Der Landkreis Havelland feiert 25-jähriges Jubiläum. Viel ist in diesem Vierteljahrhundert passiert. Auch viel Gutes. Und so reisten über 250 Ehrengäste nach Rathenow, um im Kulturzentrum einen besonderen Abend und das Havelland zu feiern.
Denn Kulturreferent Bruno Kämmerling und Sabine Kosakow-Kutscher hatten für die Gäste ein Programm geplant, das sich weit von den Standards solcher Veranstaltungen entfernt hat. Und so führte Stefan Schulz vom Rathenower Laientheater Lichtblick in wechselnden Verkleidungen durch den Abend. Immer wieder schlüpfte er in die Identitäten berühmter Menschen, um wichtige Aspekte des Havellandes aufs Tablett zu bringen. Als Theodor Fontane zitierte er das komplette Gedicht „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.“ Als Johann Heinrich August Duncker würdigte er die Erfindung der Vielschleifmaschine. Sie half dabei, aus Rathenow die prospertierende Optikerstadt zu machen.
Und als Zeitungsjunge zitierte er Schlagzeilen aus der Märkischen Allgemeinen von 1993, die über die damalige Zwangsheirat der Kreise Rathenow und Nauen berichtete. Wie gut, dass die damaligen Landräte Dieter Dombrowski und Burkhard Schröder im Publikum saßen, um zur Kreisgebietsreform angehört zu werden.
Dieter Dombrowski: „Die damalige Kreisgebietsreform war nötig, aber wir hatten andere Vorstellungen, wer mit wem.“
Burkhard Schröder, der nach der Fusion Landrat des neuen Landkreises Havelland wurde: „Wir beide haben uns damals ganz schöne Kämpfe geliefert. Wir sind aber auch sehr pragmatisch miteinander umgegangen, etwa bei der Auswahl des neuen Autokennzeichens.“
Dieter Dombrowski: „Da hatte ich RN vorgeschlagen, für Rathenow und Nauen, aber am Ende ist es ja HVL geworden.“
Im Rahmen des bunten Abends wurden viele Aspekte des noch jungen Havellands gewürdigt. Der Bahnhof Elstal als ehemals größter Rangierbahnhof Deutschlands kam da ebenso zur Sprache wie der Logistikboom in Wustermark und Brieselang, das Fontanejahr 2019, die Entwicklung des Tourismus vor allem entlang der Havel, der Ausbau des Havellandradwegs, die umfangreiche Landwirtschaft („Eine Kuh gibt 7.650 Liter Milch pro Jahr“), die erfolgreiche Durchführung der BraLa oder die Gründung des Kreissportbundes.
Als darüber gesprochen wurde, dass im Havelland auch der dunkelste Fleck Deutschlands zu finden ist und dass man von hier aus besonders gut den Sternenhimmel sehen kann, verdunkelte sich der Saal und zahlreiche Lichtpunkte wanderten als Sterne über das simulierte Firmament. Da hat man sich für diesen Abend echt etwas einfallen lassen.
Viele lokale Künstler unterfütterten das Programm mit sehr abwechslunsgreichen Darbietungen. So traten u.a. die Einradfahrerinnen vom TSV, das Jugendblasorchester von der Kunst- und Musikschule Havelland, die Tanzgruppe des Garlitzer Carnevalsvereins, das Duo „Con Emozione“ aus Paretz, der Musiker Joe Carpenter und die megacoolen Sugar Beats aus Grünefeld auf.
Am Ende ließ es sich der bestens aufgelegte Landrat Roger Lewandowski nicht nehmen, eine kleine Überraschung zu präsentieren. Dabei handelt es sich um zwei Schilder, die ab 2019 Besucher des Landkreises im Havelland willkommen heißen und auch wieder verabschieden. Sie sollen schon bald an den entsprechenden Straßen aufgestellt werden. Die Schilder zeigen in warmen Farben die namensgebende Havel und Schloss Ribbeck als wichtige Landmarken.
Beim anschließenden Stehempfang hatten dann alle Besucher das Gefühl, das Roger Lewandowski auf den Punkt brachte: „Ich bin gern Havelländer!“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 154 (1/2019) veröffentlicht.
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