Seit über zehn Jahren gibt es in Schönwalde-Glien – gleich neben dem neu zu entwickelnden Erlenbruch-Wohnungsprojekt – die Paintball Arena Schönwalde. Wer sich hier in Schutzkleidung, Maske und Markierer in eines der Spielfelder vorwagen möchte, um mit am Körper zerplatzenden Farbkugeln auf das gegnerische Team zu ballern, muss wenigstens 18 Jahre alt sein. (ANZEIGE)
Die Felder sind riesig. Hohe Netze bilden die Umrandung und sorgen dafür, dass die Kugeln, die einfach nur „Paint“ genannt werden, im Feld bleiben. Im Feld tragen alle Spieler zwingend Masken, um das Gesicht zu schützen. Ihr „Markierer“ wirft die Farbkugeln mit hoher Geschwindigkeit aus, dafür werden sie vor jedem neuen Spiel mit CO2-Druckluft betankt.
Die gängigste Spielweise: Zwei Teams verschanzen sich im Feld – und ballern aufeinander, so lange die Farbe reicht. Wer getroffen wird, hebt die Hand und verlässt die Spielfläche. Wurde ein Team komplett dezimiert, gewinnen die Kontrahenten. Bei „Capture the Flag“ kommt eine Flagge in die Mitte des Territoriums. Wer sie einsammeln und zurück in die eigene Basis transportieren kann, gewinnt diese Variante.
Ballern aus dem Schützengraben, Deckung suchen hinter brüchigen Mauern, das Jagdfieber fühlen: Ist das nicht zu martialisch? Frank Tschen (62) hat die Anlage vor Ort aufgebaut. Er sagt: „Paintball ist gesellschaftsfähig geworden. Wir sind längst nicht mehr der alleinige Vorreiter. In Brandenburg gibt es inzwischen ein Dutzend Anlagen – wobei zwei Drittel der Betreiber bei mir gelernt haben. Paintball, das ist ein Freizeitsport geworden. Erst letztens hatten wir einen Zahnarzt aus Berlin zu Gast, der hat seinen 65. Geburtstag mit seinen Freunden auf der Anlage verbracht. Die wollten gar nicht mehr gehen. Ich nenne das immer die Negativ-Evolution. Die Spieler kommen als gestandene Männer und sind ruckzuck wieder 14-jährige Jungs, die Räuber & Gendarm spielen wollen. Wobei wir auch viele Frauen bei uns haben. Das Team der Amazonen aus Spandau besteht so z.B. komplett aus Frauen.“
Vor Ort kann man sich alles ausleihen: Die Maske, den Markierer, die Schutzkleidung, die Farbkugeln. Eine Sicherheitsbelehrung und eine Einweisung gibt es – und dann können die Teams sich nach ihren eigenen Regeln auf einem der Felder austoben. Es gibt aber auch in Clubs oder Ligen erfasste Paintball-Spieler, die sind bereits von Hause aus perfekt ausgerüstet.
Wer früher einmal in der Paintball Arena war, wird sie inzwischen nicht mehr wiedererkennen. Peter Tschen: „Die alten Häuser habe ich abreißen lassen. Dafür sind neue Felder entstanden wie der Bunker, die City oder der Schrottplatz. Das Grabenfeld ist geblieben, es ist sogar noch größer geworden.“ (Text/Fotos: CS)
Info: Paintball Arena Schönwalde, Schönwalder Strasse 23, 14621 Schönwalde-Glien OT Erlenbruch, Tel.: 0176-50149928, www.paintball-schoenwalde.de
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 172 (7/2020).
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