Pokern bringt Jung und Alt zusammen, spült die eingerosteten Synapsen im Kopf frei und sorgt für frohlockende Adrenalin-Explosionen, die von schlimmsten Unglücks-Attacken gefolgt werden. Strategie, Aggressivität und Glück bilden die drei Eckpfeiler des Kartenspiels.
Sechs FALKENSEE.aktuell PokerNights mit zuletzt über hundert Spielern mitten im Selgros Falkensee zeigen, dass Poker auch im Havelland sehr gern gespielt wird und kein Nischensport mehr ist.
Über ein Dutzend Spieler aus Falkensee, Dallgow und Berlin hatte es zwischen den Jahren nach Leipzig verschlagen. Dort veranstaltete die Poker-Bundesliga am 28. und 29. Dezember ein einzigartiges Turnier für Amateure – die „Deutsche Bracelet Meisterschaft 2015“. Über 1.000 Spieler aus ganz Deutschland fanden sich im Westin Hotel ein, um in dieser professionellen Kulisse an zahllosen Profitischen aus dem berühmten Kings Casino gegeneinander anzutreten. Zu den entschlossenen Havelländern zählten Ingo Kurda, Carsten Scheibe, René und Anja Wehland, Erik Ebeling, Katja und Ryco Klostermann, Jörg Reinhardt und René Aschendorff. Aus Berlin stiegen auch Matthias Hoschek und Timmy Behling mit ins Auto.
Mit 30.000 in Chips gingen die Spieler in Leipzig an die Tische – und versuchten, diese Chips nach bestem Wissen schnell zu vermehren. Reihenweise flogen die Pokerspieler allerdings schon am ersten Tag aus dem Turnier und wussten jenseits der Tische von so manchem „Bad Beat“ zu erzählen. Carsten Scheibe wurde etwa mit Dame-Dame gegen König-König vom Tisch verabschiedet und durfte sich die Action anschließend von der Seitenlinie anschauen.
Der einzige Spieler aus der Havelländer Runde, der sich nicht mental auf das Turnier hatte vorbereiten können, war Ryco Klostermann. Er hatte die Teilnahme zu Weihnachten geschenkt bekommen. Klostermann: „Ich hatte erst gar nicht so richtig Lust aufs Pokern – eher auf die Gruppe und die Freunde aus Falkensee. Die Tage in Leipzig waren für uns alle wie eine Klassenfahrt und haben unsere bei den lokalen Pokerevents gewachsene Freundschaft noch vertieft. Dass dann auch das Pokern so gut geklappt hat, war für mich die Sahne auf dem Kaffee.“
Das Unfassbare geschah in Leipzig. Ryco Klostermann schaffte es mit dem Pokerspiel seines Lebens tatsächlich unter die letzten 9 von über 1000 Spielern – die so genannten German Nine. Dieser Final Table wurde vor Ort eingefroren und am 16. Januar im tschechischen King‘s Casino zuende gespielt – an einem edlen Pokertisch mit Ledersesseln. Ein Livestream übertrug das ganze Finale kommentiert ins Internet, er ist noch immer online und erlaubt es, die Leistung von Ryco Klostermann am Bildschirm nachzuvollziehen: http://livestream.com/pokerroomkings/dbm. Sobald nur noch acht Spieler am Tisch sitzen, werden auch die Hände der Spieler gezeigt.
Ryco Klostermann schaffte es bis auf Platz 4, dann musste er den Final Table räumen: „Für mich war das ganze Pokerevent eine extrem aufregende Zeit. Ich habe bislang nur im Havelland gepokert und musste mich nun mit Spielern aus ganz Deutschland messen. So habe ich mit dem Poker-Weltmeister Jan-Peter Jachtmann (Foto oben rechts) an einem Tisch gesessen. Diese Zeit werde ich nicht vergessen.“ (Text: CS / Fotos: Katja Klostermann)
Der Beitrag Ryco Klostermann aus Falkensee: Unser Pokergott erschien zuerst auf Falkensee aktuell.