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Channel: Seite 47 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Kino-Filmkritik: Girl on the Train

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Gott_Hauptplakat_de_NEU_A4Rachel (Emily Blunt) ist völlig durch den Wind. Nach ihrer Scheidung ist sie einfach nicht mehr dieselbe. Mit leeren Augen und ohne großen Lebenswillen fährt sie jeden Tag mit der Bahn in die Stadt. Dabei kommt sie morgens und abends an einem schönen Haus vorbei und beobachtet aus dem Zug heraus ein junges Pärchen, das anscheinend ein perfektes Leben lebt.

Eben genau das Leben, welches Rachel selbst so gern hätte. Sie gibt dem Paar Namen, denkt sich Geschichten aus. Doch als sie beobachtet, dass die observierte Frau einen anderen Mann küsst, überkommt sie eine extreme Wut. Sie verlässt den Zug an der nächsten Station – und wacht am nächsten Morgen mit Filmriss in der Wohnung einer Freundin auf. Zugleich kommt in den Nachrichten die Meldung: Die junge Megan (Haley Bennett) wird vermisst. Dabei handelt es sich um die junge Frau aus dem Haus an den Bahnschienen.

Paula Hawkins hat mit „Girl on the Train“ einen Psycho-Bestseller geschrieben, der nun von Tate Taylor verfilmt wurde. Man fühlt sich ein wenig an „Gone Girl“ erinnert, denn auch hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Rachel hängt an der Flasche, säuft sich um Sinn und Verstand und stalkt ihren Exmann und dessen neue Frau. Während Rachel verzweifelt versucht, sich an die Vorkommnisse der Nacht zu erinnern, als sie aus dem Zug gesprungen ist, sorgt die schrille, atonale Filmmusik dafür, dass sich der Zuschauer selbst schon wie volltrunken vorkommt.

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Völlig ahnungslos folgt er dem Geschehen auf dem Bildschirm, entwickelt erste Verdachtsmomente, verwirft sie wieder und wird am Ende kalt erwischt, wenn alles doch wieder ganz anders ist, als er das vermutet: Jeder ist verdächtig.

„Girl on the Train“ ist ein Pointenfilm – kennt man die Auflösung, macht der Film keinen Spaß mehr. Deswegen tut es gut, keine Spoiler im Internet zu lesen und auch die Finger von dem Buch zu lassen. Nur so erwischt einen der Film völlig eiskalt, wenn am Ende all die kleinen Hinweise zu einem nachvollziehbaren Horror führen, der im Zuschauer auch noch lange nachwirkt, nachdem er das Kino bereits wieder verlassen hat.

Bevor die Geschehnisse eskalieren, plätschert „Girl on the Train“ gerade im Mittelteil etwas müde dahin. Aber es lohnt sich, dem ruhigen Aufbau der Geschehnisse trotzdem aufmerksam zu folgen: „Girl on the Train“ ist kein Kino-Fastfood, sondern ein intelligenter Schocker, der am Ende noch einmal kräftig Fahrt aufnimmt. Rebecca Ferguson, Justin Theroux und Luke Evans vervollständigen dabei das hervorragend aufspielende Ensemble. (Text: CS / Bilder: 2016 Constantin Film Verleih GmbH, STORYTELLER DISTRIBUTION CO., LLC)

Kinostart: 27. Oktober 2016 im Verleih der Constantin Film
Tipp: 4 von 5 Sternen
FSK: ab 16 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=z9qqqijfyso

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Der Beitrag Kino-Filmkritik: Girl on the Train erschien zuerst auf Falkensee aktuell.


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