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Channel: Seite 47 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Stress am Angerteich: Die Bürgerinitiative Falkenhagener Anger wurde gegründet!

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Das war doch einmal eine Überraschung. Die Stadt Falkensee hatte sich beim Bund-Länder-Programm „Zukunft Stadtgrün“ beworben – und mit dem Plan „Behutsame Neugestaltung des Falkenhagener Angers als historischer Ortskern und grüner Stadtraum für alle Bürgerinnen und Bürger“ sogar gewonnen. 1,452 Millionen Euro könnten nun als Fördergelder fließen, um den Falkenseer Anger auf Vordermann zu bringen – wobei ein Drittel der Summe allerdings von der Stadt Falkensee getragen werden müsste.

Am 3. März fand ein erster Workshop zum Thema im Rathaus statt. Hier stellte das Team der MSB Landschaftsarchitekten erste Ideen vor, wie der Angerbereich zu modernisieren sei. Von einer schwimmenden Plattform im Löschteich für kulturelle Veranstaltungen und von Betonstufen im Uferbereich war dabei die Rede, ebenso von neuen Wegen, einem Spielplatz, einem Ort zum Grillen und vielen weiteren Veränderungen.

Bereits bei der Veranstaltung im Rathaus gab es Bürger, die gegen solch drastische Veränderung am Anger waren: „Es ist doch alles schön so, wie es ist.“ Auch wurde moniert, dass ein Ausbau des Angebots vor Ort dazu führen könnte, dass sich mehr (jugendliche) Besucher am Anger aufhalten, die in der Folge für mehr Lärm am Abend oder gar in der Nacht sorgen.

Am 13. März hat sich nun in der unmittelbaren Nachbarschaft des Angers die Bürgerinitiative Falkenhagener Anger gegründet. Etwa 25 Nachbarn aus der Freimuth- und der Kirchstraße fordern seitdem, eng in den „Prozess der Neugestaltung“ mit eingebunden zu werden.

Fabian Hausel aus der Freimuthstraße: „Es war in der Sitzung im Rathaus deutlich zu bemerken, dass im Rahmen der Umbaumaßnahmen auch eine Asphaltierung der Freimuthstraße angedacht wird. Dies möchten wir als Anwohner ausdrücklich nicht. Die Straße kann so bleiben, wie sie ist. Ansonsten befürchten wir, dass die Freimuthstraße zu einer reinen Abkürzungsstrecke wird. Schon jetzt stellen wir fest, dass viele Autofahrer durch unsere Straße fahren, sobald es in der Bahnhofstraße an der Ampel einen Rückstau gibt. Aufgrund des Kopfsteinpflasters und der beiden Bodenwellen ist ein Rasen dabei zum Glück noch nicht möglich. Wir sind auch gegen den Plan, neue Parkbuchten auf dem Grün der Angerwiese entstehen zu lassen. Wir möchten die Angerfläche als historisches Bodendenkmal unangetastet wissen. Wir am östlichen Anger wären sehr dafür, dass die Autos nur noch auf der Häuserseite parken dürfen.“

Frauke Sommer-Langhammer sagte als Sprecherin der Bürgerinitiative: „Wir sind dafür, dass der Anger ein schöner Aufenthaltsort für alle Altersgruppen ist und wird. Wir plädieren aber für eine historische Gestaltung im Sinn der bereits vorhandenen Angersatzung. Wir setzen uns für die Einrichtung eines durch Hecken gebildeten Sichtschutz zur Straße hin ein und wünschen uns eine Ausstattung der Bänke und Stufen mit Mülleimern, die dann hoffentlich auch genutzt werden. Für einen Park mit Aufenthaltsqualität sollten Regeln erstellt werden, auf deren Einhaltung die Stadt anschließend achtet. Da der Anger an ein Wohngebiet grenzt, sollte die Planung so erfolgen, dass die angrenzenden Nachbarn weiterhin eine gute Wohn- und Lebensqualität genießen können. Die Mitglieder der Bürgerinitiative sind sich einig, dass wir den bestehenden Baumbestand unbedingt be- und erhalten und sogar vergrößert haben möchten. Wichtig ist uns außerdem, dass der gesamte Angerbereich (also auch die anliegenden Straßen) in die Planung einbezogen wird, sodass ein harmonisches, historisches Bild entsteht.“

Klar ist der Bürgerbewegung, dass der westliche Bereich des Angers direkt am Rathaus durchaus noch mehr Maßnahmen verkraften könnte, um diese Hälfte des Angers weiter aufzuwerten. Fabian Hausel: „Wenn die Stadt aber ein Drittel zu den Fördergeldern hinzugeben muss, muss man sich natürlich fragen, ob es nicht dringlichere Bereiche für die Investition gibt – etwa im Gutspark.“ Die Corona-Pandemie bremst die Bürgerinitiative zurzeit etwas aus, weil weitere Treffen zur Abstimmung der Maßnahmen nicht so einfach möglich sind. (Text/Foto: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 171 (6/2020).

Der Beitrag Stress am Angerteich: Die Bürgerinitiative Falkenhagener Anger wurde gegründet! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.


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