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Channel: Seite 47 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Kino-Filmkritik: The Jungle Book

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nullDas klassische „Dschungelbuch“ von Disney gilt als Kult. 27 Millionen Menschen haben das Trickfilm-Original von 1967 bereits im Kino gesehen und sich an Mogli erfreut, der leichtfüßig, staunend und immer ein wenig tappsig durch den Dschungel stromert – stets ein fröhliches Lied auf den Lippen.

Die aktuelle Neuverfilmung des Buches von Rudyard Kipling kommt deutlich düsterer daher. Regisseur Jon Favreau lässt Neel Sethi als Mogli in einer komplett am Rechner entstandenen 3D-Welt agieren, die extrem hochauflösend, sehr bedrohlich und letztendlich für minderjährige Zuschauer auch verflixt realistisch erscheint.

Einmal mehr wird der kleine Menschenjunge Mogli nach dem Tod seiner Eltern vom Schwarzen Panther Baghira in den Urwald mitgenommen. Eine Wolfsfamilie nimmt ihn auf und Mogli wird Teil des Rudels. Als aber der furchterregende Tiger Shir Khan mitbekommt, dass ein Menschenkind im Dschungel ist, fordert er dessen Tod. Gezeichnet vom Feuer der Menschen, das die Tiere die „Rote Blume“ nennen, hegt Shir Khan einen unerbittlichen Hass auf alle Menschen. Mogli muss fliehen und soll zu den Menschen zurückgebracht werden. Doch Baghira und der freundliche Bär Balu haben alle Pfoten damit zu tun, Mogli vor den Gefahren des Dschungels zu bewahren.

Mit der alten Vorlage hat die Neuverfilmung nicht mehr viel zu tun. Hier geht es ordentlich zur Sache, es wird bis aufs Blut gekämpft und es herrscht das Recht des Stärkeren. Der gewaltige Affee King Louie gerät zum furchterregenden Monster, die Elefanten zu respektablen Wächtern des Waldes und die Schlange Kaa zu einem riesigen Monster, das so auch in jedem Horrorfilm mitmischen könnte. „Dschungelbuch“ meets „Herr der Ringe“ – so könnte man den Tenor des Films umschreiben.

Das ist nicht negativ gemeint. Jon Favreau gelingt es, eine packende, neue 3D-Welt zu schaffen, in die der Zuschauer nur allzu gern eintaucht. Die düstere Ernsthaftigkeit tut dem Film gut und die wenigen Momente, in denen altbekannte Lieder angestimmt werden, stören fast und hellen die Stimmung unnötig auf. Gespannt, interessiert und mit festgekrallten Händen in den Kinositzlehnen wartet der Zuschauer darauf, dass alles gut ausgeht. Das einzige Problem: Für kleine Kinder dürfte das „Jungle Book“ doch viel zu düster sein.

Wer kann, sollte den 105 Minuten langen Film im Original sehen. Die Stimmen von Ben Kingsley, Bill Murray, Idris Elba, Christopher Walken und Scarlett Johansson sind überaus hörenswert. (CS / Bild: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany)

FSK: ab 6 Jahren
Wertung: **** (4 von 5 Sternen)
Trailer: https://youtu.be/3OeY7sJJ9dI

Der Beitrag Kino-Filmkritik: The Jungle Book erschien zuerst auf Falkensee aktuell.


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