Eins ist allen Hausbesitzern ein echter Graus: Wenn das eigene Dach undicht ist und bei einem Regenschauer Wassertropfen mit einem leisen Pling von der Decke auf das Parkett fallen. Ganz egal, ob ein neues Dach zu bauen oder ein altes zu reparieren ist: Dachdeckermeister Andy Dissmann (42) kümmert sich gern um den Auftrag. Er stellt sich wie folgt vor: „Ich stamme aus Brieselang und bin zumindest privat nach einer Rundreise über Falkensee, Dallgow-Döberitz und Elstal wieder in der Heimat angekommen. Meine Firma sitzt aber in Dallgow.“ (ANZEIGE)
Andy Dissmann ist seit dem Jahr 2004 selbstständig. Wie die meisten Handwerker aus der Region kann er sich über mangelnde Arbeit nicht beschweren: „Ich arbeite viel im Ring um ganz Berlin herum. Ich hätte aber nichts dagegen, mehr Aufträge direkt in der Region zu absolvieren, um mir die weiten Anreisen zu sparen.“
Dass aus Andy Dissmann einmal ein Dachdecker wird, das war schon früh klar: „Ich habe das Handwerk in den Jahren 95 bis 98 gelernt und anschließend in verschiedenen Firmen gearbeitet. Als ich mich dann selbstständig gemacht habe, habe ich zunächst eine eigene Hausverwaltung betreut und zwischendurch weitere Dächer gemacht. Seit 2007 bin ich mit einem Mitarbeiter unterwegs. Ich würde gern noch einen Gesellen einstellen. Aber der Fachkräftemangel wird im Handwerk selbst durch Corona nicht aufgehoben: Es ist sehr, sehr schwer, jemanden zu finden. Wir haben uns in den letzten Jahren übrigens auf Photovoltaik-Anlagen spezialisiert. Das wird noch immer sehr gut nachgefragt, viele Hausbesitzer möchten gern ihre eigene Energie nutzen. So drei bis vier Anlagen installieren wir weiterhin in der Woche.“
2019 macht Andy Dissmann seinen Meister: „Es ist wichtig, sich immer weiterzubilden in seinem Handwerk. Den Meister zu machen, das war für mich eine sehr gute Erfahrung. Ich habe viel gelernt und viel Wissen gewonnen. Vieles hätte ich früher fachlich anders gemacht, da hat mir der Meistertitel doch wirklich neue Wege aufgezeigt. Ich bin dadurch wieder auf dem neuesten Stand der Technik. Mich kann man nun noch mehr ruhigen Gewissens auf die Kunden loslassen als vorher. Zur Berufserfahrung aus vielen Jahren ist jetzt auch noch das Meisterwissen hinzugekommen.“
Bei seiner schwindelfreien Arbeit in luftiger Höhe bekommt der Dachdeckermeister so einiges zu sehen: „In den 90er Jahren hat man noch viel mit Betondachsteinen gearbeitet. Die haben eine sehr offenporige Oberfläche. Da bleibt das Wasser leicht stehen und es siedeln sich Moose und Flechten an. Das ist nicht besonders schön anzusehen. Ein vernünftiger Ziegel aus Ton kostet zwar etwas mehr, dafür ist er aber sehr glatt und hält so das Dach sauber. Bei den Dachziegeln liegen übrigens die Farben Anthrazit und Rot weiter im Trend. Auf Dachziegel bekommt man 30 Jahre Garantie. So um die 50 Jahre und länger sollten die Ziegel aber auf jeden Fall halten.“
Wichtig ist dem Dachexperten, der auch der Dachdeckerinnung Ostprignitz angehört, dass niemand sein Dach über die Jahre aus den Augen verliert: „Ein Dach ist niemals ganz wartungsfrei. Insbesondere Flachdächer sollten zwei Mal im Jahr kontrolliert und von Schmutz und Dreck befreit werden. Ansonsten ist es wichtig, regelmäßig nach auftretenden Schäden zu schauen und die Regenrinne freizuräumen oder mit Gittern und Sieben zu sichern. Natürlich kann es auch zu Verschleißerscheinungen kommen. Da ist es dann besser, man tauscht das Firstband rechtzeitig aus – und nicht erst, wenn es nicht mehr dicht hält. Auch haben sich die Techniken sehr geändert. In den 90er Jahren wurde viel genagelt, heute wird eigentlich nur noch geschraubt. Gern bieten wir einen entsprechenden Dachcheck inklusive Drohnenflug und eine regelmäßige Wartung mit an. Unser Spruch: Wir halten dicht.“
Was ist eigentlich das Schlimmste, was einem Dach passieren kann? Andy Dissmann: „Ein Marder, der sich im Dach einnistet. Das kann man nicht reparieren, das muss man neu machen.“ (Text/Foto: CS)
Wenn Peter Weiss (58) über Küchen spricht, leuchten seine Augen: „Eigentlich müsste ich mir ein wenig mehr Ruhe gönnen, aber dann geht es um das nächste Aufmaß, und schon bin ich wieder unterwegs. Ich versuche immer, weniger als 50 Stunden in der Woche zu arbeiten, aber ich schaffe es einfach nicht.“ Peter Weiss, der als Ausgleich zum Arbeiten das Laufen und den Badminton-Sport für sich entdeckt hat, sorgt zusammen mit seiner Tochter Marie und einem vielköpfigen Team dafür, dass … (ANZEIGE)
… die Kunden in ihrem Zuhause eine tolle moderne und wohnliche Küche vorfinden: „Wir messen den vorhandenen Platz aus, fragen die Wünsche der Kunden ab, stellen mögliche Komponenten vor, weisen auf die neuesten Errungenschaften der Technik hin, bestellen alles und montieren am Ende die gewünschte Traumküche.“
Das Geschäftsmodell funktioniert – und das bereits seit 30 Jahren. Peter Weiss: „Am 5. Juni wollten wir an unserem Standort am Artilleriepark in Dallgow-Döberitz ein rauschendes Fest mit unserer Familie, den Freunden und natürlich auch mit unseren Kunden feiern. Das Fest hat uns Corona nach Kräften verhagelt. Aber wir werden es nachholen. Zu einem späteren Zeitpunkt.“
So bleibt etwas mehr Zeit, um nostalgisch zurückzusehen – auf 30 Jahre Küchen Weiss. Peter Weiss stammt aus Halle an der Saale. Im Jahr 1987 zog es ihn nach Dallgow. Hier gründete er 1990 am Märkischen Platz das Elektrofachgeschäft Weiss. Auf 40 Quadratmetern konnte die Kundschaft Waschmaschinen, Herde und Spülmaschinen einkaufen – Komplettküchen standen noch nicht auf dem Plan. Nach der Wende war den Leuten ein schickes Auto wichtiger. Peter Weiss: „Ich kann mich erinnern, dass wir schon bald in die Dallgower Bahnhofstraße umgezogen sind. Im neuen Geschäft konnten wir bereits 120 Quadratmeter nutzen. Hier haben wir die ersten drei Küchen ausgestellt. Noch heute kann ich sagen, wer die allererste Einbauküche bei mir gekauft hat.“
1994 zog die Firma nach Falkensee und fand in der Spandauer Straße ein neues Zuhause. Vor Ort ging es nun schon auf 200 Quadratmetern um die Präsentation moderner Küchen. Peter Weiss: „Zehn Jahre blieben wir hier in Falkensee. 1995 zogen wir parallel in den HavelPark und zählten hier zu den allerersten Mietern. Auf 450 Quadratmetern boten wir hier unsere Küchen an. Das war eine harte Zeit, denn es ist schwer, zwei Geschäfte zur gleichen Zeit zu führen.“
Ende der Neunziger Jahre kam in Dallgow-Döberitz die Idee auf, ein Gewerbegebiet direkt an der B5 auszuweisen. Peter Weiss war 2003 einer der ersten, der sich vor Ort niederlässt und hier sein Küchen Weiss Gebäude errichten lässt. Im Dezember 2004 wurde Eröffnung gefeiert. Nach einem zwischenzeitlichen Abriss samt Neubau – u.a. für die Siemens live Kochschule – stehen nun 550 Quadratmeter Ausstellungsfläche zur Verfügung. 23 Küchen werden im Artilleriepark ausgestellt. Natürlich werden diese Küchen regelmäßig gegen neue Modelle ausgetauscht.
Marie Weiss sagt über ihren Vater: „Küchen werden ihm nicht langweilig, er brennt für das Thema. Er kommt mit jeder Art von Kunden bestens zurecht und stellt sie alle zufrieden. Er lebt Küche und denkt noch lange nicht über die Rente nach.“
Peter Weiss: „Es ändert sich auch immer noch so viel rund um das Thema Küchen – es bleibt spannend. Heute plant man anders, es geht vor allem um Effektivität, um viel Stauraum und um eine moderne und hochwertige Technik, die gern ein wenig mehr kosten darf. Da geht es etwa um moderne Dunstabzugssysteme, die direkt in das Kochfeld integriert sind. Offene Küchen sind ein großes Thema, sie werden in 80 Prozent aller Neubauten realisiert. Die Küche hat heute einen höheren Stellenwert als früher – sie ist oft der Mittelpunkt im Familienleben.“
Marie Weiss: „Wenn die Familien Zeit zum Kochen haben, wird das oft regelrecht zelebriert. Der Trend geht übrigens zurzeit weg vom Hochglanz hin zu einem matten Lack in Polarweiß, Weiß, Magnolie oder Sandbeige.“ (Text/Foto: CS)
Wustermark ist eine ganz besondere Gemeinde im Havelland. Hier – zwischen Dallgow-Döberitz und Nauen – leben tatsächlich nur 10.000 Einwohner im Grünen. Aber Wustermark hat trotzdem sehr viel zu bieten. Karls Erlebnis-Dorf. Das Designer Outlet Berlin an der B5. Das ehemalige Olympische Dorf, das sich gerade in ein hochmodernes neues Wohnviertel verwandelt. Das Güterverkehrszentrum, den Binnenhafen Wustermark und den BahnTechnologie Campus Havelland.
Ganz besonders prägend für Wustermark ist die Logistik. Schnell zeigt sich, dass der LKW-Verkehr, die Binnenschifffahrt und auch die Bahn für die Gemeinde ganz besonders wichtig sind, um mit der Welt verbunden zu bleiben. Am 8. Mai nutzte Bürgermeister Holger Schreiber die Gelegenheit, um Rainer Genilke, Staatssekretär im Brandenburger Infrastrukturministerium, herumzuführen. Im Zentrum des Interesses – die drei stetig wachsenden Logistik-Verkehrsknoten im Ort.
Neuer Kreisverkehr im komplett ausgebuchten GVZ Wustermark
Das Güterverkehrszentrum Wustermark, kurz GVZ (www.gvz-org.de) genannt, ist laut Bürgermeister Schreiber „eine Erfolgsgeschichte mit Höhen und Tiefen“.
95 Millionen Euro hat die Gemeinde in die öffentliche Entwicklung des 265 Hektar großen Geländes am Knotenpunkt zwischen der A10 und der B5 investiert. In diesem Jahr feiert das GVZ bereits sein 25-jähriges Bestehen – und man kann sagen, dass es sich wirtschaftlich gesehen perfekt entwickelt hat.
Inzwischen sind sämtliche Flächen belegt, es herrscht Vollauslastung vor Ort. 40 Unternehmen haben sich im GVZ angesiedelt, um auf diese Weise 4.150 Arbeitsplätze zu schaffen. 250 Millionen Euro haben die Unternehmen selbst vor Ort investiert.
Rüdiger Hage, Geschäftsführer der für das Areal verantwortlichen Infrastruktur- und Projektentwicklungsgesellschaft ipg: „Zu 75 Prozent haben sich Logistiker im GVZ niedergelassen, zu 25 Prozent sind es produzierende Unternehmen, die etwa Wellpappe herstellen. Ein Highlight ist das neue Logistikzentrum vom dm-drogerie markt, das nun eins der modernsten Logistikzentren in ganz Deutschland ist. In Sachen Robotik ist es führend. 100 Millionen Euro wurden vor Ort investiert, davon alleine 70 Millionen für die Robotik. Wir hier im GVZ Wustermark sind eins der größten Gewerbegebiete in ganz Brandenburg. Laut dem Europa-Ranking, das alle fünf Jahre neu erstellt wird, sind wir inzwischen das zwölftstärkste und -größte GVZ in Europa.“
4.500 LKW-Bewegungen gibt es im GVZ pro Tag. Das muss die Infrastruktur aushalten. Tut sie aber nicht immer. Bauamtsleiter Wolfgang Scholz, Fachbereichsleiter Bauen und Wohnumfeld der Gemeinde Wustermark, stellte den Besuchern, zu denen auch die Vize-Landtagspräsidentin Barbara Richstein gehörte, die gerade erst grundinstandgesetzte Rostocker Straße samt einem nagelneuen Kreisverkehr vor: „Der Kreisverkehr hat einen Durchmesser von 50 Metern, innen von 40 Metern, der lässt sich gut fahren. Auch der Schwerlastverkehr passt hier sehr gut durch. Unser Ziel ist es sowieso, den gesamten Schwerlastverkehr auf eine einzelne Trasse zu lenken.“
Der Neubau hat 2,7 Millionen Euro gekostet. Der Landesbetrieb Straßen hat sich an den Kosten im Rahmen einer Förderung beteiligt. „Ein Glück“, sagt Bürgermeister Schreiber: „Unsere Gemeinde ist sehr von den Einnahmen aus der Gewerbesteuer abhängig.“ Die reichlich von Karls, aus dem Outlet Center und aus dem GVZ sprudelnden Gewerbesteuern versiegen aber leider in Corona-Zeiten. Holger Schreiber: „Wir sehen – wie fast alle Kommunen in Brandenburg – in Bezug auf die zu erwartenden Steuereinnahmen eine große Unsicherheit und müssen mit erheblichen Ausfällen rechnen. Deswegen hat sich unser Kämmerer entschieden, vorsorglich eine Haushhaltssperre auszusprechen.“
Wolfgang Scholz, der auch der Kämmerer von Wustermark ist: „Viele Unternehmen haben wegen Corona die Zahlung der Gewerbesteuern zurückstellen lassen. Wir haben in sechs Wochen zwei Millionen an Gewerbesteuern verloren.“
Staatssekretär Rainer Genilke dachte derweil ganz praktisch an den Verkehr: „Es müsste doch möglich sein, die Waren hier im GVZ auf die Schiene zu bringen, sodass kein LKW mehr nach Berlin fahren muss. Bei einer so hohen Dichte an Logistikern muss das doch eine Option sein, um den Verkehr auf den Straßen zu entlasten.“
Binnenhafen Wustermark voll ausgelastet
Wustermark ist nicht nur an zwei wichtige Autobahn-Adern angeschlossen, sondern auch an einen großen Wasserweg. Der Binnenhafen Wustermark (www.havelport.de) liegt direkt am Havelkanal.
Der Binnenhafen hat eine illustre Geschichte hinter sich. Als die Gemeinde Wustermark ihn noch in Eigenregie führte, gingen die Geschäfte mehr als schlecht. Erst als 2013 das Unternehmen Havelport die Liegenschaft in Pacht übernahm, schrieb der Binnenhafen seine Erfolgsgeschichte.
Heute werden pro Jahr etwa 80.000 Tonnen sogenannter Massegüter im 4,50 Meter tiefen Hafen entladen und auf den LKW gebracht – oder umgekehrt. An der 390 Meter langen Hafenlinie können drei Schiffe gleichzeitig abgefertigt werden, um Sand, Holzpellets, Gips, Steine, Düngemittel oder Getreide umzuladen.
Im letzten Jahr wurden auf diese Weise vor Ort bereits 165 Frachtschiffe abgefertigt – fast ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum. Zugleich kam es zu 15.000 LKW-Bewegungen im Jahr.
Der Binnenhafen Wustermark hat nun keine freien Lagerflächen mehr zur Verfügung und ist voll ausgelastet. Auf eine Genehmigung zur dringend notwendigen Erweiterung wartet das Unternehmen aber. Und noch etwas treibt die Hafenleute um. Klaus Pietack, auch Geschäftsführer der Colossus Logistics, die an Havelport beteiligt ist: „Ein Problem ist, dass unser Kanal nur 2,30 Meter tief ist. Wir bräuchten 50 Zentimeter mehr, damit voll beladene Schiffe den Kanal passieren können. 20 Zentimeter könnte man wohl über die Pflege des Kanals erreichen. Ziel ist aber weiterhin der Ausbau nach dem VDE Nr. 17 (VDE = Verkehrsprojekt Deutsche Einheit), mit einer Abladetiefe von 280 Zentimetern. Damit wären wir an das westeuropäische Wasserstraßennetz angeschlossen und in der Folge würden sich auch für die Binnenschiffer wieder Investitionen in Schiffsraum lohnen.“
Der BahnTechnologie Campus Havelland nimmt Gestalt an
In Elstal hält die Bahn und entlässt die Menschen, die zum nahen Designer Outlet streben. Was viele Shopping-Freunde nicht ahnen: Sie passieren dabei einen ehemaligen Rangierbahnhof mit 30 Kilometern Gleisanlagen und moderner Eisenbahninfrastruktur. Daraus wird nun der BahnTechnologie Campus Havelland, kurz BTC Havelland (www.btc-havelland.de) genannt.
Geschäftsführer Andreas Guttschau: „Der Bahnstandort wurde 1909 durch kaiserliches Dekret in Betrieb genommen. Bis in die 90er Jahre wurde der Standort auch fleißig genutzt. Erst die Bahnreform hat das Gelände in den Dornröschenschlaf geschickt. Die Bahn wollte den Standort sogar entwidmen. Zum Glück wurde die Fläche dann aufgekauft – der Landkreis Havelland ist zu 51 Prozent Gesellschafter. Wir arbeiten nun bereits seit drei Jahren an der Planung des neuen Campus-Geländes. 40 alte Gebäude wurden inzwischen abgerissen – alles, was nicht unter Denkmalschutz steht. 130.000 Tonnen Erde haben wir bewegt. Mit der Erschließung werden wir noch in diesem Jahr fertig sein.“
Ziel ist es, das Bahngelände zu revitalisieren. Vor Ort sollen sich Bahn-affine Firmen niederlassen, Startups zum Thema Verkehr, Mobilität und Logistik sind eingeladen, die Aus- und Weiterbildung ist ein großes Thema und auch ein Wissenschafts- und Bildungscampus soll entstehen.
Auch soll der Anschluss an das GVZ und den Binnenhafen gesucht werden. Hier zeigt sich, dass die Idee von Staatssekretär Rainer Genilke bereits aufgegriffen wurde. Andreas Guttschau: „Wir arbeiten bereits an der Idee, den LKW-Verkehr nach Berlin auf die Schiene zu verlegen, das ist unser Projekt City-Logistik. Ein Logistik-Unternehmen aus der Region ist bereits mit an Bord und willens, die eigene Logistik auf die Schiene umzustellen. Wenn sich nur genügend Logistiker beteiligen, wäre dieser Transportweg günstiger als der LKW.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 171 (6/2020).
Es kommt in der besten Nachbarschaft vor. Da wird eine Hecke nicht vorschriftsmäßig beschnitten. Das Regenwasser vom Carport tropft in den angrenzenden Garten. Der Hahn kräht viel zu laut – und auch noch zur Unzeit. Mareen Haertlé (41) aus Nauen weiß: „Nachbarn, die eben noch die allerbesten Freunde waren, bekommen sich auf einmal wegen Kleinigkeiten so richtig in die Flicken. So ein Nachbarschaftsstreit muss aber nicht gleich vor Gericht enden.
Es ist auch möglich, vorher die Schiedsstelle anzurufen. In Nauen sind Marlis Müller und ich für die Bürger da. Wir haben immer am 2. und 4. Donnerstag im Monat Sprechstunde im Rathaus – von 15:30 bis 17 Uhr. In Corona-Zeiten hat sich das natürlich gewandelt. Jetzt treten die Bürger vorrangig über das Telefon (03321-408123) oder per Mail (schiedsstelle@nauen.de) mit uns in Kontakt.“
Das Eingreifen der Schiedsfrau in einen Nachbarschaftsstreit gleicht einer Mediation. Im Dialog der Streithähne wird versucht, zu einer Lösung zu finden, mit der beide Parteien gut leben können. Zur Schiedsfrau kommen übrigens junge wie alte Bürger, Männer ebenso wie Frauen.
Mareen Haertlé hat das Ehrenamt am 1. Januar 2020 von ihrer Vorgängerin Angela Kanzler übernommen, die es aus gesundheitlichen Gründen nach fünf Jahren abgegeben hat. Mareen Haertlé stammt aus Wismar, lebt aber seit 17 Jahren in Nauen: „Das ist wichtig, denn es ist Voraussetzung für eine Schiedsperson, dass sie in der Gemeinde verwurzelt ist und die Menschen mit ihr auch etwas anfangen können. Ich arbeite als Rechtspflegerin im Fachbereich Grundbuch und Familie am Nauener Amtsgericht, habe also sogar einen juristischen Hintergrund. Das Amt der Schiedsfrau macht mir großen Spaß. Ich habe schon längere Zeit nach einem Ehrenamt gesucht, das zu mir passt. Auf fünf Jahre bin ich nun gewählt.“
Wenn es um Beleidigungen am Gartenzaun, um üble Nachrede, um verletzte Haustiere, um ein nicht erlaubtes Betreten des Grundstücks, um eingegangene Pflanzen oder um den Einsatz von Gewalt geht, hat Mareen Haertlé alle Hände voll damit zu tun, die Streithähne zur Raison zu bringen: „Da muss ich die beiden Parteien erst einmal beruhigen und an einen Tisch bringen. Oft reicht ein Termin auch gar nicht aus, wenn das eigentliche Problem schon lange unter der Oberfläche schwelt. Mitunter ist auch ein Ortsbesuch nötig, um einen klaren Blick auf die Verhältnisse zu gewinnen. Nicht immer sind wir erfolgreich mit unserem Schiedsverfahren. Dann stellen wir eine Erfolglosigkeitsbescheinigung aus. Es ist eben leider so: Beide Parteien müssen zu einem Vergleich bereit sein.“
Die Kosten für die Inanspruchnahme der Schiedsstelle liegen mit 10 bis 40 Euro deutlich unter denen eines herkömmlichen Gerichtsverfahrens samt Anwaltskosten. Ein Vergleich kostet 20 Euro, eine Erfolglosigkeitsbescheinigung 10 Euro.
Mareen Haertlé: „Aber man muss auch wissen: Bei einem Vergleich, der geschlossen wurde, hat der Titel 30 Jahre lang Bestand und ist vollstreckungsfähig. Wenn also beschlossen wurde, dass ein störender Baum entfernt werden muss, dann kann die Durchführung auch per Zwangsvollstreckung angewiesen werden.“ (Text/Foto: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 171 (6/2020).
Weit mussten die Helfer die Kisten nicht transportieren, um den Umzug der Nauener „Apotheke Ketziner Straße OHG“ zu meistern. Die Apotheke der beiden Apothekerinnen Franca Kördel und Claudia Viehrig wechselte ihren Standort – von der Hausnummer 10 zur 13a. Franca Kördel: „Wir sind nun direkt im neuen Ärztehaus zu finden, was natürlich ein toller Synergieeffekt ist. Mit im Haus befinden sich zurzeit ein Hausarzt, eine chirurgische Praxis, ein Hautarzt und ein Radiologe. Neben uns im Erdgeschoss wäre auch noch Platz für eine weitere Praxis.“ (ANZEIGE)
Passend zum Umzug haben die beiden Apothekerinnen viele neue Ideen umgesetzt, die sich in den vergangenen Jahren angesammelt haben und die sich am alten Standort mitunter nicht so leicht umsetzen ließen. Das ist sicherlich auch der Vergrößerung der Apotheke geschuldet, der nun 70 Quadratmeter mehr Platz auf 210 Quadratmetern zur Verfügung steht. Der für die Kunden zugängliche Ladenbereich ist wunderbar hell und übersichtlich gestaltet, sodass es ein Leichtes ist, das Angebot in den Displays zu sichten oder an eine der drei Kassen zu treten. Hier warten die Mitarbeiterinnen darauf, die Fragen der Kunden zu beantworten oder per Rezept angeforderte Medikamente herauszugeben.
Neben der optischen Generalüberholung gibt es auch eine sehr hochwertige technische Erweiterung. Claudia Viehrig: „Wir haben einen Kommissionierautomaten installiert. Man muss sich das als einen autarken und nach außen hin abgeriegelten Lagerort mit eigener Klimaregulierung vorstellen, in dem sich ein Roboter darum kümmert, neue Medikamente einzulagern und nach Anforderung auch wieder herauszugeben.“
Franca Kördel: „Der Kommissionierautomat spart uns Tag für Tag sehr viel Zeit ein, die unmittelbar unseren Kunden zugute kommt. Neue Medikamente werden mit allen wichtigen Informationen – wie etwa der Anzahl der Tabletten in einer Schachtel oder dem Mindesthaltbarkeitsdatum – gescannt und nach dem Prinzip der chaotischen Lagerhaltung ohne erkennbare Ordnung auf die vorhandenen Lagerflächen im Automaten verteilt. Das hat früher – in händischer Arbeit – viele Stunden gedauert. Werden Medikamente per Mausklick über den Kassencomputer angefordert, so befördert der Automat sie in wenigen Sekunden direkt bis zum Arbeitsplatz. So braucht niemand mehr die Kasse zu verlassen, um ein Medikament zu suchen. Ein versehentliches Vergreifen im Alltagsstress ist so ebenfalls unmöglich geworden.“
Das zehnköpfige Team aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nutzt die gewonnene Zeit, um vor Ort Beratungen etwa zum Thema Schmerzen, Allergien, Schlafprobleme oder Hautprobleme durchzuführen. Es werden aber auch Salben und individuelle Rezepturen nach den Arztanweisungen auf den Rezepten hergestellt. In einem separaten Raum kann man auch den eigenen Blutdruck kontrollieren oder Stützstrümpfe anmessen lassen. Franca Kördel: „Für frisch gebackene Mütter verleihen wir auch Milchpumpen.“
Claudia Viehrig: „Gern fahren wir bestellte Medikamente auch zum Kunden nach Hause. Neu in der Ketziner Straße 13a ist eine Abholstation. Sie hat vier Fächer, die sich von außen öffnen lassen, wenn man den richtigen Code kennt. So können Kunden, die erst nach Ladenschluss Zeit für ihre Besorgungen haben, sicher ihre Medikamente abholen.“ (Text/Fotos: CS)
Milch macht müde Männer munter. Das wissen wir alle. Nur nicht so richtig, wo die Milch eigentlich herkommt. Im Supermarkt stehen die Tetrapacks dicht gedrängt – und der Liter kostet im günstigsten Fall nicht einmal einen halben Euro. Das Geld, das am Ende der Vermarktungskette beim Landwirt ankommt, der die milchgebenden Kühe hält, liegt natürlich deutlich unter dem Preis, den der Endverbraucher bezahlt. (ANZEIGE)
Lars Schmidt (30) ist Betriebsleiter der BRB Brandenburger Vermarktungs- und Dienstleistungsgesellschaft in Lietzow. Er sagt: „In den letzten Jahren haben wir einen durchschnittlichen Milchpreis von 32 bis 33 Cent pro Liter erzielen können. Das reicht längst nicht mehr aus, um mit diesem Geld wirtschaftlich produzieren zu können. Im Jahr 2015/16 fiel der Milchpreis sogar bis auf 20 Cent pro Liter. Damals haben viele Betriebe in der Region für immer aufgegeben und mit der Milchproduktion abgeschlossen. 1996 hatten wir noch 1.400 Milchbetriebe in Brandenburg. 2014 waren es nur noch 735. Inzwischen ist die Zahl weiter gesunken – wir haben seitdem ein weiteres Drittel der Brandenburger Betriebe verloren, etwa 350 sind noch da. Es lohnt sich einfach nicht mehr. Im Havelland sind von über 40 Milchbetrieben vor fünf Jahren nur noch 27 übrig geblieben.“
Der Betrieb von Lars Schmidt hat zurzeit 440 Kühe im Stall zu stehen, die zwei Mal am Tag gemolken werden und auf diese Weise 12.000 Liter Milch produzieren. Insgesamt sind es sogar noch mehr Tiere. Lars Schmidt: „300 Jungrinder ziehen wir selbst auf. Und etwa 60 Kühe sind gerade tragend, werden also bald Kälber zur Welt bringen. Das sind die sogenannten ‚Trockensteher‘, sie stehen auf der Weide, haben ‚Urlaub‘ und bereiten sich auf das Kalben vor. Eine Milchkuh kann übrigens bis zu fünf Jahre Milch geben. Anschließend kommt sie zum Schlachter.“
Lars Schmidt liebt seinen Beruf. Sein persönliches Motto lautet: „Ohne Kuhzunft keine Zukunft“. Damit er mit seinen Kühen überhaupt noch wirtschaftlich arbeiten kann, muss er den Betrieb allerdings auf mehrere Standbeine stellen: „Neben der Milch gibt es noch zwei Einnahmequellen. Auf 750 Hektar Acker und Grünland pflanzen wir Marktfrüchte wie Weizen oder Raps an, ziehen aber auch das Grünschnittfutter für unsere Kühe. Außerdem setzen wir mit unserer Photovoltaik- und unserer Biogasanlage auch auf die erneuerbaren Energien.“
Gern hätte Lars Schmidt die diesjährige Brandenburgische Landwirtschaftsausstellung (BraLa) im MAFZ Erlebnispark Paaren genutzt, um mit dem Endverbraucher ins Gespräch zu kommen. Um ihm zu erklären, wie wichtig ein stabiler Milchpreis ist, wie der Fachkräftemangel die Betriebe in die Knie zwingt und wie die immer neuen Auflagen für Verzweiflung sorgen: „Kleine Betriebe kommen mit den immer neuen Bestimmungen, mit der stetig wachsenden Bürokratie und auch mit den hohen Strafen nicht zurecht – und geben auf. Nur die großen Betriebe können das stemmen. Auch wir werden unseren Kuhbestand erhöhen, um auf Dauer überleben zu können.“
Damit der deutsche Landwirt als solcher auf Dauer bestehen bleiben kann, sollte der Konsument bereit sein, den einen oder anderen Cent mehr beim Lebensmitteleinkauf auszugeben: „Da geht es auch um die Ernährungssicherheit. Ein Land sollte dazu in der Lage sein, sich selbst zu ernähren. Denn ein lokaler Betrieb, der aufgibt, der ist weg, da rückt keiner mehr nach – und wir werden unsere Lebensmittel zunehmend im Ausland einkaufen müssen. Wir arbeiten aber hier im Havelland bereits an einer regionalen Vermarktungsidee, vielleicht bringt uns das ja einen Schritt weiter.“
Lars Schmidt sieht auch, wie sich die Menschen aus der Stadt und vom Land immer weiter voneinander entfernen: „Viele Menschen aus der Stadt haben gar keine Vorstellung mehr davon, wie Landwirtschaft eigentlich funktioniert. Leider wurde die BraLa ebenso wegen Corona abgesagt wie die Brandenburger Landpartie. Dabei ist es gerade in diesen Zeiten sehr wichtig, dass wir miteinander in den Dialog gehen.“ (Text/Fotos: CS)
Info: BRB Brandenburger Vermarktungs- und Dienstleistungsgesellschaft mbH, Semmelweg 21, 14641 Nauen OT Lietzow
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 171 (6/2020).
Am Anfang der Corona-Krise: Die sonst hart arbeitende Familienmama Karin freut sich über die Ansage, dass in der Corona-Zeit möglichst alle Bürger Zuhause bleiben sollen, die nicht systemrelevant sind: „Endlich haben wir die Zeit, uns als Familie komplett neu kennenzulernen. Das wird toll, das verspreche ich Euch. Endlich kann ich mit meinem Mann stundenlang kuscheln und verliebt spazierengehen. …
… Und meine Kinder, die ich sonst kaum noch sehe, die werden mir sicherlich zeigen, zu welch wunderbaren Menschen sie sich in den letzten Jahren entwickelt haben.“
Am Ende der Corona-Krise „Please stay at home“ ist Geschichte, das normale Leben kann nach dem Abklingen der Corona-Pandemie langsam wieder beginnen. Das ist der perfekte Moment, um mit der Familie abzurechnen, mit der man zuletzt viel zu viel Zeit verbracht hat. Wie unsere liebevolle Durchschnitts-Mutti jetzt wohl reagiert? Wir haben einmal zugehört.
Karin: „Lieber Ehemann Martin. Sollte jemals jemand auf die blöde Idee kommen, uns gemeinsam über einer einsamen Insel abzuwerfen, dann sollte er mir bitte passend zum Bikini auch einen Strick samt Mühlstein in den Koffer packen: Damit ich gleich ins Meer hüpfen und mich willentlich ertränken kann. So einiges ist mir während unserer kleinen gemeinsamen Quarantäne-Zeit aufgefallen: Dein geistiges Seelenleben hat nicht mehr Substanz als ein Stück vertrockneter Tofu. Wenn du nicht stundenlang irgendwelche Sportaufzeichnungen oder Actionfilme im Fernsehen schaust, dann schläfst du auf dem Sofa ein und schnarchst zum Gotterbarmen. Letztens hast du damit sogar eine Elchkuh angelockt, die deinen Brunftrufen von Norwegen bis hierhin gefolgt ist.
In den letzten Wochen hast du mich nicht auch nur mit dem Arsch angeguckt und stattdessen deine ekligen Rückenhaare im ganzen Bad verteilt. Alles lässt du liegen, wo du stehst – Socken, vollgerotzte Taschentücher, leergegessene Teller. Ich denke, selbst mit einem verhaltensgestörten Gorilla aus dem Zoo hätte ich mich während Corona besser unterhalten als mit dir.“
Ärger gibt es auch mit der großen Tochter: „Elisabeth, das machst du also den ganzen Tag, wenn ich arbeiten bin: Deine Klamotten im ganzen Zimmer verteilen, den Tag auf dem Bett liegen und am Handy spielen! Um nach der täglichen Konferenz-Videoschaltung mit deiner Schulklasse die Lösungen für die gestellten Aufgaben per WhatsApp zugeschickt zu bekommen.
Und wenn ich dann mit dir Hausaufgaben mache, hast du nicht mehr Ahnung von Trigonometrie als ein lobotomiertes Meerschweinchen auf Möhrchenentzug! Vielleicht solltest du das mit dem Abi noch einmal überdenken und lieber eine Karriere als Live-Verkehrsüberwacherin an einer stillgelegten Ampel im ruhigen Gewerbegebiet Nord in Betracht ziehen. Und wenn du noch einmal meine Anziehsachen klaust, ohne zu fragen, veranstalte ich mit deiner Frisur ein Makeover, gegen das die Neugestaltung bei Heidi Klum nur ein gepflegtes Spitzenschneiden ist.“
Auch der kleine Sohn bekommt sein Fett weg: „Gabriel, ich weiß zwar nicht, wo du kleiner Krimineller das Konsolenspiel ‚Killerblut 2020‘ her hast, aber ich weiß, dass es erst ab 18 Jahren spielbar ist. Da bist du noch meilenweit und eine ganze Pubertät von entfernt. Und nachdem, was ich da auf dem Bildschirm gesehen habe, würde ich Arnold Schwarzenegger einen Softie schimpfen und die Jungs von der Fremdenlegion Warmduscher und Luschen nennen. Solltest du nicht gleich nach der Grundschule in das Spezial-Killer-Corps einer südamerikanischen Putsch-Regierung eintreten wollen, dann war es aus pädagogischer Warte durchaus richtig von mir, die Spiele-DVD zu zerschneiden.
Du hättest auf diese erzieherische Maßnahme aber durchaus anders reagieren können. Das Passwort zum Familien-WLAN zu ändern, war bereits frech. Im Fernseher sämtliche Stationen mit ARTE zu belegen, war eine Gemeinheit, die deiner nicht würdig ist. Das war wirklich fast das Äußerste an Gemeinheit, was mir in dieser Familie je untergekommen ist. Meinen Kleiderschrank aber mit deinem Fahrradschloss abzusperren, das war die Krönung. Ich bin sehr froh, wenn du endlich wieder in die Schule darfst, damit auch einmal andere Menschen in den Genuss deines destruktiven Einfallsreichtums kommen.“ (CS, Foto: Tanja M. Marotzke)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 171 (6/2020).
Blumhouse Productions wurde im Jahr 2000 von Jason Blum gegründet – mit dem Ziel, äußerst preisgünstige Horrorfilme zu produzieren, die bei Erfolg an der Kinokasse umso profitabler werden. Das gelang dem Filmstudio immer wieder. 2009 kostete der Horrorstreifen „Paranormal Activity“ gerade einmal 15.000 Dollar in der Produktion – und sammelte an den weltweiten Kinokassen 193 Millionen von den Zuschauern ein.
Weitere Filme wie „The Purge“, „Get Out“, „Split“, „Happy Deathday“, „Halloween“ und „Der Unsichtbare“ zeigten ebenfalls sehr eindrucksvoll, dass die Macher ein gutes Auge für das richtige Drehbuch und die optimale Machart haben. Diese Erfolgsserie sollte eigentlich mit „The Hunt“ fortgeschrieben werden.
Dieser Horrorfilm, der kein wirklicher Horrorfilm, sondern eher ein blutrünstiger Thriller ohne übersinnliche Bestandteile ist, sollte im September 2019 erscheinen und eine Splatter-mäßig inszenierte Menschenjagd ins Zentrum stellen. Angesichts mehrerer Amokläufe, die Amerika damals erschütterten, zog man den Film allerdings lieber wieder zurück. Es war auch nicht hilfreich, dass sich Präsident Donald Trump in die Diskussion um den Film einmischte und ihn wortreich auf Twitter verdammte – u.a. mit dem Vermerk, dass der Film dazu in der Lage sei, „Unruhen zu entzünden.“
So wurde „The Hunt“ verschoben. Nun sollte er im Frühjahr 2020 erscheinen – als einer „der am kontroversesten diskutierten Kinofilme, den aber noch nie jemand gesehen hat.“ Inzwischen wurde der Film auch nicht mehr als Horrorfilm deklariert, sondern als schwarzhumorige Gesellschaftssatire bezeichnet. Nun denn.
Corona verhagelte den Machern aber auch diesen Start: Die Kinos in allen wichtigen Ländern hatten ja aufgrund der Viren-Pandemie geschlossen. So entschloss man sich, den 115 Minuten langen Streifen als hochpreisigen Leihfilm direkt über die Streamingportale wie etwa Apple-TV zu vermarkten.
Worum geht es? Ein Dutzend Menschen aus den verschiedensten amerikanischen Bundesstaaten erwacht auf einer Wiese mitten im Wald. Alle wurden betäubt, entführt und gezielt in den Wald gelegt. Mitten auf der Wiese steht eine große Holzkiste – voll mit Waffen aller Art. Noch während die Männer und Frauen staunen, was das alles soll, wird bereits auf sie geschossen. Keine Frage: Auf sie wird Jagd gemacht. Schnell zeigt sich, dass auch die Flucht keine wirkliche Alternative ist – überall im Wald warten tödliche Fallen auf unvorsichtige Davonläufer.
Präsident Trump hätte sich den Film vor seinem Twitter-Urteil erst einmal anschauen sollen, dann wär er bestimmt still geblieben: In „The Hunt“ machen nämlich lauter vornehme und superreiche Liberale rund um die durchtrainierte Sadistin (Hilary Swank) Jagd auf einfältige Trump-Wähler, Waffennarren und republikanische Hinterwäldler. Das ist schon eine kuriose Situation – und eine filmtechnisch überspannte und ins Groteske verzerrte Aufarbeitung der Spaltung Amerikas, wie wir sie zurzeit unter der aktuellen Trump-Regierung erleben. Politische Zwistigkeiten, die einmal nicht verbal, sondern stattdessen mit Sniper-Gewehr, Pfeil und Bogen und im Wald verbuddelten Minen ausgetragen werden? Kurios ist, dass die tumben Rednecks und waffenliebenden Republikaner hier auf einmal die „Guten“ sind, während die schick gekleideten, gebildeten und auf Genderthemen achtenden Demokraten als die Fiesen erscheinen. Verkehrte Welt auf der Leinwand.
Auf jeden Fall gibt dieser Twist der Geschichte die nötige Absurdität, um Splatterfreunden anderthalb Stunden Badass-Action vom Allerfeinsten zu spendieren. Wer einen tiefschwarzen Humor mitbringt und Splatter-Schmonzetten wie „Tucker & Dale vs Evil“ zu schätzen weiß, wird an dem Actionfeuerwerk ohne nennenswerte Pausen und Längen durchaus seine Freude haben.
Die Drehbuchautoren Nick Cuse („Maniac“) und Damon Lindelof („Lost“) holen gute Gaststars wie Emma Roberts („Scream 4“) oder Ike Barinholtz („Suicide Squad“) auf die Leinwand. Star des Films ist aber Betty Gilpin als taffe Crystal, die keine Lust darauf hat, das Opfer zu sein – und beschließt, von der Gejagten zur Jägerin zu mutieren. Der finale Kampf von Betty Gilpin („Glow“)mit Hilary Swank lässt Actionfreunde Freudentränen weinen.
Ein Tipp: Während „The Hunt“ das Thema eher klamaukig und schwarzhumoristisch angeht, setzt der Roman „Jagdzeit“ von David Osborn es deutlich nervenaufreibender um. (CS / Bild: Universal)
Der Berliner Speckgürtel hat die Ackerbürgerstadt Nauen längst erreicht – und ein Stück weit auch vereinnahmt. Inzwischen wird auch hier – der guten Zug- und Autobahnverbindung nach Berlin sei es geschuldet – kräftig gebaut. Nauens Bauamtsleiter Dr. Bert Lehmann geht vor Ort von einem starken Bevölkerungswachstum in den kommenden fünf Jahren aus: „Ich denke, dass wir 2.500 bis 3.000 neue Einwohner in Nauen erwarten dürfen.“
Ein kleiner Teil der Zuzöglinge findet im Wohnpark „Am Feld“ eine neue Heimat, der zurzeit in der Ziegelstraße unweit vom Nauener Rathaus entsteht. Die Deutsche Reihenhaus AG aus Köln (www.reihenhaus.de) baut hier auf 12.500 Quadratmetern Fläche 42 neue Eigenheime. 35 der noch nicht fertiggestellten Häuser sind bereits verkauft, darunter zwanzig an Berliner, aber auch acht direkt an Interessenten aus Nauen. Die anderen Häuserkäufer stammen aus dem unmittelbaren Nauener Umland.
Vorstand Carsten Rutz von der Deutsche Reihenhaus AG, die vor Ort etwa 10,8 Millionen Euro investiert: „Nauen ist für junge Paare mit Kindern ein wundervoller Lebensmittelpunkt. Die Kommune ist immens kinderfreundlich und hat ein breites Angebot auch für Jugendliche. Dazu kommt die gute verkehrliche Anbindung an die Hauptstadt, die dafür sorgt, dass die neuen Eigenheimbesitzer das Beste beider Welten erleben können: eine behütende Burg im naturnahen Umfeld und das pulsierende Herz Europas. Wir wollen deutschlandweit der günstigste Anbieter für Wohneigentum im Neubau sein und freuen uns, für junge Familien nun auch in Nauen ein entsprechendes Angebot zu unterbreiten.“
Achim Behn von der Pressestelle der Firma erläutert das serielle Konzept, das hinter dem neuen Wohnpark steht: „Wir setzen beim Bauen auf vorbereitete Teile, die vor Ort zusammengesetzt werden. So sind unsere Häuser vom Aufbau her identisch. Das sorgt für Planungssicherheit. In den letzten zwanzig Jahren haben wir nach diesem Prinzip über 300 Siedlungen in ganz Deutschland für über 10.000 Familien entwickelt. Ein Wohnpark in Nauen sieht demnach ganz genau so aus wie ein Wohnpark in Flensburg. Das sorgt für Planungssicherheit und natürlich auch für Schnelligkeit bei der Umsetzung. In Nauen werden die ersten Eigenheime bereits Ende des Jahres bezugsfertig sein. Mit der Fertigstellung der ganzen Anlage mitsamt der Grünflächen rechne ich Anfang 2021.“
Ziel ist es dabei stets, bezahlbares Wohnungseigentum gerade auch für junge Familien zu schaffen. Die Eigenheime gibt es wahlweise mit 120 Quadratmetern für ca. 230.000 oder mit 145 Quadratmetern für ca. 250.000 Euro. Die zukünftigen Nauener präferieren dabei die kleinere Größe: Diese Modelle sind alle schon ausverkauft.
Eine echte Besonderheit: Zu 96 Prozent werden die Eigenheime direkt von den späteren Nutzern gekauft. Investoren, die in den Wohnstätten nur eine Geldanlage sehen, müssen mit der Lupe gesucht werden. Das ist durchaus gewünscht: Besitz verpflichtet – und sorgt dafür, dass sich die späteren Bewohner noch mehr mit ihrem Wohnpark identifizieren.
Achim Behn: „Im Havelland ist der Wohnpark ‚Am Feld‘ unser erstes Projekt. Es wird aber nicht das letzte sein. Wir haben bereits weitere Grundstücke in der engeren Auswahl. Und direkt in der Nachbarschaft zwischen der Ketziner Straße und dem Baufeld in der Ziegelstraße entsteht bereits ein zweiter Wohnpark mit 17 Häusern auf 4.000 Quadratmetern Fläche, die jeweils 145 Quadratmeter Wohnfläche aufweisen. Die ersten Häuser mit dem offiziellen Titel ‚145 m2 Familienglück‘ sind auch hier schon verkauft.“
Am 30. Juni nutzte die stellvertretende Bürgermeisterin Daniela Zießnitz zusammen mit Bauamtsleiter Dr. Bert Lehmann die Gelegenheit, bei der Montage neuer Dachelemente zuzuschauen. Von der Deutsche Reihenhaus AG waren auch noch Projektentwickler Niklas Wever und Bauleiterin Finja Stohl mit dabei.
Dr. Bert Lehmann: „So etwas wie diesen Wohnpark gibt es in Nauen bislang noch nicht. Wir wollen in Nauen hin zu einer stärkeren Differenzierung der Wohnangebote – sowohl zur Miete als auch im Eigentum. Anders als bei individuell errichteten Reihenhäusern erzeugt die Uniformität hier eine echte Gemeinschaft und auch eine Nachbarschaft. Hier wohnt man nicht nebeneinander, sondern miteinander. Und so dicht am Rathaus verträgt sich auch die vorherrschende Bebauungsdichte.“
In der Tat haben die einzelnen Häuser zwar einen eigenen Garten, er fällt aber recht klein aus. Dafür gibt es gemeinsam zu nutzende Grünflächen und – eine Technikzentrale für alle Wohneinheiten. In dieser Zentrale ist Platz für ein eigenes Blockheizkraftwerk, das Strom und Wärme für alle Bewohner erzeugt. Auch die Wasserversorgung und die Telefon-/Internet-/TV-Anschlüsse sind hier zu finden. So kann ein eigener Heizungsraum in den Eigenheimen komplett eingespart werden.
Die Käufer der Eigenheime im Wohnpark bilden später eine „WohnungsEigentümerGemeinschaft“, kurz WEG genannt. Sie haben gemeinsam Eigentum am Gesamtgrundstück. Fünf Jahre lang übernimmt die Deutsche Reihenhaus AG die Gewährleistung vor Ort, anschließend entscheidet die WEG selbst, wie die gemeinsam genutzten Flächen bepflanzt werden oder welche Dienstleister mit gemeinschaftlichen Aufgaben betreut werden.
Daniela Zießnitz sieht in der Nähe zum Rathaus und zur Altstadt einen großen Vorteil für die neu Hinzugezogenen. Auch der Bahnhof ist nicht weit: „Ich denke, dass viele von den neuen Bewohnern nach Berlin pendeln werden. Hier wünschen wir uns von der Bahn eine höhere Taktung. Mit einer Verbesserung ist aber leider erst 2022 zu rechnen. Wir von der Stadt Nauen müssen für die Familien mit Kindern auch entsprechende Kita- und Schulplätze bereitstellen.“ Da ist sicherlich noch einiges zu tun. (Text: CS / Fotos: CS / 3D-Ansicht: Deutsche Reihenhaus AG)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 173 (8/2020).
Die Bundesregierung verlängert die im Sozialschutzpaket 1 getroffenen Regelungen zum vereinfachten Zugang zu Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) bis zum 30.September 2020. Ursprünglich waren die Regelungen vom März dieses Jahres bis zum 30. Juni 2020 begrenzt. Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus führen in einzelnen Branchen dazu, dass Menschen vorübergehend erhebliche Einkommenseinbußen erfahren.
Die Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II) sichert den Lebensunterhalt, wenn keine vorrangigen Hilfen greifen. Um Leistungen schnell und unbürokratisch zugänglich zu machen, hat der Bund Ende März 2020 das Sozialschutzpaket 1 in Kraft gesetzt.
Damit wurden unter anderem folgende Erleichterungen für Antragstellungen im SGB II ab dem 1. März bis zum 30.Juni 2020 beschlossen:
· befristetes Aussetzen der Vermögensprüfung für einen Zeitraum von sechs Monaten, sofern die antragstellende Person erklärt, über kein erhebliches Vermögen zu verfügen;
· befristete Anerkennung der tatsächlichen Aufwendungen für Unterkunft und Heizung für einen Zeitraum von sechs Monaten.
Mit Rechtsverordnung hat die Bundesregierung nunmehr den Zeitraum eines erleichterten Zugangs zu Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende um drei Monate bis zum 30. September 2020 verlängert. Die erleichterten Bedingungen gelten somit für alle Erstantragstellungen in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September 2020.
Zur Antragstellung und für ein erstes Gespräch stehen die Jobcenter im Landkreis Havelland telefonisch unter 03321/403-9629 (Nauen), 03321/403-9749 (Falkensee) und 03385/551-9863 (Rathenow) zur Verfügung. Weitere Informationen und die jeweiligen Zuständigkeiten der einzelnen Standorte sind auf der Homepage des Landkreises unter www.jobcenter-havelland.de (unter „Service“ und dann „Zuständigkeiten“) zu finden.
Für Bewilligungszeiträume, die in der Zeit vom 31. März bis einschließlich 30. August 2020 enden, werden die Leistungen automatisch weiterbewilligt. In diesen Fällen muss kein gesonderter Antrag gestellt werden. Ab dem 1. September 2020 ist die Einreichung von Weiterbewilligungsanträgen für eine nahtlose Leistungsgewährung wieder zwingend erforderlich. Aufgrund der bestehenden Einschränkungen durch die Corona-Pandemie werden die dafür nötigen Formulare vorübergehend bis zum Jahresende 2020 unaufgefordert vom zuständigen Jobcenter zugesandt. Darüber hinaus können Unterlagen jederzeit auf der Homepage des Landkreises unter www.jobcenter-havelland.de heruntergeladen werden.
Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.
Auch in der Gemeinde Brieselang ist immer etwas los. Patrik Rachner hat als Stabsbereichsleiter Kommunikation immer ein Auge auf die Situation und fasst seine Beobachtungen regelmäßig in einem Presse-Newsletter zusammen, den wir an dieser Stelle gern ungekürzt wiedergeben. Der Newsletter umfasst meist gleich mehrere Texte unterschiedlichster Thematik. Wer sich für Brieselang interessiert, erfährt hier viel Neues.
Christian Bischoff nun Gemeindevertreter in Brieselang
Brieselang. (pra) Christian Bischoff ist neuer Gemeindevertreter in Brieselang. Er hat am Freitag vergangener Woche die Annahme seines Mandates schriftlich bestätigt. Bischoff folgt auf Nils Jungius, der seinen Gemeindevertretersitz zum 1. Mai aus privaten Gründen niedergelegt und damit zur Verfügung gestellt hatte.
Die Gemeindevertretung Brieselang hat nach einer Vakanz von rund zwei Monaten damit nun wieder die Sollstärke von 22 Kommunalpolitikern erreicht. Stimmberechtigtes Mitglied des Gremiums ist qua Amt zudem Bürgermeister Ralf Heimann. Wahlleiter Patrik Rachner hatte vor Bischoff bereits sechs mögliche Mandatsträger angeschrieben, die gemäß der jeweiligen Reihenfolge des Kommunalwahlergebnisses vom 26. Mai 2019 nach einem Anschreiben allesamt auf ihren Sitz schriftlich verzichtet hatten.
Tolles Wetter, gute Laune und viel Spaß
Brieselang. (pra) Sie hatten tolles Wetter, richtig gute Laune und natürlich viel Spaß: Das Jugendlager der Freiwilligen Feuerwehr Brieselang, das bis zum Sonntag vier Tage lang im Kinder-und Jugenderholungszentrum KiEZ Bollmannsruh am Beetzsee stattgefunden hat, wird den 16 Teilnehmern in absolut positiver Erinnerung bleiben. Da sind sich die vier Betreuer Anneka Hilgendorf, Mareike Mählis, Dennis Kapitzke (Ortswehrführer Bredow) und Sebastian Thom sicher. Kein Wunder, sie hatten für Die Kinder und Jugendlichen im Alter von zehn bis 15 Jahren ein tolles Programm auf die Beine gestellt.
Auf dem Programm standen unter anderem ein Bogenschießwettbewerb am Donnerstag, eine Kanufahrt am Freitag, Tretboot- und Kajakfahrten am Samstag. Natürlich gab es auch Einsatzübungen für die Mitglieder der Jugendfeuerwehr, darunter ein Wettkampf mit dem Kübelspritzgerät, um Flaschen vom Tisch zu katapultieren. Auch Ein Team-Schwimmwettbewerb bei dem 50 Spielzeugenten sozusagen aus dem Wasser gefischt werden sollten. Natürlich hat es auch eine Nachtwanderung mit Personensuche gegeben. Das Fazit: Trotz der Corona-Krise war das Jugendlager ein voller Erfolg. Alle waren zufrieden, wie es hieß.
Brieselang. (pra) Auf dem Außengelände der kommunalen Kita Birkenwichtel sind mehrere, kleinere Sonnensegel angebracht worden. Nicht nur Kitaleiterin Kerstin Remp und ihr Team freuen sich darüber, sondern allen voran die Kinder, die nämlich fortan mehr Schatten und damit beim Spielen mehr Schutz vor der Sonneneinstrahlung genießen können.
Brieselang. (pra) Die Bauarbeiten in den Straßen Am Schlangenhorst und Am Nest im Quartier nördliche Bredower Allee müssen voraussichtlich bis zum 24. Juli kurzfristig unterbrochen werden. Der Grund sind notwendige Arbeiten, die Experten des Stromversorgers e.dis realisieren. Um einen reibungslosen Ablauf gewährleiten zu können, wurde die Lösung im Einvernehmen mit allen Beteiligten, darunter die straßenbauausführende Firma Franz Wickel GmbH, erzielt.
Mögliche Baubehinderungen, die ansonsten gedroht hätten, können damit ausgeschlossen werden. Sobald die größtmögliche Baufreiheit wieder herrschen wird, können die eigentlichen Straßenbauarbeiten wieder geordnet aufgenommen werden. Und: Weitere Arbeiten der Medienträger sind ab dem 27. Juli nur noch nach enger Absprache mit der Baufirma vor Ort und nach Inkenntnissetzung der Gemeinde Brieselang möglich.
Brieselanger Pfadfinder überaus beliebt – Lange Warteliste wegen fehlender Betreuer
Brieselang. (pra) Etabliert und beliebt: Der vor etwas mehr als einem Jahr gegründete Brieselanger Pfadfinderstamm „Graue Schar“ erfreut sich größter Beliebtheit. Mehr als 30 Kinder lernen seither das Leben in der Gemeinschaft, mit dem Ziel, Verantwortung zu übernehmen genauso kennen und schätzen wie die Naturverbundenheit. Die Schulung von Hilfsbereitschaft zählt weiterhin dazu. Freundschaften wurden zudem geknüpft. Da das Interesse von Kindern weiterhin groß ist eine Mitgliedschaft zu erwerben, steht der Pfadfinderstamm allerdings momentan vor einem Dilemma. Denn: Die Warteliste ist lang, aber die Zuwachswünsche können derzeit nicht erfüllt werden, „da es zu wenig Betreuer gibt“. Deshalb musste jüngst sogar ein „Aufnahmestopp“ verhängt werden, wie Juliane Krämer, Vorsitzende und Sprecherin der Brieselanger Pfadfinder, jüngst im Bildungs- und Sozialausschuss mitteilte.
„Wir wachsen gerade. Wir haben allerdings unsere Kapazitätsgrenzen erreicht. Natürlich würden wir sehr gerne weitere Kinder aufnehmen, doch ist das im Augenblick wegen fehlender Betreuer nicht möglich. Wir wollen den Kindern schließlich etwas beibringen“, sagte sie. Die Gruppen des Pfadfinderstammes sollen mittelfristig allerdings von Jugendlichen, die eine Jugendleitercard erwerben müssen, selbst aktiv übernommen werden. Noch werden sie angeleitet, da die Erfahrung und das entsprechende Alter noch fehlen. Die neun ehrenamtlich aktiven Eltern, die die Kinder derzeit begleiten, wollen sich aber in rund fünf Jahren herausziehen und dann das Zepter sozusagen weitergeben und im Hintergrund Hilfestellung leisten.
Der Stamm „Graue Schar“, der Begriff stammt aus der Saga „Herr der Ringe“ des Autors J.R.R. Tolkien, ist übrigens unterteilt in zwei Gruppen. Der „Meute Wölflinge“ gehören die jüngsten Kinder, 25 an der Zahl, im Alter zwischen sechs und zehn Jahren an. Zwölf Kinder im Alter von zehn bis zwölf Jahren sind der „Sippe“ zugeordnet. „Beide Stammesgruppen sind viel in der Natur unterwegs. Sie sollen zu selbständigen Menschen erzogen werden und damit für die und mit der Gesellschaft agieren“, wie Krämer das Konzept umreißt. Es handelt sich prinzipiell um klassische Kinder- und Jugendarbeit bei der auch das Vermitteln von Werten eine Rolle spielt. Die Treffen und Stammesversammlungen finden übrigens einmal pro Woche auf dem Gelände der evangelischen Kirche statt. Die „Graue Schar“ ist auch Mitglied im Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder, der als Verband überkonfessionell und unpolitisch tätig ist. Das gilt entsprechend für die Brieselanger Ortsgruppe, die Kontakt zu anderen Pfadfinderstämmen unterhält. Auch ein Zeltlager fand bereits statt.
Die Pfadfinderbewegung stammt aus England und wurde von Robert Baden-Powell 1907 gegründet, ehe sie weltweit Beachtung und Bedeutung fand. Zur Tradition zählt auch dazu, dass jeder Stamm ein eigenes Abzeichen hat. Noch fehlt es. Das wird sich aber bald ändern, ist sich nicht nur Krämer sicher. „Wir fühlen uns mit der Gemeinde Brieselang, mit der wir uns identifizieren, sehr verbunden. Deshalb läuft derzeit die Anfrage, das Wappen der Gemeinde in abgewandelter Form nutzen zu können.“ Ein erster Entwurf wurde bereits vorgestellt. Dieser muss allerdings noch etwas abgewandelt werden, um eine Verwechslungsgefahr mit dem Hoheitszeichen zu vermeiden. Verwaltungschef Ralf Heimann ist sich aber sicher, dass eine Lösung gefunden wird. „Sobald die finalen Details geklärt sind, können Abzeichen und Fahnen erstellt werden. Ich finde es wunderbar, wie sich die Pfadfinderkinder mit der Gemeinde identifizieren.“ Infos/Kontakt: www.pfadfinden-brieselang.de
Brieselang. (pra) Hindernis: Ein Baum, der witterungsbedingt umgestürzt war, hat am Freitag für einen Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr Brieselang gesorgt. Auf der Ortsverbindungsstraße von Bredow in Richtung Zeestow war in der Folge die Fahrbahn blockiert. Mit Hilfe einer Kettensäge wurde der Baum zerteilt und anschließend in Einzelteilen beiseite geräumt. Weitere Aufräumarbeiten schlossen sich an. Laut Angaben der Feuerwehr wurde niemand verletzt. Sachschäden hat es ebenfalls nicht gegeben. Weiterhin musste ein paar Meter weiter noch ein dickerer Ast von der Straße entfernt werden. Beide Einsätze konnten insgesamt innerhalb eine Stunde nach Alarmierung abgeschlossen werden.
Bibliothek hat während der Sommerferien geöffnet
Brieselang. (pra) Die Brieselanger Gemeindebibliothek hat auch während der Sommerferien durchgehend ihre Pforten geöffnet. Darauf hat Anja Rodes, Leiterin der Einrichtung, hingewiesen. „Wir haben viele neue Krimis, Kinderbücher und mehr“, sagt sie. Gemeinsam mit Mingo Heide freut sie sich auf viele Besucher, die sich mit Lesestoff & Co. eindecken wollen.
Die Öffnungszeiten im Überblick:
Montag 13 – 18 Uhr;
Dienstag 9 – 12 Uhr und 13 – 18 Uhr;
Donnerstag 9 – 15 Uhr;
Erster Samstag im Monat 9 – 12 Uhr
Fotonachweis: Gemeinde Brieselang, Pfadfinder: privat, Feuerwehr: FFW
Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.
Bei den Havelländer Landwirten steht die Getreideernte an. Und natürlich fragen sich die Bauern: Wie wird die Ernte in diesem Jahr wohl ausfallen? Die Landwirte haben schlimme Jahre hinter sich. Ein total verregnetes 2017 mit zwei direkt darauf folgenden Dürrejahren haben dafür gesorgt, dass die Erträge drei Jahre in Folge weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind. Gerade im letzten Jahr war es schwer für die Bauern, Futterreserven für das Vieh im Winter heranzuziehen.
Im laufenden Jahr gab es nach einem viel zu trockenen April endlich wieder ausreichende Niederschläge im Mai und Juni. Allerdings sorgten Nachtfröste mit Temperaturen von bis zu -7 Grad Ende März dazu, dass es in vielen Kulturen immense Frostschäden gab. Wie sich das auf das Korn auswirkt, muss abgewartet werden.
Am 2. Juli luden die Landwirte passend zum offiziellen Ernteauftakt des Kreisbauernverbandes Havelland zu einem Pressefrühstück in Warsow ein, um eine persönliche Ernteprognose abzugeben. An einem sich bis zum Horizont erstreckenden Getreidefeld stellte sich zunächst Landwirt Heiko Gräning zusammen mit seinem Cousin René Kutscher vor. Die beiden bauen auf 190 Hektar Roggen, auf 45 Hektar Gerste, auf 30 Hektar Raps und auf 45 Hektar Mais u.a. für die Biogasgewinnung an. Hinzu kommen 220 Hektar Grünland.
Der Betrieb hat sich an die schweren Bedingungen angepasst, so erklärt Heiko Gräning: „Wir beschäftigen keine Fremdarbeiter mehr und arbeiten nur noch mit der Familie auf dem Hof. Milchkühe haben wir abgeschafft, wir halten stattdessen Mutterkühe. Wir sehen die Entwicklung in der Bevölkerung sehr skeptisch. Für viele sind wir nicht mehr die Ernährer. Die vielen Auflagen und Verordnungen sorgen dafür, dass immer mehr Landwirte aufgeben. Die Produktion wird ins Ausland gedrängt, wo niemand mehr auf die Bedingungen achten kann. Ich hätte gedacht, dass Corona zu einem Umdenken führt und die Menschen wieder Wert auf eine lokale Landwirtschaft legen, aber das ist leider bislang nicht der Fall.“
Zur Ernte, die der Betrieb Gräning & Kutscher erwartet, sagt Heiko Gräning, der auch Kreistagsabgeordneter der Wählergruppe Bauern ist: „Unser Boden ist ausgedörrt, da gibt es keine Reserven mehr. Wir sind beim Wasser auf den Herrgott angewiesen, es muss regnen. Der Regen kam im Mai und im Juni zum Glück genau zur rechten Zeit. Wir erwarten eine durchschnittliche Ernte. Schön wäre es, wenn der erzielte Preis beim Verkauf von Roggen und Gerste ebenfalls dem Durchschnitt entsprechen würde, dem ist aber leider nicht so.“
In den letzten Jahren konnte der Betrieb Mindereinnahmen zumindest teilweise mit dem Verkauf von Heu an Pferdehöfe vor allem aus Berlin kompensieren.
Detlef Wacker ist stellvertretender Vorsitzender des Kreisbauernverbandes und selbst Landwirt in Selbelang. Auch er geht in diesem Jahr von einer durchschnittlichen Ernte aus, wenn man das Mittel der letzten fünf Jahre zieht. Beim Weizen durfte passend zu den Erträgen der letzten Jahre nur mit wenig Stickstoff gedüngt werden. Wacker: „Ohne Stickstoff keine Aminosäuren. Ohne Aminosäuren keine Proteine. Ohne Protein kein Korn. Hier wissen wir noch nicht, wie hoch die Qualität des erzeugten Weizens ausfallen wird. Beim Roggen sind wir optimistischer, hier erwarten wir zumindest Brotroggenqualität.“
Detlef Wacker würde gern eine Lanze für den Raps brechen. Der Raps sorgt mit seinen gelben Blüten für einen prachtvollen Anblick der Felder im Frühling. Und er sei eine ergiebige Bienenweide und eine tolle Fruchtfolge auf den Feldern, die beim Aufbau organischer Bodensubstanz hilft. Doch: „Der Raps wird politisch ausgebremst. Seitdem die Saatgutbeizung verboten ist, bekommen wir die Kohlfliege nicht mehr in den Griff. Nahezu alle Pflanzen sind befallen. Zehn von vierzig Dezitonnen Raps im Jahr sind bereits verloren gegangen, weil immer weniger Bauern auf den Raps setzen. Beim Raps haben wir es in diesem Jahr auch mit Frostschäden zu tun: Bei vielen Pflanzen ist der Stängel geplatzt. Das vernarbt wieder. Aber wie sich das auf den Ertrag auswirkt, das können wir jetzt noch gar nicht sagen.“
Der Mais, der zurzeit gut wächst, wird von vielen Landwirten auch genutzt, um die Futterreserven für die Tiere wieder aufzufrischen. Detlef Wacker: „Wir Landwirte hatten sonst immer einen Silo Mais auf Reserve zu liegen. Aber diese Reserve gab es zuletzt gar nicht mehr.“
Volker Karle aus Friesack ist der Vorstandsvorsitzende der Agrargenossenschaft Friesack. Er hat in seinem Betrieb mit 22 Mitarbeitern ebenfalls die Milch aufgegeben und setzt stattdessen auf die Mutterkuhhaltung. In den Sommermonaten stehen 770 Kalbungen auf dem Hof an, im Herbst werden die Kälber verkauft. Die Bullen behalten die Landwirte meist, um sie selbst zu mästen.
Während viele andere Landwirte aus der Region den Raps aufgeben, baut Volker Karle ihn erst seit drei Jahren an – auf 140 Hektar: „Wir haben das 20 Jahre lang nicht mehr gemacht. Die Kohlfliege ist sehr territorial. Noch hat sie unsere Felder nicht gefunden.“
Johannes Funke, Landtagsabgeordneter in Potsdam und zugleich Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes Havelland, hat das Treffen initiiert. Er bereitete die Landwirte auf neue Förderrichtlinien vor: „Derzeit gehen alle Beteiligten von einer weiteren Ökologisierung der EU-Förderung aus, was auch bei den letzten EU-Reformen zu beobachten war. Brisant ist für die ostdeutsche Landwirtschaft nach wie vor die Diskussion um eine Obergrenze der Flächen je Betrieb. Eine Anrechnung von Arbeitsplätzen könnte eine Hintertür darstellen, die gerade den tierhaltenden Betrieben entgegenkommen würde.“
Zu den großen Sorgen der Landwirtschaft zählt Funke auch die Situation beim Nachwuchs. Von 35.000 Tätigen in der Agrarwirtschaft in Brandenburg werden in den kommenden Jahren 20.000 aussteigen – aufgrund ihres Alters oder der normalen Fluktuation. Wer soll sie ersetzen? Johannes Funke: „Hier werden viele Anpassungen erforderlich sein, manche innovativ etwa durch Roboter, manche schmerzlich durch strukturelle Anpassungen.“
Bis Roboter die Arbeit auf dem Feld autark verrichten können, müssen aber noch ganz normale Probleme gelöst werden. Detlef Wacker: „Wir dürfen mit unseren Erntefahrzeugen weiter nicht auf die Kraftstraßen und müssen uns dann durch die Städte quälen und durch viel zu enge Kreisverkehre fahren. Wir wünsche uns eine Sonderregel, damit wir für acht Wochen auch auf die B5 dürfen.“
Viele Bauern denken darüber nach, in Photovoltaic-Anlagen zu investieren – auf dem Feld oder auf dem Kuhstall. René Kutscher: „Es ist traurig, dass Strom mehr Geld bringt als die Bewirtschaftung meiner Felder.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 173 (8/2020).
Kinos zu, Theater zu, alles zu. Der Corona-Virus hat im Frühsommer 2020 für einen beispiellosen Shutdown der Kultur im ganzen Havelland gesorgt. Da ist es kein Wunder, dass die Menschen aus der Region ausgehungert nach Unterhaltung und Abwechslung lechzen: Nur in der eigenen Stube zu hocken wird doch auch irgendwann langweilig.
Enrico Gennrich von der Urst Agency und Tobias Brudlo vom TOBO Veranstaltungsservice waren aufgrund von Corona ebenfalls die Hände gebunden. In normalen Zeiten organisieren die Beiden gern große Events wie etwa den „Open Air Mega Schlager Frühling“ oder die „Freilicht Disco“ in der Freilichtbühne Nauen.
Doch anstatt nur deprimiert auf den leeren Veranstaltungskalender zu schauen, entwickelten die beiden kurzerhand die Vision vom „ersten PopUp Autokino im Havelland“. Nach recht kurzer Vorbereitungsphase und einer soliden Unterstützung durch Nauens Bürgermeister Manuel Meger ging es am 28. Mai auch schon los mit dem „Autokino Nauen“ (www.autokino-nauen.de) – direkt am Sägewerkplatz gleich neben dem Rathausplatz Nauen.
Die ungenutzte Wiese neben dem Finanzamt wurde von Enrico Gennrich und Tobias Brudlo hergerichtet und abgesperrt. So wurden Autoreifen als Abstandshalter verbuddelt. Mit weißer Farbe wurden die einzelnen Stellplätze markiert. Einbahnstraßenschilder weisen auf die gewünschte Fahrtrichtung durch die Reihen hin, damit sich die Autos der Kinogäste beim Einparken nicht plötzlich Schnauze an Schnauze gegenüber stehen. Sechs Leute sind an einem Autokino-Abend vor Ort, um den gesamten Ablauf zu kontrollieren.
Enrico Gennrich, den alle nur Enno rufen: „Wir waren überrascht, dass die Nachricht von unserem Autokino wie eine Bombe eingeschlagen hat. Unser Telefon stand nicht mehr still, sogar das Fernsehen war da und hat uns gefilmt.“
Tobias Brudlo: „Es gab ja ganz früher einmal ein Kino in Nauen. Tatsächlich leitete meine Oma Lore Grasse damals das Kino im Theater der Freundschaft. Es liegt also in der Familie.“
Ein wenig Bürokratie mussten die beiden angehenden Kinobetreiber vor dem Start auch noch in den Griff bekommen.
Tobias Brudlo: „Unsere LED-Großbildleinwand musste exakt sieben Meter von der Grundstücksgrenze entfernt stehen. Und wir mussten auch für das temporäre Errichten unserer Leinwand eine echte Baugenehmigung einholen. Ich will gar nicht sagen, wie viele Seiten unser Antrag hatte. Zwölf Stunden hat es übrigens gebraucht, um die Leinwand am Ende aufzubauen.“
Enrico Gennrich: „Um aktuelle Kinofilme ausleihen und vorführen zu dürfen, brauchten wir außerdem die Unterstützung eines echten Kinos. Das hat zum Glück sehr gut funktioniert.“
Der erste Film, der am 28. Mai auf dem Nauener Gelände gezeigt wurde, war „Ziemlich beste Freunde“. Für Enrico Gennrich war der Start eine komplett neue Erfahrung: „Normalerweise, wenn wir ein großes Event durchführen, drücken wir irgendwann gemeinsam auf den Start-Knopf – und dann geht die Party sofort richtig los. Beim Autokino haben wir den Knopf gedrückt – und nichts ist passiert. Der Film startete, aber es war absolut nichts zu hören. Der Sound wurde ja nicht über Lautsprecher übertragen, sondern nur über das Autoradio direkt in die Autos der Zuschauer. Das war für uns schon ein ganz komisches Gefühl.“
Die Zuschauer zahlen pauschal 20 Euro für jeden PKW – inklusive zwei Zuschauern. Wer sein Auto mit mehr Leuten vollstopfen möchte, muss zusätzliche Einzeltickets buchen. Ebenfalls auf der Homepage des Autokinos können die Kinobesucher Getränke vorbestellen und Snacks wie Popcorn, Chips und Erdnüsse ordern. Die Bestellungen werden bei der Ankunft auf dem Gelände in einer braunen Papiertüte durch das Autofenster gereicht.
Tobias Brudlo: „Bis zu achtzig Fahrzeuge finden Platz auf unserem Sägewerkplatz. Bei den ersten Vorstellungen waren etwa fünfzig Autos da. Vielleicht haben sich trotz der guten Vorberichterstattung wegen Corona ja doch noch nicht gleich alle Kinofreunde getraut, das Autokino zu besuchen.“
Zunächst einmal: Die Leinwand im Autokino Nauen ist so hell, dass sie auch schon bei Tageslicht ein sehr gutes Bild zeigen kann. Sie ist so aufgestellt, dass man eigentlich auf jedem Parkplatz in der gefühlt ersten Reihe sitzen sollte. Der Sound kommt über das Radio, hier muss manuell die Frequenz 97,0 eingestellt werden. Der Sound ist gut, zeigt aber bei lauten Actionszenen mitunter ein störendes Knarzen. Das mag aber abhängig vom eingesetzten Radio bei jedem Auto anders sein.
Auf jeden Fall ist es ungewöhnlich gemütlich, einen Film aus dem eigenen Auto heraus zu schauen: Man kann den Sitz ja jederzeit verstellen, um eine perfekte Sitz- oder Liegeposition zu erreichen. Und wer weiß, wie viele Pärchen das nächtliche Autokino nicht gleich zum sündigen Kuscheln missbrauchen?
Matthias Hoschek aus Wansdorf war das erste Mal in Deutschland im Autokino – er hat sich „Jumanji – The Next Level“ angesehen: „Bislang war ich nur einmal in den USA in einem Autokino. Da war alles noch ganz im Stil der 70er Jahre. Der Sound kam von vorne aus großen Lautsprechern. Während des Films bekam man ein Schaumstofftablett in die Tür gehängt – und konnte sich heiße, fettige Burger bestellen.“
Die Liste der Filme, die im Autokino Nauen zu sehen sind, kann sich sehen lassen. Auf dem Programm stehen so etwa Kultfilme wie „The Fast and the Furious“, „Ich einfach Unverbesserlich“, „Honig im Kopf“, „Bad Boys 2“, „Manta Manta“ oder „Hangover“, aber auch noch halbwegs aktuelle Streifen wie „Transformers: Ära des Untergangs“, „Spider-Man: Homecoming“, „PETS 2“ oder „Das Perfekte Geheimnis.“
Tobias Brudlo, dessen Lieblingsfilme aus dem aktuellen Programm „Werner Beinhart!“ und „Manta Manta“ sind: „An topaktuelle Kinofilme kommen wir zurzeit leider nicht heran. Allerdings gibt es zurzeit auch keine wirklich aktuellen Streifen. Durch Corona haben die Kinos in ganz Deutschland seit Wochen geschlossen. Viele große Hollywood-Studios haben ihre aktuellen Filme deswegen gleich in ihre Streaming-Portale umgeleitet oder den Starttermin der kommenden Blockbuster auf das nächste Jahr gelegt.“
Das Autokino Nauen hat an drei Tagen in der Woche geöffnet. Am Donnerstag gibt es einen Film um 20 Uhr, am Freitag zwei Filme um 17 und um 20 Uhr und am Sonnabend drei Filme um 13, 17 und 20 Uhr.
Der Name „PopUp Autokino“ sagt es bereits aus – das Autokino Nauen hat nur temporären Charakter und wird keine Dauereinrichtung werden. Tobias Brudlo: „Das Autokino Nauen läuft zunächst einmal zwei Monate lang, dann schauen wir, wie die Resonanz war, und überlegen, wie es weitergeht. Wir haben ja auch beide noch einen richtigen Beruf, den wir gern wieder ausüben möchten, wenn Corona einmal wieder vorbei ist. Ich könnte mir aber gut vorstellen, aus dem Autokino ein Sommerkino zu machen, das jährlich wiederkehrend in der Freilichtbühne Nauen veranstaltet wird.“
Bis es so weit ist, könnte man das Autokino Nauen vielleicht – wenn die Corona-Eindämmungsverordnungen es denn zulassen – noch aufwerten, indem man einen Foodtruck oder zumindest einen Würstchengrill passend zu den Vorführungen auf dem Gelände aufstellt.
Bis es soweit ist, gibt es in der Nauener Nachbarschaft gleich mehrere Restaurants, die vor oder nach einem Film auf hungrige Gäste warten. (Text / Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 172 (7/2020).
Schulden haben die Eigenschaft, am Anfang gar nicht weh zu tun. Erst mit der Zeit summieren sich die einzelnen Verpflichtungen und monatlichen Abbuchungen – und zwingen das Konto in die roten Zahlen. Wenn dann Mahnungen und Mahnbescheide den Briefkasten füllen, schauen manche Menschen gar nicht mehr hin: Sie blenden die Schulden im Kopf aus. Bis ein privates Insolvenzverfahren droht.
Spätestens, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist, gerne aber auch schon vorher, bietet die kostenfreie Schuldnerberatung der Caritas ihre Unterstützung und Hilfe an. Die Schuldnerberatung hat ihren Sitz in Nauen. Aufgrund der Corona-Situation sind Termine zurzeit nur nach telefonischer Zuweisung möglich. In normalen Zeiten gibt es eine freie Sprechstunde immer am Donnerstag von 13 bis 16 Uhr.
Christian Galanski (54) ist seit 1991 in der Caritas tätig. Die Schuldnerberatung hat er aus der Suchtberatung heraus aufgebaut. Der Diplom-Sozialarbeiter mit einer Zusatzausbildung als Schuldnerberater und Insolvenzberater hat zurzeit die Corona-Auswirkungen im Blick: „Die Welle der Insolvenzen und Corona-Problemfälle kommt erst noch. Da wurde viel abgepuffert durch Soforthilfen, Steuerstundungen und anderen Hilfen. Auch Zahlungsverpflichtungen konnten geschoben werden. Aus der Kurzarbeit könnten aber bald viele Menschen direkt in eine Arbeitslosigkeit wechseln. Da werden wir in der Schuldnerberatung noch viel Arbeit bekommen.“
Normalerweise, so erzählt der Schuldnerberater, haben die im Schnitt 30 Jahre alten Schuldner, mit denen er sich beschäftigt, drei bis sechs Gläubiger, deren Rechnungen nicht bezahlt werden können: „Meine eigentliche Arbeit beginnt erst nach dem Gespräch mit meinen Klienten. Da stelle ich einen Kontakt zu den Gläubigern her und arbeite einen realistischen Plan zur Rückzahlung der Schulden aus. Manchmal tauchen bei dieser Arbeit immer wieder neue Gläubiger und Schulden auf. Schnell explodieren die Schulden und meine Klienten sind entsetzt, weil sie selbst nicht wussten, dass die Schulden so hoch sind. Dann müssen wir überlegen, ob eine Privatinsolvenz nicht der bessere Weg aus den Schulden ist. Viele überschuldete Personen sind erleichtert, wenn ich ihnen erkläre, dass man ihnen nicht das ganze Einkommen pfänden kann, sondern nur einen gewissen Betrag. So kann es gerade bei Menschen mit niedrigen Einkommen duchaus eine Möglichkeit sein, mit ihren Schulden zu leben.“
Einen Tipp hat der Schuldnerberater für alle, die gerade Schulden abbezahlen. Christian Galanski: „Ist es gelungen, eine Zahlungsvereinbarung mit einem Gläubiger komplett zu erfüllen, so sollte um Übersendung eines Schriftstückes gebeten werden, das aussagt, dass die Schulden beglichen wurden.“ Dann kann es später nicht zu Nachforderungen kommen, die sich nicht mehr einordnen lassen.
Mit Privatinsolvenzen zur Entschuldung über einen Zeitraum von sechs Jahren hinweg bekommt es Christian Galanski sehr oft zu tun: „Die Warteliste für dieses Verfahren beträgt bei mir zurzeit ein halbes Jahr, Tendenz steigend. Erstgespräche zu diesem Thema kann ich so erst wieder im Oktober anbieten.“
In die Schuldnerberatung in Nauen können natürlich alle Nauener kommen. Das Angebot ist aber nicht lokal begrenzt, sondern gilt de facto für das ganze östliche Havelland. In Rathenow und damit für das übrige Havelland gibt es eine eigene Schuldnerberatung.
Woher kommen eigentlich die meisten Fälle? Christian Galanski: „Oft sind es Schicksalsschläge. Das kann eine schwere Erkrankung sein, aufgrund der erst der Arbeitsplatz und dann das Einkommen wegfällt. Andere haben über ihre Verhältnisse gelebt und sich ein Haus oder ein Auto gekauft, ohne es sich leisten zu können. Im Nauener Bereich sind finanzielle Schieflagen aufgrund eines Hausbaus noch selten – der Bauboom kommt erst in der Ackerbürgerstadt an. Manchmal kommt es aber auch nach einem Beziehungsaus zu einem finanziellen Desaster.“ (Text / Foto: CS)
Marco Liesegang (46) lebt seit 2004 in Falkensee, jetzt arbeitet er auch hier. Der Ex-Spandauer war viele Jahre IT-Leiter in mittelständischen Unternehmen und hat mehr als zehn Jahre als Unternehmensberater gearbeitet. Nun macht er sich mit seiner Firma WENTOCON selbstständig. Zusammen mit drei Mitarbeitern wird er ab sofort kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) beraten und ihnen in Sachen E-Commerce, Prozessoptimierung und Digitalisierung helfen. (ANZEIGE)
Marco Liesegang: „Wir sind Praktiker und arbeiten für Praktiker. Wir beraten Firmen, um mit praxistauglichen Lösungen klare Vorteile für das Unternehmen zu generieren. Der Kunde soll sagen: Ja, das hat sich gelohnt. Wir sind tatsächlich schneller und effizienter geworden. Gerade KMUs fehlt oft ein kompetenter Partner an ihrer Seite zur Weiterentwicklung ihrer Geschäftsprozesse oder zur Erweiterung ihrer Geschäftsaktivitäten in das Internet. Zum Beispiel haben viele Händler in der Corona-Zeit gemerkt, dass ihnen ein eigener Online-Shop fehlt, in dem die Kunden selbst dann noch Produkte einkaufen können, wenn das eigentliche Geschäft geschlossen bleiben muss. Zusammen mit dem Händler analysieren wir sein Warenangebot und schlagen das passende Shop-System oder die richtige Verkaufsplattform vor. Wir erklären, wie Warenbeschreibungen, Fotos und Preise gestaltet werden, zeigen auf, wo Abmahnfallen lauern und kümmern uns am Ende auch um die gezielte Online-Werbung, damit der neue Internetverkaufskanal auch von der richtigen Zielgruppe gefunden wird.“
Neben dem Bereich E-Commerce ist die IT- und Prozessberatung ein zweites Standbein der im Juni 2020 gegründeten Firma WENTOCON. Marco Liesegang: „Viele kleine und mittelständische Firmen sind prozesstechnisch noch in der IT-Steinzeit zu verorten. Ein modernes Warenwirtschaftssystem unterstützt etwa den kompletten Prozess von der Kundenbestellung, Warenbeschaffung und Lagerung bis zum Versand und der Rechnungsstellung. Solch ein System schlägt Alarm, wenn Warenbestände unterschritten werden und schlägt Nachbestellungen vor. Es generiert Rechnungen per Mausklick oder versendet Mahnungen, sobald Zahlungseingänge überfällig sind. Mit einem CRM-System ist es ergänzend möglich, alle Kundenkontakte zu erfassen und sich passend zu jedem Kunden seine komplette Historie auf den Bildschirm zu holen. Der Vorteil: Nun kann jeder Mitarbeiter in der Firma den Kunden betreuen, da alles Wissen über den Kunden zentral in der Software hinterlegt ist. Wir arbeiten dabei viel mit Open-Source-Lösungen, die keine zusätzlichen Kosten verursachen. Nicht jeder Kunde braucht gleich eine teure SAP-Lösung.“
Das dritte Betätigungsfeld ist die Digitalisierung in Unternehmen. Marco Liesegang: „Viele Firmen hängen noch immer viel zu sehr am Papier. Wir schauen uns die Abläufe in einem Unternehmen an und beraten dann, in welchem Bereich eine Digitalisierung Sinn macht. So ist es lohnend, etwa einem Außendienstmitarbeiter nicht mehr einen Haufen Papier mitzugeben, sondern lieber ein mobiles Endgerät. Das kann den Auftrag mit allen Informationen anzeigen, vor Ort den Fortschritt festhalten, um am Ende den Kunden digital unterschreiben zu lassen. Die erfassten Daten stehen sofort allen anderen Mitarbeitern im Unternehmen zur Verfügung, um z.B. zeitnah Bestellungen auszulösen oder Rechnungen zu schreiben.“
Wo sieht der frischgebackene Chef seine besondere Kompetenz? Marco Liesegang: „Wir kommen selbst aus der Praxis, genau aus solchen Unternehmen, die wir jetzt beraten. Wenn wir einen Vorschlag machen, dann haben wir die Idee nicht aus einem Buch oder dem Internet, sondern wir schlagen Lösungen vor, die bereits in anderen Firmen erfolgreich im Alltag praktiziert werden und von denen wir aus eigener Erfahrung wissen, dass sie funktionieren. Wir geben den Unternehmen, die uns beauftragen, einen Schubs in die richtige Richtung. In Richtung Zukunft.“ (Text / Foto: CS)
Es gibt ein neues schönes Ausflugsziel im Havelland. Über Pfingsten hat Thomas Poppe (48) zum ersten Mal seinen Auenhof aufgesperrt. Der liegt in Buchow-Karpzow. Wer sich nun fragt, wo das wohl zu finden ist: Dieser Ort liegt hinter Priort und gehört noch zur Gemeinde Wustermark. Hier, fernab von allem Trubel, hat sich der Ur-Spandauer Thomas Poppe, der in Schweden aufgewachsen ist, zusammen mit seiner Lebensgefährtin seinen Traum vom Häuschen im Grünen erfüllt. (ANZEIGE)
Normalerweise ist Thomas Poppe das ganze Jahr über mit seinem doch recht speziellen Foodtruck unterwegs. Aus dem Foodtruck heraus verkauft der bärtige Neu-Havelländer nämlich seine „Hotdog-Wraps“. Dabei handelt es sich um die original schwedische Tunnbrödsrulle: „Das ist das, was wir in Schweden essen, wenn wir nachts aus der Kneipe fallen und noch Hunger haben. In einen Dünnbrotfladen kommen Kartoffelpüree, Salat, Röstzwiebeln, ein oder zwei Hotdog-Würstchen, verschiedene Saucen und natürlich ein original ‚Bostongurka‘ Gewürzgurkenrelish.“
Das schmeckt fantastisch und macht satt, ohne dass man anschließend denkt, einen Betonklotz im Magen mit sich herumzutragen. Wer es lieber vegetarisch mag, lässt einfach das Hotdog-Würstchen weg.
Im Februar 2020 hat Thomas Poppe den Auenhof zusammen mit seiner Lebensgefährtin Franziska Nickel (37) aus Falkensee gekauft. Er sagt: „Das Haus stand drei Jahre lang leer. Die Besitzer haben lange nach dem perfekten Käufer für das Objekt gesucht. Es gab mehrere Bewerber, sie haben sich dann aber doch für uns und unser Konzept entschieden.“
Diese Entscheidung haben die Alteigentümer anscheinend genau richtig getroffen. Denn der neue Besitzer hat die Corona-Zeit gut genutzt und mit viel Eigenarbeit ein schon in großen Teilen restauriertes Kleinod aus dem alten Hof gemacht.
Wer von der Potsdamer Landstraße aus in den Hof einbiegt, sieht hier nun gleich den Foodtruck stehen. Zur Rechten steht das Haus, in dem die Familie wohnt – mit einem frisch renaturierten Teich davor.
Auf der linken Seite wird gerade die alte Scheune ausgebaut – hier wird man später einmal mit Freunden, mit der Familie oder mit der Firma feiern können. Dahinter liegen schon die Steine bereit, um eine angedachte Terrasse zu bauen. Hier soll ein Smoker aufgestellt werden. Thomas Poppe: „Ich könnte mir auch vorstellen, mit riesigen Pfannen im Freien zu kochen – gern mit den Gästen. Wir könnten dann z.B. eine Spargelpfanne zubereiten.“
Im hinteren Bereich des weitläufigen Areals sind jetzt schon die Hühner Zuhause. Sie laufen tagsüber auf dem Hof herum und kommen nur in der Nacht in den Stall, der sich sicher abschließen lässt, um die Vögel vor dem Fuchs zu schützen. Thomas Poppe: „Die Hühner vermehren sich prächtig und legen Eier für uns.“
Die Kinder unter den Besuchern freuen sich vor allem über die vier jungen Kamerunschafe Mila, Pam, Bella und Sandy. Ein Schild sagt: „Liebe Leute, wir sind die 4 Määäääähs vom Auenhof. Da wir erst 3 Monate alt sind und noch etwas schüchtern, gucken wir vielleicht manchmal dumm aus der Wäsche.“
Thomas Poppe: „Normalerweise bin ich die ganze Zeit mit meinem Foodtruck unterwegs und habe keinen einzigen Ruhetag im Jahr. Letztes Jahr standen wir so etwa am Checkpoint Charly und haben unsere Hotdog-Wraps sehr gut auf dem Lollapalooza Festival am Olympiastadion verkauft. In diesem Jahr war durch Corona alles anders – alles wurde abgesagt. Wir haben gerade noch so die Grüne Woche mitgenommen, die lief super. Ab März ging dann gar nichts mehr. Normalerweise hätte ich den Foodtruck im Mai erst auf der ILA (Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung) und dann auf dem Karneval der Kulturen abgestellt. Wir hoffen sehr, dass in diesem Jahr wenigstens noch das Festival of Lights stattfinden wird.“
Im zwangsläufigen Corona-Stubenarrest kam dann recht bald die Idee auf, den Auenhof regelmäßig für Besucher zu öffnen. Immer am Wochenende zwischen 12 und 20 Uhr (die Zeiten müssen sich noch einspielen) steht das Tor zum Hof offen und neugierige Besucher sind willkommen. Thomas Poppe: „Bereits am allerersten Tag haben wir uns über viele Gäste gefreut. Viele haben spontan auf einer Radtour angehalten, andere haben auf einem Motorradtrip eine Pause eingelegt. Es kam sogar eine Familie mit dem Campingmobil vorbei. Wir waren sehr überrascht – wir haben nämlich nur auf Facebook ein wenig die Werbetrommel gerührt.“
Auf dem Auenhof gibt es am Wochenende heiße Hotdog-Wraps aus dem Foodtruck. Gleich nebenan kann man Kuchen von der Bäckerei Plentz, handgemachtes Eis von Paletas Berlin, kühle Limos von Proviant Berlin und Bier vom Forsthaus Templin bestellen. Überall im Hof und im grünen Garten sind Tische aufgestellt und stehen Liegestühle bereit. So kann man es sich am Wochenende gut gehen lassen und ein paar schöne Stunden unter freiem Himmel verbringen.
Thomas Poppe: „Gern würde ich mich in der Region weiter vernetzen und weitere regionale Produkte anbieten. Demnächst werden wohl auch noch die Produkte der Manufaktur ‚Essigart‘ hier bei uns aus Buchow-Karpzow dazukommen. Mal schauen, wie unsere Produktpalette mit der Zeit weiter wachsen wird.“
Auch bei den Tieren könnte es noch Zuwachs geben. Aber ob es ein Esel wird, ein Schweinchen oder doch etwas ganz anderes, das kann zurzeit noch niemand sagen. Die Familie ist jedenfalls sehr tierlieb: In der Küche wird gerade ein Küken aufgezogen.
Thomas Poppe: „Zu unserem Grundstück gehören noch 8.000 Quadratmeter Feuchtwiese. Ich denke, da gehe ich einmal mit der Sense durch und schaffe ein paar Wege. Dann kann man sich in der Natur bewegen und selbst schauen, was für Pflanzen vor Ort wachsen und welche Tiere hier leben.“ (Text / Fotos: CS)
Sich mit Freunden treffen, schön auf der Terrasse sitzen und einen frisch zubereiteten Cocktail schlürfen – das ist ab sofort direkt am Dallgower Bahnhof möglich. Ali Aykut hat das ehemalige „Burger Bowls“ übernommen, zwei Monate lang renoviert und Anfang Juni dann sein „Dall-Eck“ eröffnet. Der Familienvater, der zwei Kinder hat, wollte eigentlich schon deutlich früher anfangen: (ANZEIGE)
„Direkt vor Corona wollte ich das ‚Dall-Eck‘ aufmachen. Der Virus hat mir alles verhagelt. Aber nun wurden die Bestimmungen gelockert, wir haben seit Anfang Juni offen – und ich bin sehr froh, dass bereits so viele Gäste zu uns gefunden haben.“
Und tatsächlich – die Außenterrasse ist gut gefüllt. Gerade bei Sonnenschein und bei sommerlichen Temperaturen sitzen hier bereits viele junge Leute gern bis spät in den Abend und lassen sich eine der Spezialitäten von der Karte bringen. 50 Plätze gibt es zu normalen Zeiten im Außenbereich. Mit den Corona-Abstandsregeln sind es allerdings deutlich weniger.
Im Innenbereich zeigt sich das „Dall-Eck“ wie eine mondäne Lounge. Edle Ledermöbel in Rot und Schwarz laden dazu ein, sich gemütlich hinzusetzen und nach der gedruckten Cocktailkarte zu verlangen.
Elf Cocktails finden sich auf der Karte. Sie kosten alle 6,50 Euro. Da gibt es einen „Red Passion“ ebenso wie die „Caipirinha“, einen „Hemingway“ oder einen „Long Island Ice Tea“. Wer eine „Pina Colada“ möchte, wird im Angebot ebenso fündig wie Freunde des „Planter’s Punch“, des „Mai Tai“, des „Tequila Sunrise“ oder des „Swimming Pools“. Auch der „Sex on the Beach“ und der „Cosmopolitan“ stehen mit auf der Karte. Ali Aykut: „Am häufigsten bestellt werden der ‚Sex on the Beach‘ und die ‚Caipirinha‘, das kann ich jetzt schon sagen.“
Was ist aber mit den Besuchern, die nach einem „Mojito“ verlangen oder gern einen „Strawberry Daiquiri“ süffeln möchten? Ali Aykut, der aus Oranienburg kommt und zurzeit noch in Berlin lebt: „Wir starten erst einmal mit unserer Karte, hören uns aber gern an, was die Gäste zu sagen haben oder was sie sich wünschen. Entweder erweitern wir die Karte oder wir bieten immer mal wieder einen besonderen ‚Cocktail der Woche‘ an, um das Angebot zu erweitern. Auch über eine Happy Hour denken wir nach. Aber generell müssen wir erst einmal in Dallgow ankommen, erste Erfahrungen sammeln und auch unsere Kunden kennenlernen.“
Die Cocktails werden in hohen Gläsern serviert, die durchaus Volumen auf den Tisch bringen: Hier bekommt man noch etwas für sein Geld. Die Mischung ist gut. Die Cocktails sind süffig, verfehlen aber auch ihre alkoholische Wirkung nicht. Der große Vorteil gegenüber anderen Cocktail-Tränken in der Region ist: Niemand ist auf sein Auto zum Nachhausefahren angewiesen: Die Bahn und auch der Bus halten fast direkt vor der Tür und bringen die mitunter angetüdelten Gäste nach Hause.
Gern kann man sich im „Dall-Eck“ auch einen Longdrink wie etwa einen Fuji, einen Aperol Spritz, einen Wodka Lemon oder einen Jägermeister Energy schmecken lassen. Es gibt auch eine große Auswahl an Flaschenbieren und ein Bier vom Fass.
Ali Aykut: „Sehr gefragt sind übrigens auch unsere alkoholfreien Cocktails. Wer noch fahren muss oder keinen Alkohol mag, der bestellt sich einen ‚Strawberry Kiss‘, einen ‚Solero‘ oder einen ‚Blue Lagoon‘. Am häufigsten wünschen sich die Kunden schon jetzt den ‚Coconut Kiss‘, das ist unser Bestseller.“
Ali Aykut ist nicht neu in der Gastronomie. Er hat früher schon einen Imbiss, eine Pizzeria und eine Kneipe u.a. in Berlin betrieben. Eine Cocktailbar, das ist aber auch für ihn neues Terrain.
Wie es ihn wohl nach Dallgow-Döberitz verschlagen hat? Ali Aykut: „Freunde haben mir den Standort empfohlen. Christian Thamm von der Tanzschule Allround hat sich sehr für mich stark gemacht, auch beim Vermieter. Ich komme ja selbst aus Brandenburg, das Ländliche gefällt mir besser als Berlin. Ich würde auch selbst gern mit meiner Frau und meinen Kindern nach Dallgow ziehen. Mal schauen, wann sich das ergibt.“
Das „Dall-Eck“ hat jeden Tag bis Mitternacht geöffnet. Aufgesperrt wird der neue Treffpunkt ab 14 Uhr. Warum so früh? Ali Aykut: „Wir bieten ja auch Kaffee- und Teespezialitäten an. Auch Säfte und Softdrinks kann man bei uns bestellen. So kann man es sich schon am Nachmittag bei uns gemütlich machen oder sich mit Freunden treffen. Wir haben auch ein paar Speisen auf der Karte und können unseren Gästen eine Bockwurst, einen Toast Hawaii, eine Currywurst oder ein Rührei anbieten. Ob wir die Öffnungszeiten auf Dauer so beibehalten, das hängt auch von der Nachfrage ab. Einen Ruhetag wird es vorerst nicht geben.“
Ein Dart-Automat steht bereits im „Dall-Eck“, weitere Automaten sollen folgen. So können sich die Besucher auch mit elektronischen Spielen vergnügen, wenn ihnen der Sinn danach steht. (Text/Fotos: CS)
Corona hat der aktuellen Fußball-Saison einen ordentlichen Tritt in den Hintern verpasst: Vor allem im Amateurbereich mussten die geliebten Stollenschuhe wochenlang im Schrank stehen bleiben. Der SV Falkensee-Finkenkrug e.V. (www.svff.de) arbeitet aber bereits an der nächsten Saison, die hoffentlich planmäßig Mitte August beginnen kann.
In der Brandenburgliga darf sich Trainer Matthias Stuck nun über einen ganz besonderen Rückkehrer freuen: Christopher Schulze (27) ist wieder da. Der Linksfuß aus dem Mittelfeld hatte 3,5 Jahre im Falkenseer Verein gespielt und viele Tore für den SVFF vorbereitet oder selbst zum Abschluss gebracht. Im vergangenen Jahr zog es ihn aber plötzlich in die Ferne.
Christopher Schulze: „Ich habe ein Jahr lang in anderen Vereinen gespielt, erst im Oranienburger FV Eintracht und dann beim 1. FC Novi Pazar in Berlin. Das hat sicherlich auch mit meinem Umzug nach Berlin-Tempelhof zu tun. Ich arbeite inzwischen als Qualitätsmanager in einer Druckerei in Berlin und kann von meiner Wohnung zur Druckerei laufen. Sicherlich wollte ich mich auch einmal ausprobieren und andere Vereine kennenlernen. Anschließend weiß man aber nur umso mehr, was man aneinander hatte. So bin ich gern zum SVFF zurückgekehrt.“
Christopher Schulze ist in Falkensee aufgewachsen: „Ich spiele Fußball im Verein, seitdem ich fünf Jahre alt bin. Fußball ist mein Leben, den Sport habe ich schon immer der Schule vorgezogen, das war stets die Nummer 1 für mich. Der Fußball hat mich auch meine ganze Jugend über begleitet. Von den Verletzungen her habe ich übrigens immer Glück gehabt. Mit 17 Jahren habe ich einmal bei der letzten Trainingseinheit der Saison mit dem Fuß in den Boden getreten und mir dabei einen Mittelfußbruch zugezogen. Da war es schwer, anschließend wieder in Gang zu kommen, die Muskulatur hatte sich ganz schön abgebaut. Und einmal habe ich mir beim Fußball die Nase gebrochen, das war aber auch kein großes Ding.“
In der Brandenburgliga ist Christopher Schulze vor seinem Wechsel mit dem SVFF ordentlich durchgestartet und galt als echter Leistungsträger und Torgarant. Strebt der junge Fußballspieler angesichts dieser Erfolge doch noch eine Profikarriere an?
Christopher Schulze: „Der Zug ist abgefahren, das wird nichts mehr mit dem Profitum. Ich möchte den Fußball genießen, so lange es noch geht. Geld spielt da keine Rolle, es gibt auch in der Brandenburgliga nur eine kleine Aufwandsentschädigung und kein fettes Spielergehalt. Ich habe aber natürlich inzwischen auch einen Beruf und viel Verantwortung auf meiner Arbeit. Zum Glück ist mein Chef sehr verständnisvoll, schließlich muss ich drei Mal in der Woche zum Training und dann kommen auch noch die Spiele am Wochenende dazu. Jetzt heißt es erst einmal, nach zwei bis drei Monaten Corona-Nichtstun wieder fit zu werden.“
Wie kommt der Falkenseer nun wieder zurück zum SVFF? Christopher Schulze: „Ich war im Winter schon einmal auf dem Sportplatz in der Leistikowstraße und habe bei einem Spiel zugeguckt. Da wurde ich blendend empfangen und die Spieler wollten mich gar nicht mehr gehen lassen. Sie sind alle froh, wenn ich wieder da bin. Das macht mir meine Rückkehr doch sehr einfach. Ich kann hier in Falkensee aber auch den Spaß und die Leidenschaft ausleben, die Fußball für mich ausmachen. Mich verbindet sehr viel mit dem Verein. Es hat etwas Nostalgisches für mich, am Freitag abend auf dem Platz in der Leistikowstraße aufzulaufen. Das ist schon so etwas wie Heimatgefühl.“
Auch Sven Steller als 1. Vorsitzender des SV Falkensee-Finkenkrug e.V. (www.svff.de) freut sich über den prominenten Wiederkehrer: „Wir sind froh, dass Chris wieder den Weg zurück zu uns gefunden hat. Er hat eine große Qualität und kann ein Spiel entscheiden. Von daher erhoffen wir uns von ihm natürlich eine ganze Menge. Leider hat uns ja Corona in dieser Saison abrupt ausgebremst, um so mehr freuen wir uns, dass die neue Saison hoffentlich pünktlich ohne wesentliche Zuschauerbeschränkungen im August wieder startet. Es wird toll, wieder Fans auf der Leistikowstraße zu haben!“ (Text/Foto: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 172 (7/2020).
Viel zu lange mussten die Fitness-Center ihre Türen wegen der Corona-Pandemie geschlossen halten. Nicole Wießner-Arntowsky vom Falkenseer active well: „Wir haben noch Glück gehabt: Wir durften unsere Physiotherapie Active Physio weiter betreiben. Und zum Ende der Eindämmungsmaßnahmen hin haben wir ein gutes Hygienekonzept vorgelegt, sodass wir frühzeitig wieder ein 1:1-Personal-Training z.B. mit EMS oder PowerPlate anbieten konnten.“ (ANZEIGE)
Viele Mitglieder, die sonst gern den Fitness-Bereich oder die Kurse nutzen, klagen allerdings: Nach den Wochen der Inaktivität kneifen plötzlich so einige zusätzliche Corona-Kilos auf der eigenen Hüfte.
Nicole Wießner-Arntowsky: „Es wird Zeit, dass wir alle wieder in die Gänge kommen und unsere liebgewonnenen Fitness-Einheiten wahrnehmen können. Das active well hat – unter Wahrung der Abstands- und Hygieneregeln – wieder geöffnet.“
Ihr Partner Sebastian Wießner möchte gern einen besonderen Anreiz für all diejenigen schaffen, die bislang noch keine Mitgliedschaft im active well vorweisen können: „Unser besonderes Angebot nennt sich ‚Dein Fitness-Start nach Corona‘. Dabei handelt es sich um einen monatlich kündbaren Vertrag, mit dem Neumitglieder bis zu 40 Prozent der Gebühren sparen können. Der Wochenpreis beträgt 12,99 Euro – statt normalerweise 22,22 Euro. Im Paket enthalten sind die Nutzung der Fitnessgeräte, die Kurse, die Sauna, das Betreuungspaket (Betreuung des Trainings durch einen Trainer) und 50 Prozent Nachlass auf einen Servicecheck.“
Nicole Wießner-Arntowsky: „Ein gutes Gesundheitstraining war noch nie so wichtig wie jetzt. Es stärkt das eigene Immunsystem, das so deutlich besser mit Viren und auch mit Bakterien zurechtkommt. Nach 2,5 Monaten ohne Sport haben sich viele Muskeln zurückgebildet, der Rücken tut weh und auch die Ausdauer hat nachgelassen. Unser Konzept zur Immunstärkung besteht aus einem modularen Training, einer intensiven Betreuung durch Fachpersonal, viel Entspannung und einer gesunden Ernährung mit dem Programm ‚Kilo adé‘.“
Sebastian Wießner: „Noch haben manche Kunden Bedenken, wieder ins Studio und zur Normalität zurückzukehren. Aber wir waren bereits vor Corona perfekt auf das heutige Szenario vorbereitet. Bei uns wurde schon immer sehr viel desinfiziert. Auch die Geräte stehen so weit auseinander, dass die Abstandsregeln bis auf ganz wenige Ausnahmen per se eingehalten werden. Auch in den Kursräumen haben wir schon immer auf zwei Meter Abstand zwischen den Teilnehmern gesetzt – das haben wir nun nur noch einmal durch Punkte auf dem Boden besser gekennzeichnet, damit jeder weiß, wo sein Platz ist. Zu Corona-Zeiten verkürzen wir auch die Kurse ein wenig, um länger lüften zu können. Es gibt nun deutlich mehr Desinfektionsspender im Studio und wir bieten an den Geräten Desinfektionstücher an. Wir beachten die empfohlenen Hygieneregeln vom Robert Koch Institut. Es ist bei uns übrigens nicht nötig, sich in Adresslisten einzutragen. Über die active-well-Karte werden alle Kunden automatisch erfasst. Das Duschen ist erlaubt und die Sauna ist auch wieder offen. Eine Maskenpflicht besteht nicht.“
Das Team hat die Zeit des Shutdowns effizient genutzt und das gesamte Studio modernisiert. Nicole Wießner-Arntowsky: „Wir haben gemalert, eine neue Sitzlounge aufgestellt, die Geräte neu bepolstert und neues Equipment für den Kursbereich angeschafft. Wir freuen uns darauf, endlich wieder Leben in der Bude zu haben.“ (Text/Fotos: CS)
Info: active well, Straße der Einheit 127a, 14612 Falkensee, Tel.: 03322-129025, www.activewell.de
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 172 (7/2020).
Die Schlacht ist noch lange nicht geschlagen. Der Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg baut in Falkensee die Spandauer Straße zwischen dem Kreisverkehr und der Berliner Stadtgrenze aus – und das in mehreren Etappen. Ein erster Teilabschnitt bis zur Einfahrt in den Falkenmarkt ist bereits fertiggestellt worden, ein weiterer Abschnitt könnte noch in diesem Jahr in Angriff genommen werden.
Während die Autofahrer sehr enttäuscht sind, das beim Ausbau nicht eine Vierspurigkeit zur Verkehrsentlastung hinzukommt, fürchteten die Umweltorganisationen, dass bis zu 100 Linden gefällt werden müssen, um Straße und Radweg Platz zu machen. Mehrere Demos und Diskussionsrunden in der Stadthalle haben zu einem Umdenken beim Landesbetrieb geführt. Aber noch immer sollen – laut dem extra für dieses Thema gegründeten „Bürgerbündnis 100 Linden“ – 58 der noch vorhandenen 91 alten Linden mit der Kettensäge Bekanntschaft machen. Von der Hegelallee bis zur Stadtgrenze Berlin soll sogar kein Baum stehen bleiben.
Das Bürgerbündnis rief deswegen am 20. Juni zu einer erneuten Demo direkt an der Spandauer Straße auf. Im Aufruf steht: „Die vom Landesbetrieb vorgelegte Ausbauplanung ist noch optimierungsfähig. Unser Bürgerbündnis hat zusammen mit Experten Alternativplanungen vorgelegt, die Umwelt und Verkehr in Einklang halten und den umfangreichen Erhalt der Allee und ihrer Bäume gewährleisten.“
60 Personen besuchten die Demo zum Start, darunter auch Juliane Kühnemund (für die Grünen in der SVV): „Wir vermissen eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Und der Landesbetrieb sieht in unserer Lindenallee leider nur eine löchrige Baumreihe, um so den im Bundesnaturschutz vorgegebenen Alleenschutz zu umgehen.“
Julia Concu (Vorsitzende der Falkenseer Stadtverordnetenversammlung, Mitglied der Grünen): „Der Ausbau der Spandauer Straße bringt meiner Meinung nach nur optisch etwas. Dass der Verkehr anschließend besser abfließt, das sehe ich nicht. Dafür die Baumallee zu opfern, das steht in keinem Verhältnis.“
Kristine Millberg von der Buchhandlung „Die Leseratte“: „Ich bin direkt betroffen, mein Ladengeschäft liegt idyllisch im Schatten der Bäume. Mit der Allee würde das grüne Tor am Eingang zum Havelland fehlen. Unsere Enkel werden uns einmal nicht daran messen, wie viel Fläche wir versiegelt, sondern wie viele alte Bäume wir erhalten haben.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 172 (7/2020).