Ignazio Arena (46) stammt aus Sizilien – und zwar Catania. Der gelernte Koch lebt aber inzwischen seit 1993 in Deutschland. Genauer gesagt in Berlin-Wilmersdorf. In Spandau baut er seit 2001 seine Firma Mondo Pasta auf – zunächst auf dem Gewerbehof hinter IKEA, später in einer eigenen Produktionshalle in der Mertensstraße in Spandau-Hakenfelde. (ANZEIGE)
Ignazio Arena: „Ich hatte vorher bereits acht Jahre in der Gastronomie gearbeitet und schnell gelernt: Die Kunden kommen nur dann wieder, wenn das Essen wirklich lecker schmeckt. Ich bin dann auf die Idee gekommen, eine Firma zu gründen, die exklusiv für die Restaurants hausgemachte Pasta nach den besten italienischen Rezepten produziert. Das war am Anfang noch ein echtes Abenteuer. Wir sind mit einem Transporter nach Italien gefahren, haben Pastamaschinen eingekauft und haben diese nach Deutschland gebracht.“
Dank bester Verbindungen in die lokale Gastronomie hatte das junge Unternehmen sofort an die 150 potenzielle Kunden. Ignazio Arena: „Von heute auf morgen konnten wir eine Tonne Pasta produzieren, Wir haben dann etwa zwanzig Sorten Pasta ins Programm aufgenommen. Zu unserem Angebot gehörte neben Bandnudeln mit Bärlauch auch gefüllte Pasta. Das gab es vorher nur in der gehobenen Gastronomie. Ein Vorteil war sicher auch, dass ich als Koch genau wusste, was die Gastronomie braucht. Heute stellt Monto Pasta an die 175 Sorten Pasta her, die sich auch noch in Form, Füllung und Farbe voneinander unterscheiden.“
![]()
![]()
Die Pasta wird ganz frisch oder aber schockgefroren zum Kunden gebracht – ohne Konservierungstoffe oder sonstige Zusätze. Ignazio Arena: „Die Schockfrostung ist super, um das Produkt absolut frisch zu halten. So lässt es sich lange konservieren und auch portionieren. Die Schockfrostung erlaubt es uns auch, unsere Ware nicht nur in Berlin, sondern deutschlandweit anzubieten. Außerdem ist es nur mit der Frostung möglich, Pasta mit sehr weichen Füllungen oder mit sehr dünner Pastahaut zum Kunden zu bringen: Im frischen Zustand würde sie sich nicht lange halten. Die Idee kommt an, gerade in Berlin sind wir sehr präsent: Wenn unsere Auslieferwagen in Berlin-Mitte unterwegs sind, müssen sie manchmal in einer Straße vier bis fünf Mal anhalten, um die Restaurants mit unserer Manufaktur-Pasta zu versorgen.“
Bis zu 600.000 Kilo Pasta produziert Mondo Pasta im Jahr. Zusätzlich zu einem Standardsortiment gibt es viele Saisonartikel und etwa vier bis fünf echte Neuheiten pro Jahr. Die meistverkauften Artikel sind die Standards – Bandnudeln, Tortellini und gefüllte Ravioli. Ignazio Arena: „Wir setzen zu 100 Prozent auf Hartweizengrieß aus Italien. Viele Zutaten kommen aus Italien. Wir nutzen aber auch sehr gern regionale Produkte, etwa Spargel aus Brandenburg und Steinpilze aus Bayern.“
Und dann kam plötzlich Corona. Die Restaurants mussten von jetzt auf gleich schließen. Ignazio Arena: „Das war ein echter Schock. Ich habe meine 27 Mitarbeiter sofort in die Kurzarbeit geschickt und mich erst einmal ein paar Tage Zuhause verkrochen, um mit der Situation zurechtzukommen. Aber wir hatten zu der Zeit noch 50.000 Kilo Pasta auf Lager. Ich musste mich der Situation stellen und Lösungen finden.“
![]()
Nützlich war in dieser Situation natürlich, dass viele Restaurants schnell wieder aufmachten, um Bestellungen der Kunden entweder auszuliefern oder aber an der Tür auszuhändigen. So konnten die Restaurants weiter mit Pasta beliefert werden – wenn auch im kleineren Ausmaß.
Ignazio Arena: „Bereits 2017 haben wir zum Glück ein Konzept entwickelt, um unsere Pasta auch an den Endverbraucher zu verkaufen. Hier dachten wir zunächst an einen Verkauf der Tiefkühlprodukte über die Supermärkte. So etwas gibt es nicht auf dem Markt. Aber es ist gar nicht so einfach, in die Supermärkte zu gelangen. Die wünschen sich Kampfpreise und fordern viele Zertifizierungen. Trotzdem war uns schon zu der Zeit klar, dass wir die Pasta für den Endverbraucher unter der Marke PastArena anbieten werden.“
Der Name PastArena hat Tradition. Bereits Ignacios Opa in Sizilien hatte ihn in den 50er bis 70er Jahren verwendet, um hausgemachte Pasta zu vermarkten. Der familiengebundene Name wurde also nur neu zum Leben erweckt.
Ignazio Arena: „Unser erster Schritt war es, unsere Pasta in einem Fabrikverkauf direkt an die Kunden zu verkaufen. Das Interesse war sehr groß und wir haben im ersten Monat 400 Kilo verkauft. Aber die neuen Kunden waren erstaunt, warum sie die Pasta in so großen 3-Kilo-Portionen einkaufen sollten. Inzwischen ist es so, dass wir den Werksverkauf alle zwei Wochen – immer an einem Samstag von 10 bis 16 Uhr – anbieten. Wir haben inzwischen nachproduziert und bieten die Pasta nun in der praktischen 500 Gramm Schale an. Das passt besser zum Konsumverhalten der Familien.“
![]()
Die Angebotslisten stehen vorab auf Facebook zur Ansicht bereit, sie lassen sich aber auch vor Ort sichten. Allein die Namen der Pastasorten lassen einem das Wasser im Munde zusammenlaufen. Da gibt es mit grünem Spargel gefüllte Gnocchi, mit Ricotta und Trüffel gestopfte Tortelloni, mit Walnuss und Macarpone versehene Caramelle, vegane Ravioli oder mit geräuchertem Wildlachs versehene Ravioloni. Besonders gut kommt bei den Kunden die fertige Lasagne an, die schmeckt, als hätte eine italienische Omi sie mit ganz viel Liebe selbst zubereitet. Außerdem gibt es Basilikumpesto und Pesto Rosso alla Siciliana. Wer möchte, kann auch frische Tagliatelle oder Fusilloni einkaufen.
Ignazio Arena: „Der Verkauf an den privaten Kunden funktioniert so gut, dass wir den Fabrikverkauf auf jeden Fall bis Ende des Jahres beibehalten möchten. Zugleich arbeiten wir daran, einen eigenen Online-Shop zu entwickeln, sodass die Privatkunden – zunächst nur in Berlin – so ab Juni rund um die Uhr unsere Pasta über das Internet bestellen können. Sie wird ihnen dann von uns tiefgefühlt direkt bis an die Tür gebracht. Wobei der Mindestbestellwert bei vier bis fünf Kilo Pasta liegen wird. Später soll ein deutschlandweiter Versand folgen.“
![]()
Ignazio freut sich: „So hat Corona unserer Firma am Ende doch noch etwas Positives gebracht. Ich habe meine Firma doch nicht 20 Jahre lang aufgebaut, um mir am Ende alles von einem Virus kaputtmachen zu lassen.“ (Text: CS / Fotos: CS + Presse)
Info: Mondo Pasta GmbH, Mertensstraße 65, 13587 Berlin, Tel.: 030-33774890, www.pastarena.de
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 171 (6/2020).
![]()
![]()
Der Beitrag Pasta aus Spandau: Berliner Manufaktur Mondo Pasta fertigt frische Pasta nun auch für privat! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.