Das Sturmtief Xavier hat Donnerstagnachmittag mit starken Orkanböen auch das Stadtgebiet Falkensee erfasst und Schäden an Bäumen und Gebäuden angerichtet. Dabei wurden durch die hohe Windlast zahlreiche Bäume entwurzelt bzw. Äste und Baumkronen abgeknickt, stürzten dabei auf Straßen, Gebäude und KFZ und verursachten Schäden an Gebäuden.
Um 16:01 Uhr wurde erstmals die Feuerwehr Falkensee zu einem Unwettereinsatz alarmiert, aufgrund der zahlreichen Einsätzen wurde durch den Stadtbrandmeister um 16:20 Uhr die feste Besetzung aller Einsatzmittel angeordnet und die Freiwillige Feuerwehr in den sog. Ausnahmezustand-Unwetterlage versetzt.
Bis 03:00 Uhr in der Nacht zum 06.10.2017 wurden insgesamt 120 Feuerwehreinsätze im Stadtgebiet bearbeitet. Davon müssen noch 10 Feuerwehreinsätze am Freitag bei Tageslicht abgearbeitet werden. Um 03:30 Uhr konnte die Kameraden/dinnen von der Wache entlassen werden.
120 Einsätze in so kurzer Zeit gab es bisher bei der Feuerwehr Falkensee noch nicht. Aufgrund der des hohen Einsatzaufkommens wurde in der Feuerwache ein Einsatzstab mit Technischer Einsatzleitung (TEL) als Führungsstelle eingerichtet. Diese TEL hat alle Maßnahmen koordiniert und Einsatzfahrzeuge disponiert. Einsatzaufträge wurde von der regionalleitstelle Nordwest in Potsdam nur noch an die Wache gesendet, ohne gem. AAO zu alarmieren.
Im Einsatz waren über 30 haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Feuerwehr Falkensee mit vier Löschfahrzeugen, einer Drehleiter, einem Rüstwagen sowie bis zu drei Führungsfahrzeuge.
Am späten Abend erfolgte zusätzlich noch Unterstützung durch eine Drehleiter der FFW Ketzin sowie einem Löschfahrzeug der FFW Dallgow-Döberitz unterstützt. Besonders zu erwähnen ist, dass die DLRG Ortsgruppe Falkensee den rückwärtigen Dienst auf der Feuerwehrwache Falkensee mit ihren Helfern unterstützt hat.
Mit Sonnenaufgang am Freitag ist wieder mit weiteren Sturm-Einsätzen zu rechnen. Die Feuerwehr wird nur Einsätze bedienen, wo die öffentliche Sicherheit bedroht ist bzw. Gefahr für Menschen Tiere oder Sachgüter entstehen können. Sturmschäden auf privaten Grundstücken, von denen keine Gefahr ausgeht, sind keine Einsätze für die Feuerwehr. (Info: Stadt Falkensee)
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Straßenbeleuchtung beschädigt
Durch den Sturm am 5. Oktober 2017 wurde die Straßenbeleuchtung im Stadtgebiet stark beschädigt. Betroffen sind viele Straßen, in denen die Straßenbeleuchtung als Freileitung betrieben wird. Zurzeit werden nur Sicherungsarbeiten durchgeführt. Mit der Reparatur wird ab Montag, 9. Oktober begonnen. Bis dahin ist in einigen Straßen keine Beleuchtung möglich. Die Reparatur wird jedoch eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen.
Straßenbeleuchtung beschädigt auch an das Bürgerservicebüro unter der Rufnummer 03322 281115 gemeldet werden (Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr) oder per E-Mail an information@falkensee.de.
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Sportpark Rosenstraße gesperrt
Bis einschließlich Montag, 9. Oktober bleibt der Sportpark Rosenstraße gesperrt. Aufgrund der gestrigen Orkanböen ist die Anlage nicht nutzbar. Sobald die Sportanlage für die Nutzer wieder freigegeben werden kann, wird darüber informiert. Die betroffenen Sportvereine werden gesondert über die Sperrung informiert.
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Landrat dankt Einsatzkräften
Im Havelland führten die gestrigen teilweise orkanartigen Stürme und Regenfälle zu unzähligen Einsätzen von Polizei, Feuerwehren, Rettungsdienst sowie Mitarbeitern des Katastrophenschutzes und sozialer Träger.
Landrat Roger Lewandowski: „Das Orkantief ‚Xavier‘ hat sichtliche Spuren im Havelland hinterlassen. Unzählige entwurzelte Bäume, aufgerissene Fahrbahnen, abgedeckte Dächer und viele weitere Schäden zeigen, welche Naturkräfte hier gewirkt haben müssen. Ich hoffe, dass alle Havelländerinnen und Havelländer gestern sicher nach Hause gekommen sind und danke allen Kräften der Freiwilligen Feuerwehren, des Rettungsdienstes, des Katastrophenschutzes und den vielen freiwilligen Helfern für ihren schnellen und tapferen Einsatz bei der Beseitigung der Sturmschäden.“
Bis heute (06.10.2017 um 09.15 Uhr) wurden bis zu 300 Einsätze in der Regionalleitstelle Nord-West für den Landkreis Havelland gemeldet. Mehrere hundert Einsatzkräfte aus Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz waren gestern im gesamten Havelland eingesetzt.
Insbesondere waren die Orte Rathenow, Nauen, Brieselang, Falkensee und das Amt Friesack betroffen, aber auch die ländlichen Bereiche blieben vom Unwetter nicht verschont. Lothar Schneider, Kreisbrandmeister: „Das Ausmaß der Zerstörungen im gesamten Landkreis war enorm. Alle Wehren des Landkreises Havelland waren daher gestern bis in die Nachtstunden im Einsatz und sind es auch heute noch, um Sturmschäden zu beseitigen.“
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Betreten des Waldes kann jetzt lebensgefährlich sein: Aufräumarbeiten nach dem Sturm laufen an
Potsdam – Der Herbststurm „Xavier“ hat nach Mitteilung des Brandenburger Forstministeriums für zum Teil chaotische Zustände in den Wäldern gesorgt. Überall wurden ganze Bäume umgeworfen oder Äste sind von den Kronen gebrochen. Der Boden ist vom vielen Niederschlag aufgeweicht und es muss damit gerechnet, das weiterhin Bäume umstürzen und weiterhin abgebrochene Äste von den Bäumen fallen. Auf das Betreten des Waldes sollte in den nächsten Tagen verzichtet werden.
Die Forstleute sind nur noch mit Schutzhelm im Wald unterwegs und die Aufräumarbeiten laufen inzwischen auf Hochtouren. In den Revieren des Landesforsts werden die Gefahrenstellen gesichert und so schnell wie möglich beseitigt. Das gilt vor allem an Straßen, Eisenbahnstrecken und öffentlichen Wegen sowie in der Nähe von Siedlungen. In einem zweiten Schritt werden auch kleinere Waldwege beräumt und auch Wildschutzzäune repariert, welche durch umgestürzte Bäume beschädigt wurden.
Waldgebiete während der Aufräumarbeiten meiden
Der Landesbetrieb Forst Brandenburg appelliert als Forstbehörde daher an die Waldbesucher, dass sie in den nächsten Tagen den Wald und vor allem abgesperrte Bereiche zum eigenen Schutz meiden sollen. Die Arbeiten werden bis mindestens in die Mitte der nächsten Woche andauern.
Schaden kann noch nicht beziffert werden
Dann wird es auch eine Bilanz des wirtschaftlichen Schadens geben. Im Jahr 2016 fielen wurden mit 27.638 Kubikmeter vergleichsweise geringe Sturmschäden registriert, 2015 waren es 216.170 Kubikmeter. Zum Vergleich: Der normale nachhaltige Jahreseinschlag liegt im Gesamtwald bei zirka 4,5 Millionen Kubikmeter, davon knapp eine Million Kubikmeter im Landesforst.
Zuständigkeit liegt beim Waldbesitzer
Da 60 Prozent des Waldes in Brandenburg Privateigentum ist, liegt die Verantwortung der Verkehrssicherung und der Sicherung, wie beim Landesforst auch, beim jeweiligen Waldbesitzer. Im Rahmen ihrer forstbehördlichen Aufgaben sichten die Revierförster des Landesbetriebes Forst die Schäden und informieren bei Bedarf Waldbesitzer, die vielfach nicht am Ort wohnen. Ihnen können im Rahmen der Beratung auch Firmen genannt werden, die entsprechende Auftragsarbeiten wahrnehmen. Kommt ein Waldbesitzer der Verpflichtung nicht nach, kann auch eine behördliche Ersatzmaßnahme bei Gefahr im Verzug abgeordnet werden.
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