Quantcast
Channel: Seite 47 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
Viewing all 5381 articles
Browse latest View live

Schacher Immobilien mit neuem Standort in Falkensee

$
0
0

Zwei Jahre hat es gedauert, aber jetzt ist es geschafft. Schacher Immobilien ist endlich umgezogen – aus der Falkenseer Seitenstraße direkt ins Zentrum an die Potsdamer Straße. Hier residiert das Makler-Unternehmen nun in einem modernen und mit eigenem Farbkonzept ausgestatteten Bürohaus, das besser zum Anspruch passt, in Sachen Grundstücks- und Häuserkauf eine der Top-Adressen in der Region zu sein. (ANZEIGE)

Und das deutlich mehr Laufkundschaft anlockt.

Stephan Schacher: „Wir haben uns in einem Rutsch neu positioniert und ein vielseitiges Gesamtpaket geschnürt – mit unserer neuen Firmenadresse, einer neuen Homepage, einem neuen Logo und einer neuen Firmenbroschüre, die inzwischen in die regionalen Haushalte verteilt wurde.“

Seit April ist das Schacher-Team am neuen Standort zu finden – und kümmert sich nun von hier aus um die Wünsche der Kunden. Stephan Schacher: „Die Nachfrage nach Häusern und Baugrundstücken ist weiterhin sehr hoch. In einer guten Lage werden bereits Grundstückspreise von 300 bis 350 Euro den Quadratmeter aufgerufen. Die Käuferschichten ändern sich zurzeit sehr. Inzwischen kommen sogar Investoren aus Berlin nach Falkensees, um gleich ganze Pakete mit mehreren Flächen zu kaufen. Da die Grundstücke mehr wert sind als die auf ihnen gebauten Häuser, werden diese Häuser oft abgerissen, um die Grundstücke anschließend zu halbieren und neu zu bebauen. Neue Kunden kommen auch aus den wohlhabenden Berliner Bezirken wie etwa Steglitz-Zehlendorf, denen die Grundstücke im nahen Kleinmachnow zu teuer sind und die Falkensee für noch bezahlbar halten. Noch immer ziehen außerdem Firmen aus dem Bundesgebiet nach Berlin. Da müssen die Familien der Mitarbeiter oft mit umziehen. Wenn da eine Familie ihr Haus in München verkauft, um dann in Dallgow-Döberitz oder Falkensee neu zu kaufen, wird meist schon gar nicht mehr über den Preis verhandelt. Mehrere Anfragen hatte ich inzwischen auch von Mitarbeitern des Bundesnachrichtendienstes BND. Hier ist die Zentrale ebenfalls nach Berlin umgezogen – und die Mitarbeiter schauen sich nun im Umland um.“

Stephan Schacher geht davon aus, dass die Grundstücks- und Häuserpreise so schnell nicht fallen werden. Trotzdem sei Falkensee noch immer nicht „dicht“. Schacher: „Es kommen jeden Tag wieder neue Objekte auf den Markt. Hausbesitzer ziehen weg, lassen sich scheiden, verkleinern oder vergrößern sich, können einen Kredit nicht mehr bedienen oder versterben.“

Um bezahlbaren Wohnraum für Singles, Studenten, Senioren und für Familien mit kleinerem Einkommen bereitzustellen, sieht der Immobilienmakler, der in Falkensee aufgewachsen ist, nur eine Möglichkeit: „Die Kommune muss brach liegende Flächen im großen Stil zur Bebauung freigeben. Wenn hier viele hundert Wohneinheiten entstehen, wird das Einfluss auf den Preis haben. Zurzeit gibt es in Falkensee so wenig Mietwohnungen, dass die Vermietbarkeit der vorhandenen Objekte extrem gut ist. Hier werden Preise von 10 bis 12 Euro pro Quadratmeter aufgerufen.“

Für Schacher Immobilien ist auch der aktuelle Standort nur eine Zwischenlösung. Stephan Schacher: „Mittelfristig möchten wir gern an die Rathauskreuzung umziehen. Uns gehört das Eckgrundstück schräg gegenüber dem Thonke-Café. Hier gibt es schon fertige Architektenpläne für ein mehrstöckiges Gewerbe- und Wohnhaus, das wir im klassischen, alten Stil umsetzen wollen, wie er perfekt zum Falkenseer Anger passt. Ein erster Bauantrag von uns wurde abgelehnt. Aber nun soll ein neuer Bebauungsplan für das Areal kommen – und wir sehen unsere Chancen steigen, dass wir unsere seit Jahren gehegten Pläne endlich umsetzen können. Das würde diesen Abschnitt von Falkensee weiter aufwerten.“ (Fotos / Text: CS)

Info: Schacher Immobilien, Potsdamer Str. 24, 14612 Falkensee, Tel.: 03322-202201, www.schacher-immobilien.de

Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 150 (9/2018) veröffentlicht.

Der Beitrag Schacher Immobilien mit neuem Standort in Falkensee erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.


Größtes Darmmodell im HavelPark: Darmkrebsvorsorge

$
0
0

Darmkrebs gehört zu den drei häufigsten Krebsarten. In jedem Jahr werden in Deutschland 60.000 Diagnosen gestellt, 1.700 davon in Brandenburg. Noch viel zu oft verläuft die Krankheit tödlich. Das liegt daran, dass der Darmkrebs keine wirklichen Beschwerden verursacht, bevor es zu spät ist. Umso wichtiger ist es, zur Prophylaxe zu gehen. Denn bei einer Darmspiegelung lassen sich Polypen im Dickdarm nicht nur aufspüren, sondern auch gleich entfernen.

Diese Polypen gelten als mögliche Krebsvorstufen. Werden sie abgeschnitten, kann an dieser Stelle Krebs gar nicht mehr entstehen.

Im Havelland, das jährlich 30 Darmkrebstote zu beklagen hat, wurde in diesem Jahr der erste Darmkrebsvorsorgetag begangen. Das Gesundheitsamt des Landkreises hat sich zu diesem Zweck mit der LAGO (Landesarbeitsgemeinschaft Onkologische Versorgung e.V.), den Havelland Kliniken und der AOK Nordost zusammengeschlossen. Am 24. August wurde auf dem Parkplatz vom HavelPark Europas größtes begehbares Darmmodell aufgebaut. Hier konnten die HavelPark-Besucher einmal selbst durch den Darm laufen, um mit eigenen Augen Ausschau nach Polypen und Krebsvorstufen zu halten. Dieses Modell ist satte zwanzig Meter lang und stammt von der Felix Burda Stiftung. Vor Ort kümmerten sich Mediziner um die Beratung der Passanten. Und Ex-Fußballprofi Jimmy Hartwig nahm sich als AOK-Gesundheitsbotschafter die Zeit, um mit den Menschen über seine eigenen Erfahrungen zu sprechen – er hat bereits drei Krebserkrankungen überstanden. Informationsstände und ein Präventionsmobil „Check40 plus“ für einen schnellen Gesundheitscheck vor Ort rundeten das Angebot ab.

Gesundheitsdezernent Wolfgang Gall: „Unser Anliegen ist es, die Bevölkerung zu animieren, die von den Krankenkassen angebotene Vorsorge zu nutzen. Vorsorge kann Leben retten.“

Eva Bunk, Niederlassungsleiterin Havelland bei der AOK Nordost: “Früher haben wir eine Darmspiegelung bei Männern ab 50 Jahren und bei Frauen ab 55 Jahren empfohlen. Bei der AOK senken wir das Alter inzwischen auf 40 bzw. 45 Jahre. Leider nutzen noch immer zu wenig Menschen die Vorsorge. Bei der Darmspiegelung waren es in unserer Krankenkasse nur 11 Prozent. Dabei sind zurzeit 6.500 AOK-Versicherte am Darmkrebs erkrankt.“

Dr. Anja Bargfrede, Geschäftsführerin von LAGO, stellt ihr Netzwerk allen zur Verfügung, die noch Fragen haben: „Die LAGO ist ein Zusammenschluss von über 40 Mitgliedsorganisationen aus ganz Brandenburg. Ganz egal, ob es um die Krebsbehandlung, die Pflege oder um die palliative Versorgung geht – onkologische Fragen geben wir gern an die zuständigen Stellen weiter.“

Eva Bunk: „Die Zahlen sprechen für sich. Ohne Vorsorge stirbt die Hälfte der Patienten an einem diagnostizierten Darmkrebs, mit Vorsorge ein Viertel.“

Dr. Stefan Lenz, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Leiter des Darmzentrums der Havelland Kliniken: „Etwa 20 Prozent der Darmkrebserkrankungen nehmen nicht den klassischen Verlauf. Sie sind erbbedingt und brechen schon in jungen Jahren ab 40 aus. Insofern finden wir es sehr gut, dass die AOK die Vorsorge bereits deutlich früher empfiehlt, als dies bislang der Fall war. Als Arzt muss ich auch vielen Patienten die Angst nehmen: Die meisten Operationen am Darm erfolgen heutzutage minimalinvasiv, sodass wir große Schnitte vermeiden. Die Darmspiegelung selbst wird in der Regel vorgenommen, während der Patient nach einer kleinen Sedierung schläft. Sie dauert, wenn alles nach Plan verläuft, etwa eine Viertelstunde. Dabei untersuchen wir den Dickdarm auf einer Fläche von 1,50 Metern. Der Schlauch, der dabei zum Einsatz kommt, ist übrigens nicht dicker als ein Folienschreiber. Der Dünndarm wird nicht untersucht, hier sind Tumore eine Seltenheit. Die Häufigkeit, mit der Polypen entstehen, nimmt mit dem Alter zu. Bei den 80-jährigen, die sich einer Koloskopie unterziehen, hat eigentlich jeder Polypen.“ Amtsarzt Dr. Erich Hedtke: „Zehn Jahre kann es dauern, bis aus einer Vorstufe Krebs entsteht.“ Man hat also Zeit für die Vorsorge. Aber nicht zu lange. (Foto / Text: CS)

Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 150 (9/2018) veröffentlicht.

Der Beitrag Größtes Darmmodell im HavelPark: Darmkrebsvorsorge erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Falkensee: 25 Jahre Stadtbibliothek

$
0
0

Christiane Radon ist die Leiterin der Stadtbibliothek von Falkensee (www.stadtbibliothek-falkensee.de). Selbstbewusst sagt sie: „Wir sind das rote Herz der Stadt Falkensee, die neue Mitte.“ Dieses Selbstverständnis musste sich die Stadtbibliothek erst einmal verdienen. Die gesammelten Bücher wurden in Falkensee schon an so manchem Standort bereitgestellt.

Aber erst am 16. August vor 25 Jahren zog die Bibliothek an ihren aktuellen Standort mitten auf dem heutigen Campus-Gelände zwischen Stadthalle und Europaschule am Gutspark. Radon: „Damals sind wir in eine alte, leerstehende Schule gezogen. Da standen noch die Schulbänke und auch das Schulskelett. Da mussten wir ganz schön umräumen, bevor wir loslegen konnten.“

Am 16. August wurde das große Jubiläum in den Bibliotheksräumen gefeiert – mit einer Ausstellung und einem Empfang. Die Ausstellung zeigt ab sofort Zeitungsausschnitte aus den lokalen Medien, die in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten über die Bibliothek berichtet haben. Der Empfang lockte an die 40 Personen in die Bibliothek, um u.a. dem Duo Arthu zu lauschen. Elke Thurm (Violine) und Melanie Barth (Akkordeon) wagten sich auf musikalische Weltreise. Zwischendurch gab es nicht nur Reden und Glückwünsche, sondern auch einen gespielten Bibliothekssketch. Christiane Radon gab die etwas schwerhörige Bibliotheksbesucherin, die sofort von der Empore polterte: „Das ist ja wie in der Sauna hier – und viel zu beschwerlich mit all den Stufen. Arbeiten denn hier gar keine Männer? Und wenn ich mir ein Hörbuch ausleihe: Kommt dann ein schöner Jüngling zu mir nach Hause und liest mir die Bücher vor? Und überhaupt diese neuen Medien: Hat das etwas mit Geistern zu tun?“

Luise Herbst, Dezernentin und Beigeordnete der Stadt Falkensee, überbrachte Glückwünsche vom Bürgermeister und überraschte mit einer kurzen Chronik der Stadtbibliothek. So erinnerte sie daran, dass 2004 die alten Zettelkataloge ausgedient hatten und der Förderverein gegründet wurde, 2008 das Leitbild der Bibliothek erarbeitet wurde, 2009 der Bibliothekskatalog erstmals online einzusehen war und es ab 2012 möglich war, sich Bücher online zu reservieren. 2015 hat man sich der Havelland-Ausleihe angeschlossen. Seitdem kann man sich auch eBooks ausleihen.

Zu den Gästen des Empfangs gehörten neben ehemaligen Kolleginnen und Weggefährten auch Literatur-Lady Dagmar von Kleist, Landtag-Abgeordnete Barbara Richstein und Peter Kissing, Mitglied der Stadtverordnetenversammlung. Dr. Frank Dittmer, Leiter der Volkshochschule Havelland und enger Kooperationspartner der Stadtbibliothek, überreichte als eines von vielen Geschenken, die an diesem Abend den Besitzer wechselten, eine „Bildungs-Birne“ – und gab der Hoffnung Ausdruck, dass auch in Zukunft nur „schlaue Birnen“ die Räume der Stadtbibliothek betreten.

In der Stadtbibliothek gibt es über 32.000 Medien, darunter Bücher, Hörbücher, CDs und DVDs. Die klassische Tonbandkassette hat inzwischen ausgedient. 39.072 Besucher nutzten im letzten Jahr das Angebot und liehen 146.462 Medien aus. Christiane Radon: „Die Digitalisierung ist eine tolle Sache. Aber wir sollten auch die Älteren nicht vergessen, die damit nicht immer Schritt halten können. Zu uns kommen auch bildungsferne Bevölkerungsgruppen, die hier wieder Kontakt zum Medium Buch aufnehmen. Wir müssen auch die steigende Anzahl der Analphabeten im Blick behalten, die sich vielleicht eher in eine Bibliothek trauen als in eine Volkshochschule. Bibliotheken sind wichtig, das muss man stets beachten.“

Dezernentin Luise Herbst sieht den Wandel vom gedruckten Buch zum elektronischen nicht so problematisch: „Ich glaube daran, dass das gedruckte Buch noch lange existieren wird. Aber ob nun gedruckt oder digital – es kommt doch auf die Inhalte an und nicht auf die Verpackung. Ich selbst lese gerade ein Sachbuch über Kinder und Emotionen, das ich mir über die Fernleihe der Bibliothek bestellt habe.“

Heike Rosendahl, stellvertretende Leiterin der Stadtbibliothek: „Lesen ist den Menschen immer noch sehr wichtig. Unser Angebot, Lesepäckchen mit Überraschungsbüchern für die Sommerferien zu schnüren, wurde wieder sehr gut angenommen: 670 Päckchen wurden bei uns abgeholt.“

Ganz wichtig: Bücherspenden der Bürger nimmt die Bibliothek u.a. aus Platzgründen nur noch dann an, wenn die Bücher nicht älter als drei Jahre sind.

Steffi Witt, stellvertretende Vorsitzende vom Förderverein: „Wir haben inzwischen 78 Mitglieder – und konnten gerade zehn neue Tablets u.a. für Klassenführungen anschaffen. Im Herbst werden wir aufgrund der starken Nachfrage gleich zwei Termine für den beliebten Krimimarathon anbieten: Regionale Autoren lesen hier ihre Geschichten vor. Dabei werden wir an einem Sonntagnachmittag auch erstmals ein Krimi-Café mit Kaffee und Kuchen ausprobieren.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 150 (9/2018) veröffentlicht.

Der Beitrag Falkensee: 25 Jahre Stadtbibliothek erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Brieselang: Amazon bildet aus!

$
0
0

Logistik ist ein ganz großes Thema im Berliner Speckgürtel. In Brieselang haben sich die Versandhändler Amazon und Zalando angesiedelt, in Ketzin hat der Paketversender Hermes investiert und in Wustermark ist schon in Kürze der Drogerie-Riese „dm“ in einer eigenen Halle zu finden. Kaum ein Unternehmen geht dabei so offen mit Zahlen und Fakten um wie Amazon.

Beim 3. Medienfrühstück am 24. Juli im Gasthof „Zum ersten Siedler“ wurden die Journalisten einmal mehr auf den neuesten Stand gebracht.

Das amerikanische Unternehmen unterhält in Brieselang den Standort BER3 – unter der Leitung von Sylvia Reichardt. Auf 65.000 Quadratmetern Fläche lagern hier zigtausend Artikel, die nach einer Bestellung durch den Kunden von 640 Mitarbeitern in braune Pakete verpackt werden. Von diesen Mitarbeitern sind übrigens nur zehn als Zeitarbeiter tätig. Von den verbleibenden Kollegen sind 88 Prozent fest angestellt. Nur 12 Prozent der Arbeitsverträge sind laut Auskunft von Amazon befristet.

Sylvia Reichardt: „Der Stundenlohn liegt für unsere Logistikmitarbeiter bei 10,55 Euro im ersten Jahr, 11,55 Euro im 2. Jahr und anschließend bei 12,21 Euro. Hinzu kommen jede Menge Sonderleistungen und Bonuszahlungen wie z.B. zum Weihnachtsgeschäft. Passend zum Prime Day am 16. Juli haben wir 50 Prozent Überstundenzuschläge bezahlt. Unseren Mitarbeitern bieten wir auch Aktienpakete und Lebensversicherungen an, um weitere Anreize zu schaffen, bei uns zu bleiben.“

Stephan Eichenseher, Public Relation Manager von Amazon: „Die Mitarbeiter am Brieselanger Standort kommen meist aus dem direkten Umland, einige stammen aus Beelitz, es bilden sich aber auch Fahrgemeinschaften aus Polen. Hier steigen übrigens auch Zalando-Mitarbeiter mit ein.“

Am Prime Day, bei dem viele Amazon-Artikel zu stark reduzierten Preisen angeboten werden, haben allein 65.000 Pakete den Standort Brieselang verlassen – an nur einem einzigen Tag. Um diese logistische Meisteraufgabe zu lösen, musste jeder Mitarbeiter mit anpacken. Über 500.000 Artikel mehr als üblich wurden in den Amazon-Regalen eingelagert. Das entspricht 1.250 Paletten mit Ware – und brachte den Standort Brieselang an sein Kapazitätslimit. Sylvia Reichardt: „Besonders häufig wurden am Prime Day Red Bull Dosen, Kaffee und Bratpfannen von Jamie Oliver bestellt. Wir haben übrigens vorab unsere Standortmitarbeiter querzertifiziert, damit fast alle die Qualifikation hatten, im Warenausgang zu arbeiten.“

So viel Ware, die das Logistikzentrum verlässt. Da denkt man an das Gerücht, das unlängst die Runde machte: Amazon würde zurückgesendete Artikel einfach wegwerfen, weil sie sich nicht mehr vermarkten lassen. Stephan Eichenseher: „Wir arbeiten eng mit der Nauener und Berliner Tafel zusammen. Sie erhalten u.a. ungekühlt lagerfähige Lebensmittel, die wir laut unseren betrieblichen Vorgaben nicht mehr verkaufen dürfen, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum drei Monate vor dem Ablauf steht. Ansonsten arbeiten wir mit Unternehmen wie Innatura zusammen. Sie vermarkten Waren mit Makeln und stellen die Einnahmen gemeinnützigen Organisationen zur Verfügung. Wir werfen nichts weg.“

Jürgen Häußner, in Brieselang zuständig für die Ausbildung neuer Kollegen: „Wir sind vor Ort erfolgreich in die Ausbildung gestartet. Seit August 2017 bilden wir zwei Mitarbeiter zur Fachkraft für Logistik aus. Zwei weitere Lehrlinge beginnen in diesem Jahr die dreijährige Ausbildung. Beim sogenannten Cross-Training durchlaufen die Auszubildenden alle logistischen Prozesse. Zwei weitere Auszubildende gibt es im Bereich Systeminte­gration. Auch hier startet ein neuer Lehrling. Um weitere Auszubildende zu gewinnen, werden wir in diesem Jahr das erste Mal bei der Ausbildungsmesse in der Stadthalle Falkensee mit dabei sein und uns präsentieren. Gleichzeitig geben wir 2018 den Startschuss für das duale Studium und kooperieren hier mit der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin für den Studiengang BWL mit Schwerpunkt Logistik/Lagerlogistik‘. Zwei Studentinnen werden im Oktober mit dem Studium beginnen. Wir freuen uns auf sie.“ (Text: CS / Foto: AE)

Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 150 (9/2018) veröffentlicht.

Der Beitrag Brieselang: Amazon bildet aus! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Havelbus zeigt Herz für die neuen Schulanfänger!

$
0
0

Das Jahr ist wieder einmal um – Ende August sind die ABC-Schützen in die Schule gekommen. Für die frischgebackenen Erstklässler ändert sich sehr viel in ihrem Leben. Sie sind nun echte Schulkinder und lernen Lesen und Schreiben. Auch in diesem Jahr wurden wieder 1.600 Kinder im Havelland eingeschult.

Dietmar Kratzsch, Vorsitzender im Nauener Verein Deutsche Verkehrswacht Havelland e.V.: „Schulanfänger sind aber immer auch Verkehrsanfänger. Rechtzeitig vor Schulanfang haben wir deswegen überall in der Region Havelland Plakate und Banner aufgehangen, um die Autofahrer zu informieren und zu mehr Rücksicht zu animieren. Einhundert Plakate haben wir außerdem am 15. August der Havelbus Verkehrsgesellschaft in Nauen übergeben.“

Mathias Schmidt, Leiter Verkehr bei Havelbus: „Diese Plakate haben wir in unseren Bussen an der Heckscheibe aufgehängt, sodass sie vom nachfolgenden Verkehr gut gelesen werden konnten. So haben wir den Verkehr für die ABC-Schützen sensibilisiert, die oft noch nicht wissen, wie man sich richtig im Straßenverkehr verhält. Die Plakate hingen eine ganze Woche lang. Diesen Beitrag leisten wir sehr gern – und das bereits seit vielen Jahren.“

Dietmar Kratzsch: „Würde meine Frau nicht in der Kita arbeiten, so würde ich als Autofahrer nicht mitbekommen, dass nun wieder die ersten Klassen eingeschult werden. Im Verhalten sind die ABC-Schützen aber noch halbe Kindergartenkinder. Sie brauchen nur einen Freund oder einen süßen Hund auf der anderen Straßenseite zu sehen – und schon laufen sie los, ohne nach rechts und nach links zu schauen. Sie blenden den Straßenverkehr aus. Denkt nun aber der Autofahrer vorausschauend mit, können Unfälle vermieden werden. Wir appellieren an alle Kraftfahrer, ganz besonders in der Umgebung von Schulen und Schulbushaltestellen sehr vorsichtig zu fahren und stets bremsbereit zu sein.“

Hinzu kommt: In diesem Jahr hat die Verkehrswacht wieder 500 signalrote Käppis im Landkreis verteilt – bei den Schulen, die das beantragt haben. Die Mützen lagen am ersten Schultag auf den Schreibtischen der Schulanfänger bereit. Reflektorstreifen an den Seiten der Mützen sorgen zusätzlich dafür, dass die Kinder im Dunkeln besser im Verkehr zu sehen sind.

Peter Spors, Geschäftsführer des Vereins Deutsche Verkehrswacht Havelland: „Kinder brauchen eine entsprechende Verkehrsbildung. Sie sollten nicht nur gut mit dem Smartphone zurechtkommen, wie das heute oft anscheinend wichtiger ist, sondern müssen auch wissen: Wie komme ich in die Schule? Hier sind die Eltern gefordert: Sie sollten noch vor Schulstart den Weg in die Schule mit den Kindern geübt haben. Damit die Kinder ihn auch allein gehen können – zu Fuß, denn den Weg mit dem Fahrrad empfehlen wir erst nach der schulischen Radfahrausbildung. Die Erziehung zur Selbstständigkeit ist gerade beim Schulweg besonders wichtig. Helikoptereltern, die ihre Kinder noch bis in den Klassenraum fahren, sind ihrem Nachwuchs keine Hilfe.“

Mathias Schmidt: „Unsere Busfahrer haben vor den Schulen oft das Problem, dass die Eltern die Wege mit ihren Autos zuparken. Wir kommen dann nicht an die Haltestellen heran. Da wir viele Schulen wie Perlen auf einer Schnur ansteuern, bauen sich da leicht Verzögerungen auf – und die Kinder kommen zu spät in die Schule. Wir setzen in unserem Einzugsgebiet übrigens 97 Busse ein – plus 20 Busse von Nachauftragsunternehmen.“

In diesem Jahr feiert eine weitere Einrichtung von Havelbus 25-jähriges Jubiläum: Die Havelbus-Schule. Karola Schulz erklärt: „Im September geht es mit der Havelbus-Schule wieder los. Bis in den November hinein besuchen wir mit unserem Bus die Grundschulen, die sich bei uns gemeldet haben, und nehmen immer zwei Klassen an einem Tag mit zu uns an Bord. Die Kinder der 1. Klasse lernen in einer Doppelstunde, wie man sich richtig im Bus verhält, aber auch an der Bushaltestelle. Mit dieser Maßnahme zeitigen wir sehr gute Erfolge. Wir haben so keine Probleme mit Schulanfängern, die mit dem Bus in die Schule fahren möchten.“ (Text/Foto: CS)

Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 150 (9/2018) veröffentlicht.

Der Beitrag Havelbus zeigt Herz für die neuen Schulanfänger! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Falkensee: Ausflug in die Natur

$
0
0

Immer seltener sind Krabbelkäfer, Spinnen, Schmetterlinge, Wanzen und Wildbienen in der freien Natur zu sehen. Ein Grund dafür: Wildwiesen werden immer seltener, die letzten Flächen werden zubetoniert. Biologe Carsten Scheibe: „Gerade im Speckgürtel von Berlin gibt es zwischen bebauten Grundstücken noch viele Streuobst-, Trocken- und Hochstaudenwiesen. …

… Hier reicht ein Schritt auf eine solche Fläche aus, um ein Dutzend Grashüpfer in alle Richtungen springen zu lassen. Diese Flächen schwinden. Auch in diesem Jahr haben wir wieder viele Wiesen an Bauprojekte verloren.“

Einmal im Jahr lädt Insektenkenner Scheibe zusammen mit der Falkenseer Kräuterfee Tina zu einer kostenlosen Wanderung durch die Natur ein. In diesem Jahr war es am 19. August wieder einmal so weit. 20 Naturinteressierte hatten sich zu einer Exkursion über Stock und Stein angemeldet. Die Kräuterfee konnte nach einem häuslichen Unfall leider nicht teilnehmen – so konzentrierte sich die Wanderung allein auf die sechs- und achtbeinigen Lebewesen.

Ziel der Wanderung war eine aufgrund der andauernden Hitze staubtrockene Wiese zwischen Falkensee und Dallgow-Döberitz. Die Teilnehmer der Exkursion, darunter auch Falkensees Dezernentin Luise Herbst, staunten nicht schlecht, wie viel Leben trotzdem in der Wiese steckte. Vor allem die Kinder waren sehr wissbegierig und mit Kescher und Becherlupe ausgestattet auf krabbelige Entdeckungen aus.

Die Truppe fand Ammendornfinger und Wespenspinne, Eichenlaub- und Sichelschrecke, Wanzen, aber auch Schmetterlinge und Zikaden. Besonders interessant waren Gallwespenlarven, die im Inneren von Pflanzenästen leben und hier mit ihren Absonderungen das Pflanzengewebe zum sichtbaren Wuchern anregen. Nach zwei Stunden Exkursion hatten die Teilnehmer jedenfalls wieder viel Neues über die einheimische Tierwelt gelernt. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 150 (9/2018) veröffentlicht.

Der Beitrag Falkensee: Ausflug in die Natur erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Falkensee: Der Wunschbrunnen im Kronprinz

$
0
0

Michael Arneburg begutachtet seinen „Kronprinz“ in Falkensee mit Argusaugen. Im Restaurant und im Hotel gibt es so einiges, was seinem kritischen Blick nicht standgehalten hat: „Oft ist es ja so, dass man sich so an seine Umgebung gewöhnt, dass es einem gar nicht mehr auffällt, wenn hier und da – im übertragenen Sinn – die Farbe abblättert. … (ANZEIGE)

… Ich bin da aber sehr kritisch und möchte es meinen Gästen so angenehm wie möglich machen. Insofern habe ich ein umfangreiches Renovierungsprogramm gestartet.“

Das begann bereits im letzten Jahr. Aus den drei Sälen im „Kronprinz“ und auch aus der Bibliothek flog der Teppich raus. Stattdessen wurde von Fußbodenleger Mirko Gerhardt aus Dallgow-Döberitz ein spezielles Design-Laminat verlegt. Auf die Terrasse kam ein neuer Teppich. Im Nebengebäude wurden die Matratzen ausgetauscht, die Böden neu gemacht und die Wände gestrichen. Und in allen Hotelzimmern wurden die Duschen ausgetauscht.

Michael Arneburg: „In diesem Jahr war unser Biergarten an der Reihe. Der ist eigentlich wunderschön und lädt bei sonnigem Wetter dazu ein, im Freien ein Bier oder ein Glas Wein zu genießen und mit Freunden ein paar Stunden zu verbringen. Für mich sah der Biergarten aber einfach tot aus. Der Schotter war schon lange im Sand verschwunden und es staubte. Ich wusste nur erst nicht, wie ich den Garten wieder instandsetzen soll. Ich habe mich nun für ein Substrat entschieden, das auch in vielen Schlossparks verwendet wird. Diese Flächen führen Regenwasser sehr gut ab und leuchten bei Sonnenbestrahlung regelrecht auf.“

Für den Biergarten, der von der Falkenseer Firma Galabau Schimmack realisiert wurde, hat der „Kronprinz“-Chef auch nach einem Blickfang gesucht: „Ich habe ja keinen Teich oder Weiher, den ich ein wenig aufhübschen kann. Ich habe im Internet einen Wunschbrunnen gefunden, wohl eine Tonne schwer. Er steht nun bei uns im Biergarten, wurde mit 900 Liter Wasser befüllt, und sorgt mit seinem Wasserspiel und seinem beruhigenden Plätschern für eine ganz besondere Note beim Kronprinz-Besuch. Ich habe bereits ein Emaille-Schild mit dem Titel ‚Italienischer Wunschbrunnen‘ in Auftrag gegeben. Aber unsere Gäste haben die Idee schon in Eigenregie gehabt und die ersten Münzen in den Brunnen geworfen. Ich kann mir vorstellen, dass dies eine liebe Tradition im ‚Kronprinz‘ wird: Nach dem Essen wirft man eine Münze in den Brunnen und wünscht sich etwas. Wo gibt es so etwas sonst in Falkensee?“ 

Eine neue Bepflanzung mit Kamelien, Oleander und Rhododendren gibt es auch. Nun wirken auch die neuen Gartenmöbel viel besser, die Michael Arneburg bereits im letzten Jahr angeschafft hatte. 

Jörg Puttnins von der Falkenseer Firma Light-Tool wird sich jetzt noch um die Außen-Illuminierung von Bäumen und Brunnen kümmern., damit der Garten am Abend leuchtet. (Text/Fotos: CS)

Info: Hotel & Restaurant Kronprinz, Friedrich-Engels-Allee 127, 14612 Falkensee, 03322 – 249 70, www.hotel-kronprinz.de

Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 150 (9/2018) veröffentlicht.

Der Beitrag Falkensee: Der Wunschbrunnen im Kronprinz erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Falkensee: Kleidertausch im EGAL

$
0
0

Es ist so eine Sache mit den modernen Textilien: Jeans, Kleidchen, T-Shirts und Pullover halten ewig und sind kaum kaputt zu bekommen. Und doch reizt es, ab und zu einmal etwas Neues in den Kleiderschrank zu hängen. Die Lösung dafür ist – die Kleidertauschparty. Verantwortlich für diese ungewöhnliche Klamottenbörse ist der neue Falkenseer Jugendtreff EGAL, der in der Bahnhofstraße 80 gleich neben der Begegnungsstätte B80 zu finden ist.

Die Jugendlichen starten von diesem Epizentrum aus viele verschiedene Aktionen in kompletter Selbstverwaltung. Zur Verfügung gestellt werden ihnen die Räume von der Lokalen Agenda 21.

Eine der Aktionen, die von den kreativen Jugendlichen erdacht wurde, ist die Kleidertauschparty, die am 6. Juli bereits zum zweiten Mal veranstaltet wurde. Dorothea Heinrich (18) und Carlotta Heiter (18) gehören zum Organisationsteam des EGALs und sind außerdem die Initiatoren der Kleidertauschparty. Carlotta Heiter: „Bei der ersten Auflage des Events kamen etwa zehn neugierige Modeinteressierte zusammen. Zur zweiten Kleidertauschparty hatten sich schon im Vorfeld über 45 Interessierte über Facebook angekündigt.“

Bei der Kleidertauschparty geht es darum Kleidung, die man nicht mehr trägt, mitzubringen und im EGAL kostenfrei anzubieten. Bei der Gelegenheit kann man dann gleich neue Stücke mitnehmen, die den eigenen Kleiderschrank ergänzen, erweitern und aufwerten. Dabei reichte die Bandbreite der vor Ort angebotenen Kleidungsstücke von getragenen Lieblingsteilen bis hin zu ungetragenen Fehlkäufen.

Dorothea Heinrich: „Ich habe so viele Freunde, die vor allem auf dem Flohmarkt nach Second-Hand-Ware suchen. Nun haben wir eben den Flohmarkt zu uns geholt. Ich selbst hatte am 6. Juli ein Kleid dabei, das ich gern und oft getragen habe, aber nun wird es Zeit für einen Stoffwechsel.“

Die Kleidertauschparties sind offen für alle Interessierten – egal, aus welcher Gemeinde, welcher Schule oder welchen Alters. Carlotta Heiter: „Willkommen ist wirklich jeder, der Spaß an Mode hat, der eigene Kleidung gerne gegen ‚neue‘ tauschen möchte oder der einfach nur einmal sehen möchte, wie das so abläuft im EGAL.“

Wanda Leschik (19): „Grundsätzlich bemerken wir, dass sich immer wieder neue Leute zu uns trauen – und teilweise kommen sie auch aus Dallgow, Brieselang oder Schönwalde. Es kann durchaus sein, dass am Ende des Abends das eine oder andere Kleidungsstück übrig bleibt. Aber weggeworfen wird bei uns nichts. Übriggebliebenes kommt in die Kleiderspende vom ASB.“

Sonja Schröder aus der Redaktion ist überrascht: „Ich war zuvor noch nie auf einer Kleidertauschparty, aber ich gehe leidenschaftlich gern trödeln. Ich finde, dieses Konzept ist eine tolle Methode, um Dinge zu recyceln. Was für den einen ausgedient hat, ist für den anderen vielleicht das, was er schon lange gesucht, aber bislang nicht gefunden hat.“

Und sie berichtet: „Ich hatte zum Tauschen eine Jeans mitgebracht, aus der ich ‚rausgewachsen‘ bin, eh ich sie auch nur einmal tragen konnte. Nach Hause ging ich mit einem abgefahrenen Minikleid, das ich mich im Laden nicht mal getraut hätte anzuziehen. Für mich hat sich diese Recherche bereits ausgezahlt.“

Weitere Kleidertauschparties sind für den 9. und 23. September jeweils ab 16 Uhr anberaumt. Hier ist jeder willkommen.

Wie es auf lange Sicht mit den Kleiderparties weitergehen wird, steht noch in den Sternen. Das Haus in der Bahnhofstraße 80 soll schon bald einem Kreisverkehr weichen und abgerissen werden. (Fotos: Ann-Kristin Ebeling / Text: CS)

Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 150 (9/2018) veröffentlicht.

Der Beitrag Falkensee: Kleidertausch im EGAL erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.


Großer Report: Jahrhunderthitze im Havelland

$
0
0

Nachdem das Havelland im letztjährigen Sommer noch unter viel zu viel Wasser von oben litt, gab es in diesem Jahr viel zu wenig Regen – eigentlich gar keinen. Stattdessen sorgten lang anhaltende Temperaturextreme weit über 30 und stellenweise sogar über 40 Grad für große Probleme: Im gefühlten „Jahrhundertsommer“ trockneten die Seen und die Flüsse aus, darbten die Bauern …

… und wurden die Anwohner gebeten, doch bitte die Straßenbäume mit zu gießen, damit sie die lang anhaltende Dürreperiode überleben.

Im Nachgang zur flimmernden Hitze sprach FALKENSEE.aktuell mit vielen Betroffenen aus der Region, um herauszuarbeiten, welche Schäden und Probleme die Hitzemonate ohne Regen verursacht haben.

Günter Fredrich – OWA – Wasserwerk Falkensee

Günter Fredrich ist Geschäftsführer der OWA (Osthavelländische Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung GmbH) – und damit zuständig für die Belieferung der regionalen Haushalte mit frischem Trinkwasser. Wichtig war uns hier vor allem die Nachfrage, ob die OWA über ausreichend Wasserreserven verfügt, um dem steigenden Wasserbedarf etwa zum Wässern der Gärten begegnen zu können.

Günter Fredrich: „Die große Hitzewelle stellte auch für die Gewährleistung der Trinkwasserversorgung eine große Herausforderung dar. Dennoch gab es in den Versorgungsgebieten der OWA keine Versorgungsbeeinträchtigungen. Die Versorgung nach Menge und Druck sowie nach der Qualität des Wassers war zu allen Zeiten gewährleistet.

Im Wasserwerk Staaken, das für die Versorgung von Falkensee, Schönwalde und Hennigsdorf zuständig ist, hat sich seit dem Mai diesen Jahres die Abgabe in das Versorgungsnetz nahezu verdoppelt. In den Abendstunden stieg der Bedarf auf bis zu 350 Prozent im Vergleich zu „normalen“ Zeiten an. Per 31. Juli 2018 wurden im gesamten Einzugsbereich der OWA deutlich mehr als eine halbe Million Kubikmeter Trinkwasser verkauft (zum Vergleich: das sind 500.000.000 Liter oder 50.000.000 Eimer Wasser). Möglich ist das, weil über unser Prozessleitsystem eine permanente Erfassung des Verbrauchsverhaltens im Versorgungsnetz vorgenommen wird. So können wir gezielt unsere Pumpen justieren, die das Trinkwasser ins Netz pumpen, und die Förderleistung minütlich anpassen.

Insofern vereinzelte Beschwerden wegen eines mangelnden Wasserdrucks in den Rohren an uns herangetragen wurden, so lag das fast immer an nicht gewarteten Wasserfiltern der Hausinstallation, wofür der Kunde selbst zuständig ist.

Auch das Wasserangebot (wir gewinnen Grundwasser aus Tiefen zwischen 30 und 100 Metern) war durch den Spitzenbedarf nicht gefährdet – in unserem Bereich verfügen wir über ausreichend Wasserreserven. Wassersparende Maßnahmen wie Sprengverbote für den Garten, die in anderen Orten bereits ausgesprochen wurde, waren bei uns nicht notwendig. Selbstverständlich soll dies aber kein Aufruf zur Wasserverschwendung sein.“

Heiko Müller – Bürgermeister Falkensee

Wie reagiert eigentlich eine Stadt auf die brütende Hitze und den Wassermangel für das öffentliche Grün? Und bietet das sonnige Wetter nicht vielleicht auch Vorteile für die Bürger? Wir haben Heiko Müller, Bürgermeister von Falkensee, um einen exklusiven Bericht gebeten.

Heiko Müller: „Lange Zeit haben sich die Bürgerinnen und Bürger in unserer Region nach einem sonnenreichen Sommer gesehnt. In diesem Jahr haben wir ihn bekommen – verbunden allerdings mit einer Hitzewelle, wie sie auch Falkensee schon lange nicht mehr zu verzeichnen hatte.

Insbesondere für viele Familien, die in den Sommerferien daheim geblieben sind, hätte es eigentlich nicht besser laufen können. Das gute Wetter ermöglichte auch zu Hause abwechslungsreiche Ferien. Eine gute Gelegenheit, um sich abzukühlen, bot etwa das Falkenseer Waldbad. 30 Prozent höhere Besucherzahlen hatte das Bad in diesem Sommer zu verzeichnen. Die Hitze wirkte sich dabei jedoch nicht nur positiv aus. Sie erschwerte die Wasseraufbereitung. Hinzu kam durch die erhöhte Nutzung ein vermehrter Schmutzeintrag in die Becken. Davon merken die Badegäste jedoch wenig, da sich das Team des Waldbades jeden Tag um die ordnungsgemäße Reinigung und somit um einen lange anhaltenden Badespaß kümmerte. Noch ein positiver Ausblick für alle Schwimm-Fans: Wenn das Wetter weiterhin so bleibt, besteht auch in diesem Jahr wieder die Möglichkeit, dass das Waldbad bis in den September hinein geöffnet bleibt.

Während Mensch und Tier sich im kühlen Nass abkühlen konnten, litten die Pflanzen und Bäume in unserer sonst so grünen Stadt unter der Trockenheit und der extremen Sonneneinstrahlung. Auf den ersten Blick wurde das vor allem an den vielen braunen Blättern, die die Bäume bereits abgeworfen haben, ersichtlich. Täglich waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachbereichs Grünflächen der Stadt Falkensee mit zwei Trupps zum Wässern im Stadtgebiet unterwegs. Sie gossen Blumenkübel und Stauden und versorgten die rund 1.250 Jungbäume, für die die Stadt zuständig ist.

Auch die Feuerwehr unterstützte uns dabei. Sie wässerte u.a. die Bäume entlang der Finkenkruger Straße sowie die Mittelinsel vor der Bäckerei Thonke und den Kreisverkehr in der Nauener Straße. Bei der Bewässerung allein der Bahnhofstraße setzte sie so etwa bis zu 15.000 Liter Wasser am Tag ein. Dieses Wasser wurde aus den Flachspiegelbrunnen im Stadtgebiet entnommen. Außerdem befüllte die Feuerwehr mindestens einmal in der Woche den Tank an der BMX-Anlage in der Essener Straße – für die Mädchen und Jungen der Anlage, die dort immer wieder an den Hügeln ihre Sprungelemente bauen, und auch für die Baumschutzgruppe, die vor Ort den Kinderstadtwald wässert.
Auf den städtischen Friedhöfen waren außerdem täglich die vorhandenen Bewässerungsanlagen eingeschaltet und auch alle Sprenger und Gießkannen waren im Einsatz, damit die Grünflächen und Grabanlagen nicht austrocknen und trotz anhaltender Trockenheit einen gepflegten Eindruck vermitteln.

Außerdem waren zahlreiche Pflanzfirmen im Stadtgebiet unterwegs, um ihre rund 1.300 gepflanzten Jungbäume und 500 Ziersträucher, Heckenpflanzen und mehr zu pflegen und zu wässern. Viele Anwohnerinnen und Anwohner beteiligten sich an der Bewässerung von Straßenbäumen. So sah man viele Gartensprenger auf den Grünstreifen vor ihren Haustüren und fleißige Bürgerinnen und Bürger, die mit Gießkannen die Bäume gossen. Eine Schülergruppe des Vicco-von-Bülow-Gymnasiums kümmerte sich um die Grünfläche am Baumarkt „Stübing“ in der Karl-Liebknecht-/Karl-Marx-Straße. Hier hatten die Mädchen und Jungen eine Insektenwiese angelegt, die sie selbst bewässerten.

An alle helfenden Hände, die in dieser Zeit zum Erhalt des grünen Gesichts unserer Stadt beitrugen, möchte ich meinen Dank richten.

Die sehr lange Trockenheit und die anhaltenden hohen Temperaturen sorgten in unserer Region auch für eine hohe Brandgefahr auf Wiesen, Feldern und in den Wäldern. In den letzten drei Monaten gab es eine hohe Anzahl von Vegetationsbränden. Die Freiwillige Feuerwehr Falkensee war im Stadtgebiet Falkensee im Einsatz und wurde auch zu Einsätzen in umliegenden Gemeinden wie Dallgow-Döberitz oder Schönwalde-Glien gerufen. Auch beim großen Waldbrand in Fichtenwalde unterstützte die Freiwillige Feuerwehr Falkensee mit drei Fahrzeugen und sieben Einsatzkräften neben anderen Feuerwehren im Rahmen der Brandschutzeinheit Havelland.

Die Feuerwehr empfiehlt, sich unbedingt an die Verhaltensregeln entsprechend der aktuellen Waldbrandgefahrenstufe zu halten. In Wäldern und in Waldnähe gilt so etwa das Verbot von offenem Feuer. Aber auch Feuerwerke können schnell Brände bei der Trockenheit verursachen. An Badeseen sollten Kraftfahrzeuge nicht auf Wiesen und Feldern abgestellt werden, denn die Katalysatoren und andere Fahrzeugteile strahlen auch nach dem Abstellen noch eine lang anhaltende Hitze aus, wodurch ebenfalls Brände entstehen können.

Was selten sichtbar, jedoch deutlich fühlbar ist, ist die Auswirkung der Sonnen­einstrahlung auf Straßen und Asphaltflächen. Diese erhitzen sich und bei anhaltender Hitze kann es sogar dazu kommen, dass die Asphaltdecke weich wird. Anhaltend hohe Punktlasten auf den Straßen können dann leicht zu Verformungen der Oberfläche führen. Die Stadtverwaltung weist deshalb darauf hin, das längere Abstellen etwa von Motorrädern auf Asphaltstraßen bitte zu vermeiden.“

Wilhelm Garn – Bürgermeister Brieselang

Wilhelm Garn, Bürgermeister der Gemeinde Brieselang, haben wir gefragt, wie denn eigentlich die eigenen Mitarbeiter mit der Temperaturbelastung umgehen.

Wilhelm Garn: „In der Tat waren die extremen Temperaturen der letzten Monate auch für unsere Mitarbeiter eine echte Ausnahmesituation. Obwohl wir überall Klimageräte und Ventilatoren aufgestellt hatten, heizten sich einige Büroräume extrem auf. Ich freue mich, dass meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trotz der teilweise unerträglichen Hitze die Geschäftstätigkeit aufrecht erhalten haben. Allen Mitarbeitern stand Mineralwasser in unbegrenzter Menge zur Verfügung. Auch konnte der Beginn der Arbeitszeit eigenständig durch die Mitarbeiter vorverlegt werden. Und ab und zu spendierte der Bürgermeister auch ein Eis.
Gerade in diesen heißen Wochen war das zusätzliche Wasser für die öffentlichen Grünanlagen und Pflanzen wichtig. Unsere Bauhofsmitarbeiter waren trotz der Hitze im Gemeindegebiet unterwegs und erledigten zuverlässig ihre Arbeit. Auch hier gehörte zur täglichen Beladung der Fahrzeuge die Kiste Mineralwasser für die Mitarbeiter mit dazu.

Bewundernswert war auch die Vielzahl der Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr bei diesen Temperaturen. Auch während der Hitze mussten die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr ihre Schutzkleidung tragen. Ich empfinde Hochachtung vor dem nicht immer einfachen Einsatz unter diesen erschwerten Bedingungen.“

Udo Appenzeller – Stadtjäger in Falkensee

Was haben die Hitzemonate eigentlich für einen Einfluss auf unsere Natur – vor allem auf die Wälder und auf das Wild, das hier lebt? Wir fragten den Falkenseer Stadtjäger Udo Appenzeller, der seit 16 Jahren auch Jagdpächter des genossenschaftlichen Jagdbezirkes Falkensee ‚Teufelsbruch‘ ist und sich als Mitglied des Präsidiums des Landesjagdverbandes für die Belange der Jäger stark macht.

Udo Appenzeller: „Das Jahr 2018 ist ein besonderes Jahr und das in jeglicher Hinsicht. So konnten wir den Hitzerekord des Jahrhunderts mit Temperaturen über 40 Grad aufstellen. Und seit Monaten hat es nahezu keinen messbaren Niederschlag gegeben. Die Folgen sind mit bloßem Auge sofort zu erspähen: vertrocknete, braun-gelb gefärbte Wiesen oder das, was von diesen Wiesen noch übrig geblieben ist. Junge Bäumchen der Kiefern und Eichen, die sogenannte „Naturverjüngung“, wurden im Wald nahezu vollständig vernichtet. Die älteren Laubbäume schalteten ebenfalls auf Not-Reserve und ließen bereits die ersten Blätter fallen. Die Eichen trennten sich viel zu früh von viel zu kleinen Eicheln. Die Getreideernte ist bis auf ein paar kleine Restflächen eingeholt – standortabhängig mit teilweise großen Verlusten wegen der Trockenheit.
Während wir Jäger nach Stunden im aufgeheizten Wald kalte Getränke aus dem Kühlschrank genießen können, sind die vielen Wildtiere in der freien Natur voll und ganz dem Klima ausgeliefert.

Die Singvögel können einen kleinen Temperaturausgleich erreichen, in dem sie sich aufplustern und so ein kühlendes Luftpolster zwischen Federkleid und Haut schaffen, oder indem sie mit den Beinchen länger als üblich in den noch wenigen verbleibenden Wasserlachen stehen bleiben. Ihre Nahrungssuche gestaltet sich aber in der Hitze ungleich schwieriger, weil Würmer und Larven aufgrund der Trockenheit tiefer ins Erdreich abtauchen und somit für die Vögel unerreichbar sind.

Das Rehwild passte sich den hohen Temperaturen an, indem es erst sehr spät am Abend oder in der Nacht aus dem Schutz des Waldes austrat, um zu äsen. Das Angebot an frischem Grün war jedoch für sie sehr stark eingeschränkt. Gerade die Rehe als Feinschmecker unter den Wildtieren litten unter dem Mangel an saftigem Gras oder frischen Knospen. Die bisher erlegten Rehe sind fast durchweg „untergewichtig“.

Die Wildschweine suchten nach Möglichkeit Wasserlöcher auf, um sich dort zu suhlen. Der Schlamm kühlt und hilft auch ein wenig gegen die stechenden Plagegeister aus der Luft.

Apropos Mücken und Stechfliegen. Aufgrund der langen Trockenperiode konnten wir als Jäger nahezu unbehelligt die Nacht auf dem Hochsitz verbringen. Wie schrecklich war es doch im Jahr 2017, als wir nur noch mit Mückenschleiern zur Pirsch aufbrechen konnten.

Als die Getreidefelder kürzlich noch „im Saft“ standen, haben sich die Wildschweine sehr zum Ärger der Jäger Nacht für Nacht über die Gersten-, Hafer- und Roggenhalme hergemacht und so ihren Hunger gestillt. In den Wäldern war nämlich der geringe Bestand aus Eicheln oder Bucheckern aus dem Jahr 2017 schon lange vertilgt. Die Großfamilien (Rotten) mit bis zu 30 Schweinen hatten Mühe, alle Familienmitglieder satt zu bekommen – und so gab es als Folge in diesem Jahr gleich mehrere „Totfunde“ von verhungerten Schweinen mitten auf dem Acker. Bei den Muttertieren war zu beobachten, dass sie nicht alle Frischlinge ausgetragen haben: Weniger Frischlinge, das bedeutet – mehr Milch für den einzelnen.

Zu viele Wildschweine, zu wenig Nahrungsangebot – das kann in diesem Jahr nicht gut ausgehen. Die Tiere haben bislang kaum Fett angesetzt, sind für ihr Alter oft untergewichtig und haben teilweise großflächig Reude – eine Folge der geringeren Abwehrkräfte. Der Winter 2018/2019 wird eine entscheidende Rolle bei den Wildschweinen spielen. Die Eichelmast als Hauptnahrungsangebot in den Wäldern ist wieder einmal spärlich ausgefallen und schnell aufgefressen. Wird der Winter 2018 ausnahmsweise mal lang und kalt, vielleicht noch mit viel Schnee, wird die Natur bei den jüngeren Schweinen ihren Tribut fordern und Dank einer natürlichen Auslese nur die Stärkeren überleben lassen.

Bodo Oehme, Bürgermeister Schönwalde-Glien

Die Gemeinde Schönwalde-Glien weist besonders viele Bäume auf. Schon das Sturmtief Xavier hat im Oktober 2017 für große Schäden im gesamten Gemeindegebiet gesorgt. Die große Hitze und die Trockenheit sorgen allerdings für eine ganz neue Gefahr, vor der Bürgermeister Bodo Oehme warnt – das ist der Grünastabbruch.

„So schön der Sommer in diesem Jahr auch ist – die Auswirkungen der Trockenheit sind bei uns im Gemeindegebiet auch in der Natur spürbar. Die Bäume ächzen regelrecht unter der Hitze. In Folge der sehr hohen Temperaturen beobachten wir verstärkt das Phänomen des so genannten Grünastabbruches“, betont Schönwalde-Gliens Bürgermeister Bodo Oehme.

Dieser unvorhersehbare Abbruch betrifft insbesondere die Baumarten Eiche, Pappel, Spitzahorn, Kastanie und Linde. Es können Äste bis zu 50 Zentimeter Durchmesser und darüber, sowohl entlang ihrer Achse als auch an der Astanbindung abbrechen.

„Das birgt Gefahren“, so Oehme weiter. „Im Traufbereich und unter den Eichen selbst sollte sich aktuell niemand aufhalten – der Sicherheit wegen. Zumal wir im gesamten Gemeindegebiet mehrfach solche Ereignisse haben feststellen können. Der Moment des Abbruchs ist nicht kalkulierbar und nicht vorhersehbar.“

Besonders in der Mittagszeit und am frühen Nachmittag sei die Häufigkeit am höchsten. So sollten Spaziergänger, aber auch spielende Kinder Bäume besser meiden.

Dr. Ulrich Wuttke, Havelland Kliniken, Nauen

Sogar auf die Menschen hatte das heiße extreme Sommerwetter spürbare Auswirkungen. Das stellte auch Dr. med. Ulrich Wuttke fest, seines Zeichens Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie in der Havelland Kliniken GmbH. Das Unternehmen betreibt u.a. eine Klinik mit Rettungsambulanz am Standort Nauen.

Dr. Ulrich Wuttke: „Die lang anhaltende Periode mit tropischer Hitze ist auch für ein Krankenhaus eine echte Herausforderung. In der Notfallversorgung mussten so – auch statistisch nachweisbar – mehr und vor allem auch jüngere Patienten mit Kreislaufproblemen behandelt werden, als dies sonst der Fall ist.

Vielfach ist hier neben einer nicht angepassten Dosierung der Blutdruckmedikamente bei älteren Mitmenschen auch unvernünftiges Verhalten (Sport oder Gartenarbeit in der Hitze) eine wesentliche Ursache. Durch das vermehrte Schwitzen kommt es sowohl zu einem Flüssigkeits- als auch zu einem Salzverlust. Gerade Patienten, die Wassertabletten, sogenannte Diuretika, einnehmen, sollten hier Rücksprache mit ihrem Hausarzt halten, ob eine Dosisanpassung notwendig ist.

Bei uns wurden in den letzten Wochen vermehrt Patienten mit einer Exsikkose, also einem bedrohlichen Flüssigkeitsmangel, behandelt. Durch den Salzverlust kann es insbesondere bei der gleichzeitigen Einnahme von manchen Medikamenten zu Herzrhythmusstörungen kommen.

Oft haben wir in letzter Zeit Menschen mit neu auftretenden heftigen Kopfschmerzen behandelt. Nach der Gabe von Infusionen und dem Ausgleich des Flüssigkeitshaushalts waren manche dieser Patienten wieder beschwerdefrei. Folglich sollte man bei diesen Temperaturen stets auf eine ausreichende Trinkmenge achten. Die empfohlenen zwei Liter pro Tag gelten aktuell nicht, im Moment sind eher vier Liter anzusetzen. Dabei sollte man nicht erst dann trinken, wenn der Durst da ist, sondern über den ganzen Tag verteilt Flüssigkeit zu sich nehmen. Leider wird die tatsächlich aufgenommene Flüssigkeit oft überschätzt. Auch ist Kaffee aktuell eher schädlich. Am besten ist es, morgens eine größere Menge Tee oder Wasser kühl zu stellen und davon regelmäßig zu konsumieren. Durst ist ein ernst zu nehmendes Alarmsignal des Körpers!

Aber nicht nur Kreislaufstörungen sind ein Problem. Auch die direkte Schädigung der Haut durch die Sonne ist ein häufiger Grund für das Aufsuchen ärztlicher Hilfe. Ein Sonnenbrand ist nicht nur ein akutes, schmerzhaftes Problem. Die Langzeitschädigung der Haut durch die hohe UV-Strahlung in letzter Zeit lässt sich nur schwer abschätzen. Eine Verbrennung sollte auf jeden Fall vermieden werden, da hierdurch das Risiko für eine der bösartigsten Krebsarten, den schwarzen Hautkrebs, das „Melanom“, massiv ansteigt. Selbst leichte Rötungen der Haut sind hoch gefährlich. Folglich sollte man auf einen ausreichenden UV-Schutz durch Sonnencréme achten und durch Bedecken der Haut mit luftiger Kleidung und vor allem durch einen möglichst kurzzeitigen Aufenthalt im Freien einem Sonnenbrand vorbeugen. Sollte es doch einmal leider zu einem Sonnenbrand gekommen sein, ist das selten ein Fall für die Notfallversorgung. Vielmehr kann man durch selbstständiges Kühlen bereits eine Linderung erreichen. Bei Blasenbildung wäre jedoch zeitnah der Hausarzt aufzusuchen oder der kassenärztliche Bereitschaftsdienst unter der Rufnummer 116 117 um Rat zu fragen.“

Antonia Stahl, Allgemein­ärztin in Falkensee

Was der Arzt im Krankenhaus feststellt, bestätigt auch die Allgemeinärztin in der Praxis. Dr. med. Antonia Stahl ergänzt:

„Ein unangenehmer Nebeneffekt der Hitze: Dieses Jahr haben wir so viele Zecken wie schon lange nicht mehr. Wir sehen in der Praxis zunehmend Zeckenbisse und oft auch infizierte Insektenstiche. Um sich davor zu schützen, sollte man nur in langen Hosen ins hohe Gras oder in den Wald gehen und jeden Abend den Körper nach Zecken absuchen. Helle Kleidung nimmt die Sonnenwärme nicht so auf und man erkennt die kleinen Krabbeltiere leichter.“

Heiko Hackbarth, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Falkensee

Heiko Hackbarth ist Vorsitzender der Ortsgruppe Falkensee e.V. der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Die Falkenseer Rettungsschwimmer waren in diesem Sommer wieder im Zentralen Wasserrettungsdienst – Küste (kurz ZWRD-K) eingesetzt und haben mit weiteren DLRG-Aktiven für die Sicherheit in den Badezonen an Nord- und Ostsee gesorgt. Vor Ort ist die Ortsgruppe Falkensee seit 2014 aktiv und hat aktuell rund 50 Mitglieder. Neben der Ausbildung von Rettungsschwimmern übernimmt die Ortsgruppe Falkensee auch wasserrettungsdienstliche und sanitätsdienstliche Absicherungen.

Heiko Hackbarth berichtet: „Der diesjährige sehr heiße und trockene Sommer beschäftigt auch die DLRG mehr als sonst. Badestellen und Strände sind natürlich bei diesem schönen Wetter besonders beliebt und werden entsprechend gut besucht.

Allein in Brandenburg sind in den ersten sieben Monaten des Jahres bereits 19 Menschen in den Gewässern ertrunken. Deutschlandweit sind es schon 279 Menschen. Das sind 37 mehr als im Jahr zuvor.

Die meisten Ertrinkungsfälle ereignen sich wie so oft an den ungesicherten Badestellen vor allem im Binnenland. Um so wichtiger ist es, dass auch dort zunehmend Rettungsschwimmer vor Ort sind. Hier sind natürlich die Kommunen und Badbetreiber in der Pflicht, für mehr Sicherheit zu sorgen – ein schlichtes Badeverbotsschild reicht leider nicht aus! Die Schilder helfen eigentlich nur dabei, sich rechtlich abzusichern. Die eigentlichen Gefahren werden nicht beseitigt. So müssen wir für Falkensee noch einmal betonen: Das Baden im Falkenhagener See ist untersagt – und eine offizielle Badestelle, die wir als DLRG betreuen könnten, gibt es nicht.

Dass es zu so vielen Ertrunkenen kommt, liegt sicherlich auch daran, dass immer mehr Menschen nicht richtig schwimmen können. Wo lernen die Leute das Schwimmen? Im Schwimmbad. Sicher ist dies auch im Falkenseer Waldbad möglich, aber eben nur von Mai bis August. Acht weitere Monate ist das Schwimmenlernen in Falkensee nicht möglich. In weit entfernten Hallenbädern geht das, aber für eine Stadt von über 45.000 Einwohnern wie Falkensee – die damit auch einen großen Anteil an Kindern und Jugendlichen hat – ist ein Hallenbad zwingend nötig, um eine adäquate Schwimmausbildung kontinuierlich und effektiv anbieten zu können.

Sicherlich muss man aber auch sagen, dass klare Hauptursachen für viele Unfalltote in den Gewässern auch Leichtsinn, Risikobereitschaft und Selbstüberschätzung sind.
Naturgemäß gibt es in diesem heißen Sommer auch deutlich mehr Fälle von Hitzschlag und Sonnenstich, die wir behandeln müssen. Die Risiken werden hier oft nicht ernst genommen und die Menschen verbringen viel zu viel Zeit ungeschützt in der prallen Sonne.

Ein stark aufgeheizter Körper kann beim Sprung ins kühlere Nass leicht zu Kreislaufproblemen führen. Hinzu kommt, dass in einigen Gewässern das Wasser in den etwas tieferen Schichten deutlich kälter ist, was beim Eintauchen in diese Schichten zu ernsthaften Kreislaufproblemen führen kann.“

Dirk Peters, Geschäftsführer Agro-Farm Nauen

Dirk Peters ist Geschäftsführer des landwirtschaftlichen Betriebs Agro-Farm in Nauen. Der landwirtschaftliche Marktfruchtbetrieb bewirtschaftet rund 2.500 Hektar im Havelland, beschäftigt 20 Mitarbeiter und setzt auf eine eigene Produktionskette vom Rohstoffanbau bis zur Energiegewinnung. Dirk Peters ist außerdem Vorsitzender des Kreisbauernverbandes. Er berichtet, wie die Landwirte unter dem Extremsommer gelitten haben – und welche Konsequenzen die Ernteausfälle haben.

Dirk Peters: „Zunächst einmal: Für uns Landwirte ist nicht die starke Hitze in diesem Jahr das Problem, sondern der fehlende Niederschlag. Seit April gab es keine nennenswerten Niederschläge mehr. Wir haben auf den Flächen ein Defizit von 160 Litern auf den Quadratmeter. Das wirkt sich auf alle unsere Kulturen aus.

Ich habe schon am 27. Juni auf 160 Hektar die Gerste eingefahren. Das war die früheste Ernte meiner Berufslaufbahn. Und am 28. Juni um 17 Uhr war ich bereits fertig. Denn es gab nicht viel zu ernten. Die Gerste bildet unter dem Wassermangel eine sogenannte Notreife aus. Die dabei ausgebildeten Körner sind deutlich kleiner als sonst üblich. Und sie weisen nur einen sehr kleinen Mehlkörper aus. Kümmerkörner nennen wir das. Das ist natürlich ein Korn minderer Qualität, das wird am Markt auch ganz anders bezahlt. Da ist es kein Wunder, dass die deutschen Getreidepreise lange Zeit am Boden lagen. Sie ziehen gerade erst wieder ein wenig an.

Beim Getreide hatten wir bis zu 35 Prozent Einbußen. Und mein Betrieb hat zum allerersten Mal unter drei Tonnen Raps pro Hektar geerntet – das gab‘s noch nie.
Natürlich gab es einige wenige Betriebe in unserer Region, die trotz des aktuellen Wetters fast normale Ernten verzeichnen konnten. Sie hatten Glück und haben einfach ein paar Regengüsse mehr abbekommen als die anderen. Im West-Havelland ab Friesack sieht es dafür richtig schlimm aus. Da ist die Lage dramatisch, das ist Katastrophe pur.

Wir auf der Agro-Farm haben auch mit dem Mais große Probleme. Am 23. Juli haben wir – fünf Wochen zu früh – 47 Hektar Mais gehäxelt, um ihn wenigstens noch als Futter für die Tiere oder für unsere Biogas­anlage verwenden zu können. Der Mais stirbt uns zurzeit auf den Feldern weg. Viele Maiskolben hat er jedenfalls nicht ausgebildet. Insofern Kolben vorhanden ist, haben sie nur halbe Größe und weisen auch nicht sehr viele Körner auf.

Das Problem von uns Landwirten ist ja auch: Bereits das letzte Jahr war schon ein echtes Katastrophenjahr. Da sind uns die Felder abgesoffen, sodass wir mit den schweren Maschinen nicht auf die Flächen kamen. So konnten wir bereits im vergangenen Jahr keine Reserven anlegen. Und in diesem Jahr wird es noch dramatischer. Das sind keine normalen Wetterlagen mehr, die wir durchmachen, das sind Ex­tremwetterlagen. Da wird am Klimawandel schon etwas dran sein. Da solche Wetter­extreme zunehmen werden, werden wir auf Pflanzenkulturen angewiesen sein, die besser mit diesem Extremwetter zurechtkommen.

Eine große Dramatik dürfen wir auch nicht verschweigen: Es fehlt in diesem Jahr am Futter für die Tiere. Ansonsten haben wir auf den Grünflächen bis zu vier Mal im Jahr einen Schnitt machen können, um Silage anzulegen – das ist das Futter etwa für die Kühe, das im Winter verfüttert wird. In diesem Jahr konnten wir nur den allerersten Grünschnitt einfahren, dann ist uns das Gras bereits komplett vertrocknet. Abgesehen davon, dass wir die Grünflächen im kommenden Jahr neu aussähen müssen: Wir laufen nun sehenden Auges in die nächste Katastrophe.

Ich denke, dass einige Betriebe ab Weihnachten Mühe damit haben werden, die Tiere ausreichend zu füttern. Ich rede hier von einem komplett leergefegten Markt und nicht nur von steigenden Preisen bei wachsender Nachfrage. Viele Betriebe werden dann ihre Tierbestände reduzieren müssen, was wiederum den Fleischpreis aufgrund des steigenden Angebots in den Keller treibt.

Viele Milchbetriebe in der Region haben ja schon aufgegeben, als der Milchpreis so sehr im Keller war. Im Winter werden weitere Betriebe aufgeben.

Aufgrund der vielen Katastrophen erlebe ich im Havelland bei den Landwirten zurzeit eine ganz eigenartige Stimmung, wie ich sie nicht kenne. Wir fordern als Landwirte nun Unterstützung von der Regierung, hier muss etwas passieren, wir befinden uns in einer Ausnahmesituation. Man muss sich das klar vor Augen führen: In diesem Jahr ist es uns in Deutschland erstmals nicht möglich, die Bevölkerung aus eigener Kraft zu ernähren. Wir Bauern haben einen Schaden zu verzeichnen, der inzwischen die Höhe von drei Milliarden Euro überschritten hat – in Brandenburg ist von 280 Millionen die Rede. Dabei reden wir nicht einmal davon, dass wir eine finanzielle Entschädigung erwarten. Wir fordern z.B. eine Risikoausgleichsrücklage, also die Möglichkeit, in guten Jahren Gelder steuerfrei zurückzulegen, auf die dann in schlechten Jahren zurückgegriffen werden kann.“

Roger Lewandowski, Landrat Havelland

Der Landrat Roger Lewandowski meldet sich mit dem folgenden Schlusswort zum Havelland zu Wort: „Tropische Temperaturen, sternenklare Nächte und abendliche Temperaturen bis zu 30 Grad: Dieser Sommer wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Ein perfekter Sommer, möchte man meinen.

Doch die anhaltend hohen Temperaturen und die ausbleibenden Niederschläge hatten auch ihre Schattenseiten, insbesondere für unsere Landwirtschaft. Unser Landwirtschaftsamt hat eine Erhebung zu den Ernteerträgen durchgeführt. Die derzeitige Bilanz zeigt, dass beim aktuellen Erntestand – Getreide- und Rapsernte sind abgeschlossen und die Ernte der von Notreife betroffenen Maisbestände hat begonnen – insbesondere bei Getreide, Mais und den anderen für die Erhaltung der Tierbestände benötigten Futterflächen Ertragsausfälle von bis zu 50 Prozent zu verzeichnen sind. Das stellt die Bauern vor enorme Herausforderungen. Die Zahlen haben wir bereits an das Ministerium für Ländliche Entwicklung gegeben, sodass finanzielle Hilfen durch das Land und auch den Bund schneller greifen können.

In diesem Zusammenhang muss man auch den Einsatz der Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren im Kreis nennen. Ohne ihre Unterstützung wäre es auf den Feldern wahrscheinlich zu noch höheren Ausfällen gekommen. Allein bis Ende Juli war die Gesamtzahl der Brandeinsätze von 2017 bereits überschritten. Unsere Ehrenamtlichen in der Feuerwehr waren stark gefordert. Nicht nur im Kreis, sondern auch über die Kreisgrenzen hinaus, wenn ich an den Einsatz in Fichtenwalde erinnere. Aufgrund der Munitionsbelastung in dem Brandgebiet standen unsere Einsatzkräfte vor einer kräftezehrenden Herausforderung, die sie erfolgreich gemeistert haben. Über 100 Kräfte aus dem Havelland waren hier im Einsatz.

Ich bin froh und dankbar, dass die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer alle gesund vom Einsatz in Fichtenwalde und auch von allen anderen Einsätzen im Kreis zurückgekehrt sind. Das Katastrophenschutzsystem in Deutschland fußt zu 90 Prozent auf ehrenamtlichem Engagement. Auf Helfer, die in ihrer Freizeit anderen Menschen in Notlagen Hilfe leisten, ohne finanziell dafür entschädigt zu werden. An dieser Stelle danke ich allen Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr und allen anderen Hilfseinheiten für ihren unermüdlichen und engagierten Einsatz in diesem durch die Hitze so herausfordernden Sommer.“ (Text: CS / Fotos: CS, Stadt Falkensee, Stahl)

Der Beitrag Großer Report: Jahrhunderthitze im Havelland erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Jugendforum und Lions Falkensee i.G.: Das passt zusammen!

$
0
0

Zwischen Baum und Borke hängen die Jugendlichen, die in Falkensee groß werden. Bereits zum Ende ihrer Schullaufbahn hin bemerken sie, dass es für sie viel zu wenig Angebote in der unmittelbaren Region gibt. Das beginnt bei der Freizeitgestaltung und hört beim bezahlbaren Wohnraumangebot noch lange nicht auf.

Kein Wunder also, dass es sehr viele Jugendliche nach Berlin zieht. Clubs, Universitäten, erste Wohnung: Die Hauptstadt ruft.

Doch es gibt sie trotz der widrigen Umstände weiterhin in der Gartenstadt – die Jugendlichen, die sich nicht abschrecken lassen, sondern die im Umkehrschluss Lust darauf haben, Falkensee mitzugestalten. Sie organisieren sich im „Jugendforum Falkensee“ (www.jugendforum-fks.de), das von der „Partnerschaft für Demokratie Falkensee“ unter die Fittiche genommen wird und seit 2015 existiert.

Die Ziele des Jugendforums oder des „Jufos“, wie die Teilnehmer es abkürzen, sind klar definiert. Es geht darum, Falkensee gemeinsam interessant zu machen, das „EGAL“ als zentralen Treffpunkt für alle Jugendlichen weiter zu erhalten, regelmäßig eigene Veranstaltungen durchzuführen und sich auch politisch einzumischen.

Im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ wird das Jugendforum sogar vom „Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend“ gefördert.

Luzie Gehrmann (20), die ihr Abitur auf dem Falkenseer Lise Meitner Gymnasium gemacht hat, erklärt: „Im Jugendforum haben wir keine Auflagen und keine Kontrolle von außen. Wir Jugendlichen entscheiden selbst. Zurzeit sind 14 Jugendliche in einen Sprecher*innenrat gewählt worden. Dieser Rat entscheidet über einen Etat mit 9.000 Euro, der uns vom Bund und von der Stadt Falkensee zur Verfügung gestellt wird. So haben wir die Möglichkeit, Projekte, die wir uns ausdenken, auch zu finanzieren. Wenigstens zwei Mal im Jahr finden Jugendkonferenzen statt, zu denen in der Regel bereits 30 bis 40 Leute erscheinen. Die nächste Konferenz findet am 20. September statt. Wir diskutieren hier sehr viel und sammeln Vorschläge, was wir gemeinsam tun und in der Stadt verändern könnten.“

Wichtig ist es den Jugendlichen etwa, sich für eine deutliche Verbesserung der Radinfrastruktur stark zu machen. Urban Gardening, also ein gemeinschaftliches Gärtnern ohne Zäune, könnte im Gutspark realisiert werden. Der Aufbau von neuen Freizeitangeboten, die speziell auf die Bedürfnisse der Jugendlichen angepasst sind, ist auch ein Thema. Und da viele angehende Studenten gar nicht unbedingt ihre Heimatstadt verlassen wollen, wenn sie im nahen Berlin einen Platz an einer der drei Universitäten erhalten, ist bezahlbarer Wohnraum sehr wichtig.

Bei einem Projekt konnte das Jugendforum Falkensee nun auf die Hilfe von echten Profis zählen. Der Lions Club Falkensee (in Gründung) setzt sich personell aus zurzeit 14 Geschäftsleuten der Region zusammen, die ihr Know-How gern zur Verfügung stellen, um insbesondere der nächsten Generation kostenfrei und unterstützend unter die Arme zu greifen. Daniela Schwarz von der Firma „Baugeld Spezialisten Niederlassung Falkensee | Schwarz Immobilienfinanzierungen e.K.“: „Wir haben uns bereits im Juni mit Vertretern des Jugendforums Falkensee bei einem BBQ getroffen und ausgetauscht. Dabei kam heraus, dass auch das Jugendforum Nachwuchssorgen hat. Wie sprechen sie am besten neue Jugendliche an, damit sie sich ebenfalls im Forum engagieren können? Wir haben ein Coaching durchgeführt und eine richtige Projektplanung mit einem daraus resultierenden Konzept durchgeführt. Das Ergebnis war die Konzeption für den Workshop ‚Engagiert in der Schule‘.“

Luzie Gehrmann: „Unsere Idee ist es, in die Schulen zu gehen, um hier gezielt die Klassen- und Schülersprecher der Klassen 7 und 8 anzusprechen. In einem 90-Minuten-Workshop möchten wir den Sprechern klar machen, dass sie in ihren Schulen auch ein Mitspracherecht haben, und ihnen aufzeigen, wie sie es nutzen können. Welche Aufgaben, Pflichten und Rechte Klassen- und Schülersprecher haben, wissen die meisten doch gar nicht. So nehmen wir der Schule Aufklärungsarbeit ab und machen die Schüler zugleich auf das Jugendforum aufmerksam – und somit auf die Möglichkeit, sich auch außerhalb der Schule zu betätigen. Den Lions i.G. danken wir sehr, dass sie uns dabei geholfen haben, unsere Ideen in ein konkretes Konzept einfließen zu lassen. Das brauchen wir für die Kontaktanbahnung mit den Schulleitern. So haben wir bereits das Lise Meitner Gymnasium in Falkensee und das Marie Curie Gymnasium in Dallgow-Döberitz für den Workshop interessieren können.“ (Text: CS / Foto oben: CS / Foto unten: Thomas Schwarz)

Lions Falkensee (in Gründung)
Neuer Preis: Falkenseer Löwe 2018

Der Lions Club Falkensee, der sich zurzeit noch in Gründung befindet, lobt trotzdem schon in diesem Jahr einen Jugendförderpreis aus. Der „Falkenseer Löwe 2018“ gliedert sich in einen Publikums- und einen Jury-Preis, der jeweils mit 1.000 Euro dotiert ist. Das Geld soll einer gemeinnützigen Organisation oder einem Verein zugute kommen, die/der aus Falkensee oder der Region stammt und sich über das normale Betätigungsfeld hinaus für die Jugendlichen gemeinnützig eingesetzt hat.

Ab sofort und bis zum 31. Oktober 2018 nehmen die Lions i.G. nun erste Bewerbungen entgegen. Diese müssen aus zwei A4-Seiten als PDF bestehen. Eine Seite soll ein aussagekräftiger Steckbrief sein, der die zu prämierende Aktion mit Text und Bild vorstellt. Die andere Seite soll ein Motivationsschreiben sein, um ein besseres Verständnis für die Besonderheit der Aktion zu vermitteln. Bewerbungen sollen ausschließlich per Mail an falkenseerloewe@gmx.de eingeschickt werden.

Eine einberufene Jury wählt fünf Einsendungen aus. Die Jury besteht aus sieben Personen des öffentlichen Lebens aus der Stadt Falkensee. Die Jury kürt auch einen Gewinner – das ist der Jury-Preis.

Die fünf Projekte werden ab dem 1. November zusätzlich bei Selgros Falkensee ausgestellt. Die Selgros-Kunden können bei jedem Einkauf für ihren Favoriten stimmen und so den Publikumspreis vergeben. Das Preisgeld für diesen Preis wird von Selgros Falkensee gestellt.

Die Preisvergabe erfolgt im Dezember 2018. (Foto: Sonja Schröder)

Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 150 (9/2018) veröffentlicht.

Der Beitrag Jugendforum und Lions Falkensee i.G.: Das passt zusammen! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

150 Ausgaben Falkensee aktuell!

$
0
0

FALKENSEE.aktuell 100 erschien Ende Juni 2014 – mit 48 Seiten. Das ist 50 Monate her. Man sollte glauben, in dieser Zeit passiert einer Zeitung nicht allzu viel. Das ist bei uns anders. Wir sind nie zufrieden, suchen immer das „nächste große Ding“ und haben keine Hemmungen, große Veränderungen im laufenden Betrieb vorzunehmen.

Direkt mit der Ausgabe 101 haben wir unser Layout komplett geändert. Die alte Kopfleiste mit der Rubrik und der Seitenzahl flog raus – zugunsten von mehr Artikel­inhalt. Statt einer nüchternen Arial-Schrift verwenden wir nun den ungewöhnlichen Font Avenir Next Condensed. Die Buchstaben laufen hier sehr schmal. So passt bei einer Fontgröße von 9 Punkten mehr Text in eine Zeile. Außerdem haben wir uns weiche Rundungen gegönnt. Alle Layout-Elemente vom Foto bis zum Teaser-Kästchen werden mit abgerundeten Ecken gezeigt. Haben Sie das als Leser gar nicht bemerkt? Da sehen Sie einmal, was wir uns hinter den Kulissen für Gedanken machen.

Bis Ausgabe 108 war unsere Titelfarbe immer grün. Mit Heft 108 haben wir das geändert. Nun bekommt jede Ausgabe seine eigene Titelfarbe. Meistens wechseln wir immer zwischen Grün, Rot und Blau in verschiedenen Varianten. Das machen wir, damit die Leser in einem Geschäft schon von weitem anhand der Farbe sehen, dass die neue Ausgabe da ist. Und wenn man uns manchmal schon vorwirft, wir seien das „bunte Magazin“, dann ziehen wir den Stiefel eben auch durch. Mit Ausgabe 108 ändert sich auch der Titelschriftzug. Die eher filigrane Version unserer Headline weicht einer brachialen und sehr fett gesetzten Ortsbeschreibung „FALKENSEE“. Mit Ausgabe 115 kommt unser rundes Logo mit dazu – erst schwarzweiß und ab der Ausgabe 124 dann sogar in Farbe. Das sind Änderungen, die manchmal ganz spontan und manchmal erst nach monatelanger Diskussion umgesetzt werden.

Die wohl größte Änderung: Nachdem die Verteilung der Papierausgabe von FALKENSEE.aktuell in die Briefkästen der Nation immer schlechter funktioniert, probieren wir ein halbes Jahr viele alternative Verteilfirmen aus und setzen dann unsere gesamte Existenz auf eine Karte: Beginnend mit Ausgabe 144 stellen wir die Briefkastenverteilung und die Zeitungspapierausgabe ohne Wenn und Aber ein. Wir drucken allein die Hochglanzausgabe weiter und legen sie in hoher Auflage aus – u.a. erstmals auch bei real,-, REWE und EDEKA. Alle Anzeigenkunden bekommen ein Sonderkündigungsrecht ihrer Abos. Wir sind sehr erleichtert: Niemand kündigt seine Anzeigen. Und die Hefte gehen in den Auslagestellen weg wie geschnitten Brot.

Ebenfalls wichtig: Wir erscheinen mit unserem Heft bereits seit Jahren auch in Brieselang, Schönwalde-Glien und Dallgow-Döberitz. Auf dem Titelbild steht aber groß „FALKENSEE“. Viele Leser sagen uns, sie hätten in Dallgow, Schönwalde oder Brieselang auch gern so eine Zeitung wie die unsere. Wir antworten dann immer: „Habt ihr doch!“ Um unser Verbreitungsgebiet besser darzustellen, tauschen wir auf dem Titelbild das „FALKENSEE“ gegen „HAVELLAND“ aus. Diese neue Klammer passt besser zum Verbreitungsgebiet. Nun heißen wir offiziell „FALKENSEE.aktuell – unser Havelland“. Seit der Ausgabe 144 gehören nun auch Wustermark und Nauen mit zum Verteilgebiet dazu. Das bedeutet für uns – viele neue Themen!

FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland – auch inhaltlich im Wandel
Auch inhaltlich hat sich bei uns sehr viel getan. „Früher“ haben wir vor allem gern neue Firmen und Unternehmen vorgestellt. Auf den klassischen Events und Veranstaltungen waren wir nie anwesend. Als Monatsmagazin erscheinen wir ja oft, nachdem die Tages- und Wochenpresse bereits über ein solches Thema berichtet hat.

Das hat sich geändert. Inzwischen berichten wir leidenschaftlich gern von den Events. Da wir oft ausführlicher berichten und viel mehr Bilder zeigen können als die Mitbewerber, bieten wir eine andere, ergänzende Berichterstattung. Inzwischen empfinden wir uns ein wenig als monatliche Chronik, die mit vielen Bildern zeigt, was in unserer Region so alles los ist. Der dank stetig zunehmender Anzeigenbuchungen (gegen den Trend in der Branche!) wachsende Umfang unserer Lokalzeitung sorgt dafür, dass wir von Monat zu Monat mehr Themen abbilden können. So wird unser Heft zur Schmökerbibel. Viele Leser werfen sich mit dem Heft aufs Sofa und entschleunigen bei der Lektüre.

Bei unseren regelmäßigen Meetings haben wir dann auch einmal herausgearbeitet, was wir eigentlich wollen und was uns ausmacht. Drei Schlagworte sind dabei hängen geblieben. Wir sind positiv, hyperlokal und unpolitisch. Das ist unser Credo – und daran machen wir auch fest, ob ein neues Artikelthema umgesetzt wird oder nicht.

Früh haben wir den Blick nach vorn gewagt: Was ist, wenn es Print einmal nicht mehr gibt? Unsere Homepage www.falkenseeaktuell.de sammelt deswegen als Archiv alle Artikel aus dem Heft, den Polizeibericht, die Stellenanzeigen und die Termine der Region. 350 Leser nutzen das pro Tag. Mehr ist auf Facebook los: Über 8.300 Follower aus der Region schauen regelmäßig auf der Seite www.facebook.com/Falkenseeaktuell/ vorbei, um sich schlau zu machen. Wie sagen wir immer: „Auf Facebook können wir mit unseren News aktueller sein als jede Tageszeitung!“ Hier veröffentlichen wir auch die Pressemitteilungen von Stadt und Gemeinden, da ins gedruckte Heft nur Texte kommen, die wir selbst recherchiert und geschrieben haben.

Krass ist übrigens auch: 2013 haben wir unsere erste FALKENSEE.aktuell PokerNight im Horke‘s veranstaltet. Seitdem sind unzählige Eigen-Events hinzugekommen. Wir haben Leser und Geschäftsfreunde zum Fechten, Bowling, Badminton, Tischtennis, Pétanque, Kart fahren oder Bogenschiessen eingeladen – und gemeinsam tolle Nachmittage und Abende verbracht. Das schweißt zusammen und macht aus Lesern und Anzeigenkunden – Freunde!

Am Ende muss ich kurz meinem großartigen Team danken. Ann-Kristin Ebeling und Sonja Schröder machen jede neue Schrulle mit, verändern mit ihren Einwänden und Ideen vieles zum Besseren, verzeihen meine Panik-Attacken und Monk-Anfälle – und haben auch keine Angst, wenn ich sie ins Heim stecken möchte. (Carsten Scheibe / Fotos: Alisa Scheibe)

Der Beitrag 150 Ausgaben Falkensee aktuell! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Wustermark OT Elstal: Zu Besuch im Designer Outlet Berlin

$
0
0

92 Shops warten im Designer Outlet Berlin direkt an der B5 und in direkter Nachbarschaft zu Karls auf Besucher, die ein paar Stunden beim gemütlichen Schlendern durch das wie ein Dorf gestaltete Einkaufsparadies verbringen möchten. Über 110 Marken lassen sich vor Ort mit Rabatten bis zu 70 Prozent einkaufen. (ANZEIGE)

Da ist es kein Wunder, dass neben den Berlinern und Brandenburgern auch viele Touristen aus der ganzen Welt den Weg nach Elstal antreten, um shoppen zu gehen.

Oliver Heuchert ist der Center-Manager vor Ort: „Wir sind zu 98 Prozent belegt und verzeichnen bei unseren Shops nur wenig Fluktuation. Traditionell bieten wir große Marken wie Hilfiger, Boss, Nike und Adidas an. Auch Joop!, Timberland, Golfino, hunkemöller, Bogner, Camel Active, Karl Lagerfeld und Desigual sind bei uns in eigenen Shops zu finden. Neben Textilien können die Besucher bei uns auch Uhren von Fossil, Taschen von Liebeskind Berlin oder Michael Kors, Schokolade von Lindt, Koffer von Samsonite, Sonnenbrillen von Sunglass Hut oder Schmuck von Swarovski einkaufen. Im Schnitt bleiben unsere Besucher dreieinhalb Stunden in unserem Outlet-Dorf – und nutzen auch gleich die Möglichkeit, vor Ort etwas zu essen. Sechs Restaurants warten bei uns auf hungrige Gäste. Ganz neu ist Frooters. Sie bieten hausgemachte Smoothies aus vitaminreichen Fruchtsäften an.“

Shopping im Designer Outlet Berlin ist demnach für viele ein regelrechter Familienausflug oder ein Event, der auch gern einmal mit Freunden begangen wird. Oliver Heuchert: „Viele Kunden freuen sich auf etwa zehn neue Shops, die demnächst neu eröffnen. Under Armour gehört seit dem 30. August zu unserem Angebot, es folgen dann noch Columbia, Ravensburger (u.a. Brettspiele) und Manner (Waffeln). Stammkunden gerade aus der Region möchte ich gern unseren Privilege Club empfehlen. Wer hier Mitglied wird, bekommt zehn Prozent Extra-Nachlass zum Geburtstag – und in der Folge als erster Nachricht von neuen Angeboten, Events und Gewinnspielen.“

Für das Designer Outlet Berlin werden auch auf dem eigenen Gelände veranstaltete Events immer wichtiger. Nach dem Gelato-Festival vor den Sommerferien wird es vom 7. bis 9. September das allererste Street Food Festival auf dem weitläufigen Areal geben. Am 7. Oktober lädt das Outlet passend zum verkaufsoffenen Sonntag zum zünftigen Oktoberfest mit bayerischen Überraschungen, Oktoberfestbier und Live-Musik ein. Am 4. November kommt – ebenfalls zum verkaufsoffenen Sonntag – das Herbstfest dazu. Zum Weihnachtsmarkt lädt das Designer Outlet Berlin am 9. Dezember ein. Connie MacFarlane, Marketing Managerin: „Sehr beliebt sind bei unseren Kunden auch die Angebote zum Late Night Shopping. Bis nachts um 23 Uhr kann man nach besonderen Schnäppchen Ausschau halten. Hier sollte man sich die Daten 28. September und 15. November vormerken.“ (Text: CS / Fotos: Presse)

Info: McArthurGlen Service GmbH, Designer Outlet Berlin, Alter Spandauer Weg 1, 14641 Wustermark, www.designeroutletberlin.de

Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 150 (9/2018) veröffentlicht.

Der Beitrag Wustermark OT Elstal: Zu Besuch im Designer Outlet Berlin erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Falkensee: Beim Mauerweglauf mit dabei!

$
0
0

Seit sieben Jahren findet der Mauerweglauf in Berlin statt, der auch unter dem Namen „100MeilenBerlin“ (www.100meilen.de) bekannt ist. Der Lauf führt auf dem ehemaligen Grenzstreifen einmal um das alte West-Berlin herum – und passiert dabei sogar Falkensee.

In diesem Jahr trauten es sich wieder 457 Läufer aus aller Welt zu, die 161 Kilometer auf dem heutigen Mauerweg zu Fuß und in einem Rutsch zu absolvieren. Sozusagen auf dampfenden Sohlen.

Holger Kohn (47) aus Falkensee: „Seit 2011 erinnert der Mauerweglauf an die Opfer der früheren Grenze, die Deutschland zwischen 1961 und 1989 teilte. Schirmherr der 100MeilenBerlin ist der frühere DDR-Bürgerrechtler Rainer Eppelmann. Da ich über den Fall der Mauer und die dadurch gewonnenen Freiheiten auch ganz persönlich sehr glücklich bin, ist es mir ein Bedürfnis, an diesem Event teilzunehmen. 2018 war bereits mein dritter Mauerweglauf – es ist immer wieder ein Erlebnis.“

Holger Kohn gehört zu den Hawk Lake Runners, die 2015 in Falkensee von Benny Martschewski gegründet wurden. Die Laufgruppe gehört keinem Verein an, sondern sieht sich als Zusammenschluss Gleichgesinnter, die sich immer am Donnerstag um 19 Uhr am Bahnhof Finkenkrug treffen. Stefan Neugebauer (36), der in Finkenkrug wohnt und 2006 nach einer Sportverletzung mit dem Laufen angefangen hat: „Unsere Laufgruppe ist offen für alle, jeder kann mitmachen – egal, wie schnell oder ausdauernd er oder sie ist. Manchmal starten wir gemeinsam zu einem Waldlauf, manchmal trainieren wir auch auf der Laufbahn am Rosentunnel.“

Beim Mauerweglauf traten in diesem Jahr auch 116 Staffeln an, die die Strecke jeweils in Zweier-, Vierer- und Zehnerteams unter sich aufteilten. Die Havelländer Hawk Lake Runners traten als Viererstaffel an. Kay Kubis (44) aus Falkensee, der 30 Jahre lang als Schwimmer unterwegs war und 2013 mit dem Laufen angefangen hat, weil Falkensee leider kein Hallenbad hat: „Bei der Viererstaffel gibt es festgelegte Wechselpunkte nach 32, 34, 37 und 60 Kilometer – und zwar in Teltow, Sacrow und Hennigsdorf. Wir haben für die 161 Kilometer zusammengerechnet 17 Stunden, 44 Minuten und 46 Sekunden gebraucht. Wir sind sicherlich nicht die schnellsten. Aber für uns ist es wichtig, mit dabei zu sein. Wir haben unseren Spaß.“

Das längste Teilstück absolvierte Markus Altmann (36), der in Priort lebt. Er ist 2015 zum Laufen gekommen und zieht erst bei Distanzen über 20 Kilometer die Laufsandalen aus. Er hat das 60-Kilometerstück absolviert und dafür 7 Stunden und 35 Minuten gebraucht. Er sagt: „Es ist wirklich so: Wer regelmäßig trainiert, kann nach einem halben Jahr garantiert eine ganze Stunde am Stück laufen. Das reicht bereits für den Falkensee-Spandauer Lauf der Sympathie aus.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 150 (9/2018) veröffentlicht.

Der Beitrag Falkensee: Beim Mauerweglauf mit dabei! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Bäckerei Exner eröffnet „Zweites Wohnzimmer“ in Dallgow

$
0
0

Lange wurde geplant, gebaggert, gebaut. Jetzt ist die „Dallgower Mitte“ endlich der Bevölkerung übergeben worden. Schräg gegenüber vom Bahnhof Dallgow-Döberitz findet sich nun ein neu errichteter Komplex aus drei Gebäuden, in die Ladengeschäfte wie Penny, Jacques’ Wein-Depot, Alnatura und eben auch die Bäckerei Exner eingezogen sind. (ANZEIGE)

Parkplätze stehen direkt vor der Tür bereit, sodass es kein Problem ist, die neuen Einkäufe gleich abzutransportieren.

Bei der Bäckerei Exner handelt es sich um einen Familienbetrieb aus Beelitz, der inzwischen an 40 Standorten in Berlin, Potsdam und Umgebung eigene Bäckereifachgeschäfte unterhält. Hier werden traditionell und mit regionalen Zutaten gebackenen Brote und Brötchen verkauft – ergänzt um Kuchen, Torten und Kekse.

Das Unternehmen gibt es bereits seit 1928. In diesem Jahr wird das 90-jährige Jubiläum gefeiert. In dritter Generation leiten Tobias Exner und seine Frau Kathleen das Unternehmen. Tobias Exner hat den Betrieb 2008 von seinem Vater Ingo übernommen: „Das Bäckerei-Café in Dallgow-Döberitz ist mit 262 Quadratmetern Innenfläche und einer 70-Quadratmeter-Außenterrasse unser bislang größtes Fachgeschäft. Wir haben uns bei der Einrichtung sehr viel Mühe gegeben, damit unsere Kunden es als ihr zweites Wohnzimmer ansehen und hier gern Zeit verbringen. Das gilt auch für Singles und für Senioren, die so einen Anlaufpunkt finden, um sich in der Nachbarschaft zu zeigen. Wir möchten ein sozialer Treffpunkt sein.“

So gibt es im Cafébereich viele kleine Nischen, die zum Frühstücken oder zum Kaffeetrinken mit den Freunden einladen. Eine große Holztafel eignet sich perfekt für Gruppen, darf aber auch – wie es etwa in Frankreich üblich ist – zum Kennenlernen der Nachbarn bei einer Kaffeespezialität eingesetzt werden. Auch die „Latte-macchiato-Muttis“, die sich gern mit ihren Freundinnen treffen und dabei ihre Babies mitbringen, sind sehr willkommen. Für die älteren Kinder gibt es eine eigene Spielecke.

Das Angebot in der Bäckerei Exner wird sich in den kommenden Monaten noch erweitern: Tobias Exner absolviert gerade eine Ausbildung zum Brot-Somelier an der Bundesakademie in Weinheim: „Das Thema Brot beschäftigt mich momentan sehr, da werden schon bald viele neue Brotsorten entstehen. Gerade auf der Grünen Woche in Berlin wollen wir ein paar wichtige Neuheiten präsentieren. Eine aktuelle Neuerfindung von uns ist die Meisterkruste. Hier hält sich das Brot sehr lange frisch und kann auch noch nach Ablauf einer Woche gegessen werden, als würde es frisch vom Bäcker kommen.“ (Text/Fotos: CS)

Info: Bäckerei Exner, Bahnhofstr. 133, 14624 Dallgow-Döberitz, www.baeckerei-exner.de

Der Beitrag Bäckerei Exner eröffnet „Zweites Wohnzimmer“ in Dallgow erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Alnatura in Dallgow

$
0
0

Jetzt hat auch Dallgow-Döberitz seinen eigenen Bio-Markt. Zur „Dallgower Mitte“ am Bahnhof „Dallgow-Döberitz“ gehört ab sofort ein Alnatura Super Natur Markt. Auf einer Verkaufsfläche von rund 500 Quadratmetern findet der umweltbewusste Kunde über 6.000 verschiedene Bio-Artikel vor, … (ANZEIGE)

… die oft genug direkt von einem regionalen Händler aus der Nachbarschaft stammen. 12 Arbeitsplätze entstehen so vor Ort, geöffnet ist der modern eingerichtete Bio-Supermarkt von Montag bis Samstag von 8 bis 20 Uhr.

Alnatura stammt ursprünglich aus Hessen und wurde hier 1984 von Götz Rehn erdacht, der noch immer Geschäftsführer ist. Inzwischen gibt es 131 Filialen in ganz Deutschland. 18 der Super Natur Märkte finden sich allein in Berlin. In Potsdam wurde auch gerade ein Alnatura eröffnet – nun kommt ein weiterer Markt in Dallgow-Döberitz mit hinzu.

Vor Ort kann der Kunde aus einem Bio-Vollsortiment wählen. Es gibt frische Produkte wie Obst, Gemüse und Backwaren, Molkerei- und Trockenprodukte, vielfältige Käsesorten und die dazu passenden Weine, exotische Spezialitäten, hochwertige Feinkost und viele Lebensmittel für die schnelle Küche. Hinzu kommen Produkte für die bewusste Ernährung – von vegetarisch und vegan über gluten- und laktosefrei bis hin zu Raw- und Super-Food. Abgerundet wird das Angebot durch eine große Abteilung mit Naturkosmetik und ein Sortiment speziell für Babys und Kinder.

Constanze Klengel von Alnatura: „Möglichst viele der frischen Bio-Produkte stammen aus Demeter-, Bioland- oder Naturland-Anbau sowie aus der Region. So sind kurze Transportwege ein Beitrag zum Umweltschutz und ein Garant für Frische. Außerdem werden Arbeitsplätze in Landwirtschaft und Handwerk gesichert. So kommen regionales Obst, Gemüse und Molkereiprodukte etwa vom Demeter-zertifizierten Ökodorf Brodowin. Brot und Backwaren liefern unter anderem das Biobackhaus Leib aus Wustermark und die Bio-Bäckerei Märkisches Landbrot aus Berlin. Die regionalen Snacks für die Café-Bar erhält die neue Filiale in Dallgow-Döberitz von den Bio-Lieferanten Jouis Nour aus Dahlewitz und Rice up aus Berlin.“

Thomas Linkiewicz, bei Alnatura für die Immobilienauswahl neuer Filialen verantwortlich, ist mit dem Dallgower Standort sehr zufrieden: „Die Dallgower Mitte ist die natürliche Fortführung der Einkaufsstraße in der Dallgower Wilmsstraße. Alle Läden von der B5 bis zum Bahnhof sind hier wie Perlen einer Kette angeordnet und erlauben ein tolles Einkaufserlebnis – und das nicht nur für die Dallgower, sondern auch für die Finkenkruger.“ (Text/Fotos: CS)

Info: Alnatura Super Natur Markt, Bahnhofstraße 135, 14624 Dallgow-Döberitz, www.alnatura.de

Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 150 (9/2018) veröffentlicht.

Der Beitrag Alnatura in Dallgow erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.


Nauen – Neukammer: Neuer Hofladen der Agro-Farm

$
0
0

Die Agro-Farm mit Sitz in Nauen baut Getreide, Mais und Raps an, zieht Bäumchen für die Hackschnitzelproduktion hoch und betreibt Solar- und Biogasanlagen. Interessant für die Havelländer Nachbarschaft ist aber auch der Hofladen der Agro-Farm, der von Montag bis Freitag von 7 bis 17 Uhr und am Sonnabend von 8 bis 11 Uhr geöffnet hat. (ANZEIGE)

Stefanie Peters: „Im Hofladen bieten wir Produkte von der Agro-Farm, aber auch von vielen anderen Höfen und Manufakturen aus der Region an. Die Nachfrage nach Produkten aus der unmittelbaren Nachbarschaft steigt von Jahr zu Jahr weiter an. Die Menschen wollen wissen, woher ihre Nahrung stammt, sie legen Wert auf Nachhaltigkeit und sie unterstützen auch gern die Produzenten aus der Region.“

Der Hofladen in Nauen-Neukammer wurde gerade erst aufwändig umgebaut. Nun gibt es vor Ort einen etwa 30 Quadratmeter großen Raum, der sich durch eine Glastür betreten lässt und der nun all die Leckereien anbietet, die für den persönlichen Gebrauch bestimmt sind. Hier hat Stefanie Jahn im Verkauf den Hut auf: „Wir haben Räucherfisch aus Markee, leckere Säfte von der Mosterei Ketzür, Weine vom Werderaner Wachtelberg, Havelländer Fruchtaufstriche aus Friesack und deutschen Honig von der Wanderimkerei Krüger. Im Kühlschrank halten wir auch hausgemachte Wurst von der Landfleischerei parat. Ganz egal, ob Mett in Gelee, Leberwurst oder Blutwurst mit Nierchen verfeinert – die Kunden möchten gern wieder echte Wurst so essen, wie sie das von früher her kennen. Dabei bezahlen sie gern einen Euro mehr, wenn sie nur genau nachvollziehen können, woher das Produkt stammt. Präsentkörbe mit Produkten aus der Region sind auch sehr beliebt.“

Im Hofladen findet der Kunde außerdem Sauerkraut ohne Konservierungsstoffe, frisches Gemüse von der Tomate über die Zwiebel bis zum Kohlrabi, aber auch selbst gepresste Öle. Stefanie Peters: „Wir haben uns eine Ölpresse angeschafft und bieten nun handgepresstes Raps- und Soja-Öl aus eigener Ernte an. Hanf, Leinsamen und Sonnenblumenkerne beziehen wir von benachbarten Höfen, um auch daraus ein leckeres Öl zu pressen. Ich benutze selbst nur noch unsere eigenen Öle.“

Der mit Abstand größere Teil des Hofladens ist aber eine offene Halle. Hier gibt es säckeweise Futtermittel für Pferde, Hühner und Kleintiere, dazu Legeschrot für das Geflügel, Sudangras-Pellets, Heu und Sägespäne. Klaus Skähr, der für die Futtermittel und für den Hofladen verantwortlich zeichnet: „Beim Heu bieten wir nicht nur große Ballen, sondern auch kleine Bünde an.“ (Fotos/Text: CS)

Info: Agro-Farm GmbH Nauen, Brandenburger Chaussee 19, 14641 Nauen, Tel.: 03321-455313, www.agro-farm-nauen.de

Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 150 (9/2018) veröffentlicht.

Der Beitrag Nauen – Neukammer: Neuer Hofladen der Agro-Farm erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Nauen: Fahrradversteigerung!

$
0
0

Was passiert eigentlich, wenn jemand ein Fahrrad im Graben findet, das scheinbar niemandem gehört? In Nauen werden solche Fundgegenstände vom Fachbereich „Ordnung und Sicherheit“ entgegengenommen und gesammelt – und dann, sobald es sich lohnt und sich die wahren Besitzer nicht im Rahmen der gesetzlich vorgegebenen Fristen finden, öffentlich versteigert.

Am 22. August war es in Nauen wieder einmal so weit: Über 40 Bürger ließen sich das im Rathausinnenhof inszenierte Spektakel nicht entgehen und hofften auf ein echtes Schnäppchen.

Manuel Meger, Bürgermeister von Nauen: „Im vergangenen Jahr gab es leider keine Versteigerung. In diesem Jahr haben wir wieder eine anberaumt, um etwa zwanzig Rädern, einem Fahrradanhänger, zwei nicht mehr funktionsfähigen Mopeds zum Ausschlachten, einem Skateboard und diversen Werkzeugen zu neuen Besitzern zu verhelfen. Das Geld, das dabei eingenommen wurde, landet in der Stadtkasse. Ich freue mich, dass unsere Bürger so ehrlich sind und all diese Fundstücke auch wirklich beim Ordnungsamt abgegeben haben.“

Viele der Fahrräder, die unter den virtuellen Hammer kommen, haben keine Kette, keine funktionierenden Bremsen und auch keine Lichter mehr, dafür aber jede Menge Rost und Beulen. Im Fachjargon werden diese Räder dann speziell für „Bastler“ angeboten. Hier starten die Gebote bei gerade einmal zwei oder fünf Euro. Reichtümer sind demnach für die Stadtkasse nicht zu erwarten. Aber natürlich ist dieses Prozedere immer noch lukrativer – und für die Teilnehmer auch spannender -, als wenn die Räder gleich beim Schrotthändler landen.

In der Stadt Falkensee gab es in der Vergangenheit ebenfalls Fahrradversteigerungen, alleine 2012 kamen über 250 Drahtesel unter den Hammer. Inzwischen hat man die Versteigerungen eingestellt – die bis zu 200 Fundräder im Jahr werden direkt der lokalen Flüchtlingshilfe zur Verfügung gestellt.

Auch in Brieselang setzt man auf eine Versteigerung der Fundsachen. Im Bürgerbüro der Gemeinde wurden schon die verrücktesten Fundstücke abgegeben, darunter Rollatoren, Handys, Brillen, ein Kaschmirpullover und einmal sogar eine dreistellige Summe Geld.

Patrik Rachner: „Geldbörsen und Schlüssel gehen immer wieder verloren, das kennt fast jeder. Für Betroffene ist dies zumeist sehr ärgerlich, schließlich ist das auch mit Folgekosten verbunden. Ausweise müssen neu ausgestellt, Schlüssel neu angefertigt oder Kreditkarten gesperrt und neu beantragt werden. Wer Glück hat, kann darauf verzichten, weil ehrliche Finder die Utensilien beim Fundbüro der Gemeinde abgegeben haben.“

Wer auf seinen Wegen durch das Havelland einen Schlüssel, ein Handy oder eine Geldbörse findet, darf sich diesen Besitz nicht einfach einverleiben. Tatsächlich greifen hier die Paragrafen 965 bis 984 aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB), die mit Begrifflichkeiten wie „Anzeigepflicht des Finders“, „Verwahrungspflicht“, „Finderlohn“, „Eigentumserwerb des Finders“ oder „Rechte des Finders nach Ablieferung“ jonglieren.

Patrik Rachner: „Sobald die Verwaltung die Fundsachen per öffentlicher Bekanntmachung verkündet, muss der Eigentümer innerhalb von sechs Wochen reagieren und die Rechte im Fundbüro geltend machen. Es wird darauf hingewiesen, dass das Eigentum an den Fundsachen nach Paragraf 976 BGB, falls der Eigentümer sich nicht meldet, bei Ablauf von sechs Monaten nach Anzeige des Fundes beim Fundbüro oder der Polizei auf den Finder oder – bei Verzicht auf jegliche Fundrechte – auf die Gemeinde des Fundortes übergeht.“

Bedeutet: Meldet sich kein Besitzer und verzichtet auch der Finder auf seine Rechte, so kann die Gemeinde die Gegenstände in ihren Besitz nehmen und im Rahmen einer Versteigerung zu Geld machen. Rachner: „Fahrräder stehen klar auf Platz eins der Fundhitliste. 72 Fahrräder sind von 2015 bis Ende Juli 2018 in Brieselang als Fundstücke gemeldet worden, acht sind es bislang im ersten Halbjahr gewesen.“

Die letzte Fahrradversteigerung in Brieselang hat es im April gegeben, die nächste ist bereits in Vorbereitung. (Text/Foto: CS)

Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 150 (9/2018) veröffentlicht.

Der Beitrag Nauen: Fahrradversteigerung! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Schönwalde-Glien OT Paaren: Traditionelles Arche Haustierpark-Fest!

$
0
0

Im Erlebnispark Paaren (www.erlebnispark-paaren.de) finden das ganze Jahr über große Veranstaltungen statt – wahlweise im Freien auf dem weitläufigen Gelände oder in der eigenen Brandenburg-Halle. Allein im September lädt der Erlebnispark noch zum Schaubrauen in der Braumanufaktur (22.+23. September), …

… zur Golden-Retriever-Ausstellung (22. September), zur Brandenburger Feuerwerker Meisterschaft (22. September), zur Ausstellung Britischer Hütehunde (23. September) und – besonders interessant – zum Märkischen Herbstfest mit Kartoffelmarkt (29.+30. September) ein.

Was manche Havelländer noch immer nicht realisiert haben, ist, dass der Erlebnispark Paaren auch für jeden einzelnen Wochentag ein Angebot zur Verfügung stellt, das einen Besuch mit der ganzen Familie lohnt – und noch dazu gar kein Geld kostet.

Zum Erlebnispark gehören nämlich ein 3,5 Hektar großer Schau- und Demonstrationsgarten, ein umfangreiches Spielgelände für Kinder mit hölzernem Klettergerüst und Wasserspielplatz sowie der Arche-Tierpark. Den Haustierpark gibt es bereits seit 2007. Hier werden alte, vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen gehalten und den Besuchern auf Infotafeln vorgestellt – zum Tierbestand vor Ort gehören auch Wildtiere aus der Region, so etwa das Damwild.

Um dieses umfangreiche Angebot noch bekannter zu machen, hat der Erlebnispark Paaren in diesem Jahr wieder zum „Arche Haustierpark-Fest“ eingeladen. Es fand gleich an zwei Tagen statt, nämlich am 11. und 12. August. Dabei holten die Veranstalter seltene Gasttiere zu Besuch in den Haustierpark, so etwa auch das Jakobsschaf, die Girgentana-Ziege und das Luxkaninchen. Die Kinder konnten die Tiere streicheln und den Betreuern vor Ort Löcher in den Bauch fragen. Die Kinder hatten auch die Möglichkeit, dem kürzlich geborenen Guanako-Nachwuchs einen Namen zu geben. Einzige Bedingung – der Anfangsbuchstabe musste zur Mutter passen, und die heißt Wilhelmine.

Ute Lagodka, zusammen mit Steffen Krebs in der Geschäftsführung vom Erlebnispark Paaren: „Wir schätzen, dass bei unserem Arche Haustierpark-Fest etwa 1.800 Gäste den Weg zu uns gefunden haben, darunter waren mehr als die Hälfte Kinder. Wir haben weder Eintritt noch eine Parkgebühr verlangt. Besonders beliebt waren bei den Besuchern unsere rotbunten Husumer Sattelschweine, die neugierigen Thüringer Waldziegen, die Guanakos und die kleinen Küken im Kükenkino. Unsere Sau Kelly hat leider erst nach dem Fest geferkelt, aber das zeigt nur, dass es sich immer wieder lohnt, einmal bei uns vorbeizuschauen.“

Auf dem Arche-Haustierpark-Fest gab es aber noch viel mehr zu erleben. Die Eselfreunde waren vor Ort, die Ponys warteten auf junge Reiter und es gab ein Bungee-Trampolin, eine Riesenrutsche und Kinderschminken. Die Kinder konnten im Pavillon auch dem Ensemble vom Berliner Puppenkoffer zuschauen und für einen Euro Gebühr die Stücke „Rotkäppchen“ und „Pumuckl“ bestaunen.

Auch für die Erwachsenen gab es ein Programm. So lud der erste Ferientrödelmarkt zum Schlendern ein.

Und dann gibt es vor Ort ja auch noch die „Historische Brauereimanufaktur von 1834“. In der Brauereischänke mit Marktplatzambiente wurde ein direkt im Erlebnispark gebrautes Bier ausgeschenkt. Passend dazu spielten das Duo „Rolog“ und die „Lychener Stadtmusikanten“ auf, um die Besucher musikalisch zu unterhalten.

Ute Lagodka: „Wir möchten den Familien bei uns gern einen angenehmen Aufenthalt mit generationsübergreifenden Angeboten bieten. Wichtig ist uns, dass unsere Besucher und hier gerade die Kinder auf spielerische Art etwas lernen oder Erfahrungen sammeln können. Gern informieren und erklären wir – und vermitteln so vielleicht Wissen zur Natur, zur Landwirtschaft und zu den Tieren, das ansonsten langsam verloren geht. Viele Besucher haben aber auch große Freude daran, im Erlebnispark Paaren zu entschleunigen und für einige Stunden dem hektischen Alltag zu entfliehen.“

Der große Erfolg vom aktuellen Arche Haustierpark-Fest sorgt auf jeden Fall dafür, dass es in den Sommerferien 2019 eine Wiederholung geben wird. Eltern und Kinder sind dann wieder eingeladen. (Fotos: Sonja Schröder / Text: CS)

Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 150 (9/2018) veröffentlicht.

Der Beitrag Schönwalde-Glien OT Paaren: Traditionelles Arche Haustierpark-Fest! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Kino-Filmkritik: MEG

$
0
0

Viele Jahre hat es gedauert, bis es endlich gelungen ist, den Science-Fiction-Roman „Meg: A Novel of Deep Terror“ von Steve Alten um einen prähistorischen Riesenhai zu verfilmen. Hilfreich war sicherlich, dass sich Regisseur Jon Turteltaub für den Film begeistern konnte – und mit Action-Held Jason Statham ein Zugpferd für die Kinokassen gewonnen werden konnte.

Am Ende machte aber nur sehr viel chinesisches Geld den Film möglich. So wundert es kaum, dass der Film komplett in Asien spielt – das war ja schon bei „Skyscraper“ von The Rock so. Hier gibt es allerdings keinen „Quoten-Chinesen“ im Film. Stattdessen werden viele gute Rollen entsprechend besetzt. Das macht den Film viel authentischer und bekommt ihm gut.

„MEG“ ist 114 Minuten lang und ein knallebunter Blockbuster-Sommerfilm für fast die ganze Familie. Da alle blutigen Szenen zwar gedreht, für den finalen Film aber nicht verwendet wurden, gibt es eine familienfreundliche ab-12-Jahren-Freigabe. Tatsächlich blendet die Kamera sehr oft und sehr früh aus, wenn der Hai mal wieder zuschnappt.

Aber worum geht es eigentlich? Ein Milliardär hat den Bau der Forschungsstation „Manta One“ finanziert. Sie steht mitten im Pazifik und soll dabei helfen, die tiefsten Unterwassergräben zu erforschen. Tatsächlich stößt das Team unter einer isolierenden Wasserschicht auf ein komplett neues Ökosystem. Zu dem gehört auch der Megalodon – ein damals tatsächlich existierender urzeitlicher Riesenhai, der weit über 20 Meter groß werden konnte. Der Megalodon bleibt nicht in der Tiefsee. Mordend und fressend bahnt er sich seinen Weg an die Oberfläche – und nimmt Kurs auf Chinas belebtesten Strand überhaupt.

Jason Statham spielt den Tauch- und Bergungsexperten Jonas Taylor, der als einziger Mensch auf der Erde schon einmal die Begegnung mit einem Megalodon überlebt hat. Zusammen mit der hübschen Forscherin Suyin (Bingbing Li) und einem Haufen Wissenschafts-Nerds macht sich der Recke auf, um den fresswütigen Hai zur Strecke zu bringen.

„MEG“ bietet tolle Bilder gerade von der Forschungsstation, einen starken Humor, aber auch aufregende Hai-Szenen. Da sich der Film im Gegensatz zu Hai-Slashern wie „Sharknado“ selbst ernst nimmt, kippt er nicht ins Lächerliche ab. Das Hirn muss man im Film dennoch ausschalten: Was der Hai hier treibt, hat mit natürlichem Verhalten nix mehr zu tun. Und was Jason Statham & Co unbeschadet überleben, ist jenseits jeder Wahrscheinlichkeit. Trotzdem: Der Film macht Laune. Es gibt weitere Romane um Jonas Taylor – eine Fortsetzung wäre denkbar. (CS / Bild: Warner Bros)

Tipp: 4 von 5 Sternen
FSK: ab 12 Jahre
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=R3YXwUZlQVs

Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 150 (9/2018) veröffentlicht.

Der Beitrag Kino-Filmkritik: MEG erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Kino-Filmkritik: The Equalizer 2

$
0
0

Denzel Washington ist wieder da. Der zweifache Oscar-Preisträger ist ab sofort in „The Equalizer 2“ zu sehen. Dabei handelt es sich um die Fortsetzung des ersten Teils von 2014. Das ist deswegen so aufregend für Kinofreunde, weil es die erste Fortsetzung überhaupt ist, in der Denzel Washington mitspielt.

In einem Interview hat er bereits eingeräumt, dass auch ein Teil 3 für ihn nicht abwegig sei, wenn es denn die Kasseneinnahmen des zweiten Teils erlauben würden.

Denzel spielt einmal mehr den Einzelgänger Robert McCall. Der ehemalige CIA-Agent fährt Taxi und nutzt seine besonderen Fähigkeiten, um unauffällig seinen Nachbarn zu helfen. So hält er Straßenkind Miles von den Gangs fern und sucht für den Holocaust-Überlebenden Sam Rubinstein nach seiner verschollenen Schwester. Und wenn er unterwegs einmal mehr einen besonderen Fall von Ungerechtigkeit wahrnimmt, dann kann es für die bösen Buben schon einmal unangenehm werden. Kompromisslos, düster, hart: „The Equalizer“ ist eben ganz so aufgebaut wie die gleichnamige Fernsehsendung aus den 80ern.

Im zweiten Teil bleibt McCall nicht lange Zeit, um Gutes in seiner heruntergekommenen Nachbarschaft zu tun. Seine wohl einzige Freundin wird brutal ermordet – seine ehemalige CIA-Kollegin Susan Plummer (Melissa Leo). Schnell erkennt McCall, dass die Mörder echte Profis gewesen sein müssen. Er nimmt die Sache persönlich und tritt damit in ein Wespennest. Doch der Ex-Agent ist so schnell nicht zu beseitigen. Seinen Gegnern ist er immer einen Schritt voraus. Und im Gegensatz zu ihnen hat er nichts mehr zu verlieren.

Wie schon beim ersten Teil, so kümmert sich auch bei der Fortsetzung Richard Wenk um das Drehbuch, während Antoine Fuqua im 120 Minuten langen Actionfilm für die Regie verantwortlich zeichnet.

Gelungen ist, dass sich der Film viel Zeit nimmt, um McCall zu charakterisieren. Die verschiedenen Nebenhandlungen, die alle für den eigentlichen Plot nicht von Bedeutung sind, zeichnen alle das Bild eines Mannes, der kein eigenes Leben mehr führt, der aber alles tut, damit seine Nachbarn unbeschwert leben können. Der mit unerbittlicher Härte und Effizienz gegen die Bösen kämpft. Und der mit Worten sehr sparsam ist.

Das einzige, was man dem bis zuletzt spannenden Film vorwerfen könnte, ist das Abrutschen ins Agentenmilieu. McCall ist einfach am besten, wenn er mit seinem Agenten-Knowhow gegen ganz normale Gangster antreten muss. Agentenfilme gibt es nämlich schon viel zu viele. Vielleicht geht‘s ja im 3. Teil wieder auf die Straße zurück. (CS / Bild: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH)

Tipp: 4 von 5 Sternen
FSK: ab 16 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=CXxBXLcQmdE

Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 150 (9/2018) veröffentlicht.

Der Beitrag Kino-Filmkritik: The Equalizer 2 erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Viewing all 5381 articles
Browse latest View live